Wenn man sein eigenes Kind verliert, verliert man oftmals auch den Glauben an Gerechtigkeit. Wir kann so etwas nur passieren? Wer lässt es zu, dass ein kleines Kind stirbt? Betroffene Eltern erleiden grausame Schmerzen, die man einfach nicht in Worte fassen kann. Die Trauer um das geliebte Kind ist unvorstellbar groß. In dieser Situation hilft es ungemein, zu wissen, dass man nicht alleine ist.
„Liebe Sternenkind-Eltern, ihr müsst wissen, dass es Hilfe in der schwierigsten Zeit eures Lebens gibt.“
Leider gibt es viele Familien, viel zu viele Familien, die auch ein Kind verloren haben. Ein Weg, mit der Trauer umzugehen, ist, sich mit anderen Sternenkind-Eltern auszutauschen und sich gegenseitig zu unterstützen und zu helfen. Sternenkinder bleiben unvergessen.
„Es gibt heutzutage, gerade hier in Deutschland, so viel Unterstützung. Man muss nur wissen, wo man suchen muss, um Hilfe zu bekommen.“
Eine Mutter, die weiß, wie schwer das Leben nach dem Verlust eines Kindes ist, ist Mama Franzisca. Sie hat ihre Tochter Mara Daliah nur zwei Tage nach der Geburt verloren. Franzisca wusste bereits in der Schwangerschaft, dass ihre Tochter nicht gesund auf die Welt kommen wird. Bei Mara Daliah wurde durch eine Fruchtwasser-Untersuchung Trisomie 18 diagnostiziert. Franzisca entschied sich gegen eine Abtreibung und ihre Tochter starb in ihren Armen.
„Wir haben in dieser Zeit – und bis heute – immens viel Unterstützung erhalten. Wir sind unglaublich dankbar für die Zeit, welche wir mit unserer Tochter verbringen durften. Durch den Austausch mit Menschen in ähnlichen Lebenslagen ist uns aber bewusst geworden, dass viele Eltern nicht so viel Glück haben oder hatten. Vielen fehlt die Unterstützung in dieser schwersten Zeit, viele wissen nicht, dass sie ihr totes Kind mit nach Hause nehmen dürfen, dass sie den Sarg bemalen dürfen. Helfende Institutionen wie Schwangerschaftsberatungen, ambulante Hospizdienste oder Selbsthilfegruppen sind nicht allen bekannt.“
Deshalb hat Franzisca selbst eine Informations-Homepage namens „Stilles Wunder“ gegründet. Und noch mehr.
Sie stellt betroffenen Eltern über ihre Homepage, sowie in Kooperation mit Krankenhäusern, „Abschiedsboxen“ zur Verfügung.
In den Abschiedsboxen können Andenken an Sternenkinder aufbewahrt werden.
Enthalten sind ein Einschlagtuch, ein Abschiedskörbchen, zwei kleine, identische Geschenke (wie zwei kleine Stoffherzen), ein Mützchenset (Mützchen, Fäustlinge und Strümpfchen) und eine Infobox (die eine Visitenkarte von „Stilles Wunder“, sowie Anmerkungen zu den kleinen Boxen (Löckchen-/ Abdruckbox) und möglichen Verabschiedungsritualen enthält).
Für Sternenkinder ab der 20. Schwangerschaftswoche hat Franzisca noch eine kleine Löckchenbox für eine Haarsträhne, sowie eine Abdruckbox mit Schrumpffolie, für Fuß-/Handabdrücke hinzugefügt.
Jede Abschiedsbox wird von Franzisca und ihren Helfern individuell und ehrenamtlich angefertigt – und kostenlos verschickt.
Eltern, die an einer Box interessiert sind, können Franzisca unter [email protected] per Mail kontaktieren.
Auch Krankenhäuser, die Abschiedsboxen für ihre Entbindungsstationen bestellen möchten, können so mit Franzisca Kontakt aufnehmen.
Sie möchte mit den Boxen kein Geld verdienen und finanziert ihr Projekt ausschließlich durch Spenden und den größten Teil auch aus eigener Tasche.
Ein tolles und beeindruckendes Engagement.
Mit nur einem Ziel, anderen Sternenkind-Eltern zu helfen!