Kann man Babys wirklich mit Wasser vergiften?

Es ist Sommer, es ist warm, juhu! Uns freut’s, für unsere Babys ist es etwas anstrengender. Viele denken, man muss dem armen Kind doch Wasser geben, es schwitzt doch so, wir haben doch auch Durst! Was wir dabei oft nicht auf der Rechnung haben:

Babys können tatsächlich an einer Wasservergiftung sterben.

Diplom-Ökotrophologin Pamela Koch hat diesen Artikel inhaltlich geprüft.

Vor allem in den ersten Monaten ihres Lebens. Der Grund sind die noch unterentwickelten Nieren der Babys. Sie können größere Mengen Wasser nicht schnell genug verarbeiten.

Zu viel Wasser verdünnt das Natrium im Blut – und bei zu wenig Natrium tritt Wasser in das Gewebe über. Das kann das Gehirn anschwellen lassen: Es drückt gegen die Schädeldecke und die Hirnzellen können Schaden nehmen.

Aber keine Sorge: Ein paar Schlucke Wasser sind absolut unbedenklich. Du solltest allerdings die Milchflasche nicht gegen eine Flasche (oder ein Glas) mit Wasser austauschen!  

Andere Symptome, die auf eine Wasservergiftung hinweisen:

  • Das Baby wirkt lethargisch und benommen.
  • Sein Gesicht ist angeschwollen.
  • Das Baby scheidet keinen Urin aus: Bei einer Wasservergiftung hält der Körper nämlich den Harn zurück, weil er die zum Überleben benötigten Salze nicht aus dem Körper spülen will.
  • Die Körpertemperatur liegt um die 36,1 °C.
  • Es kommt zu Krampfanfällen

Zeigt euer Baby derartige Symptome, geht sofort zum Arzt. Meist kann der schnell durch die Gabe einer Elektrolyt-Lösung helfen.

Deshalb ist es wichtig zu wissen:

Babys unter sechs Monaten löschen ihren Durst durch vermehrtes Stillen oder mehr Flaschennahrung. Man braucht ihnen kein extra Wasser zu geben – und man sollte auch nicht die Flaschen mit mehr Wasser als angegeben anrühren. Das ist scheinbar vor allem in den USA üblich, wo das Milchpulver viel teurer ist als bei uns. Manche Eltern strecken die Milch, um zu sparen.

Bei Babys zwischen 6-12 Monaten ist die Gefahr nicht mehr ganz so groß – sie bekommen meist schon Brei und nehmen daher mehr Salze mit der Nahrung auf.

Unsere Expertin

Diplom-Ökotrophologin Pamela Koch hat diesen Artikel inhaltlich geprüft.Pamela Koch ist Diplom-Ökotrophologin und Ernährungstherapeutin. Seit 14 Jahren berät sie Familien und Multiplikator*innen wie Erzieher*innen zu den Themen Allergieprävention, Ernährung in der Schwangerschaft und Stillzeit sowie von Säuglingen und Kindern.

In Zusammenarbeit mit niedergelassenen Kinderärzten und Hebammen hat sie in Ihrer Praxis mittlerweile mehr als 2.000 Familien beraten. Als dreifache Mutter liegen ihr die gesunde Ernährung und die therapeutische Unterstützung von Familien besonders am Herzen.

Hier findest du mehr Infos, Tipps und Rezepte zum Thema Babyernährung.

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Laura Dieckmann

Als waschechte Hamburgerin lebe ich mit meiner Familie in der schönsten Stadt der Welt – Umzug ausgeschlossen! Bevor das Schicksal mich zu Echte Mamas gebracht hat, habe ich in verschiedenen Zeitschriften-Verlagen gearbeitet. Seit 2015 bin ich Mama einer wundervollen Tochter.

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