Entspannung und Kinder – zwei Wörter, die normalerweise nicht so gut zusammenpassen. Die meiste Zeit jedenfalls nicht. Das weiß jede Mama nur zu gut. Wir hetzen und hasten, den ganzen Tag. Wir arbeiten rund um die Uhr, ohne großen Pause und ohne vorgeschriebenen Mindesturlaub im Jahr.
Wie gesagt, Entspannung und Kinder passen normalerweise nicht so gut zusammen. Normalerweise. Denn ich habe einen Ort gefunden, wo Entspannung und Kinder sehr gut zusammen funktionieren. Eine kleines Fleckchen mitten auf der nordfriesischen Insel Föhr.
Ein Hotel, mit dem witzigen Namen Hoftel. Halb Hof, halb Hotel. Aber vor allem 100% auf Kinder und Familien ausgerichtet.
Ich bin schon lange Föhr-Fan und besuche die Insel, die neben Sylt und Amrum liegt, regelmäßig. Die ersten Jahre hatte ich meinen Hund an meiner Seite, jetzt Mann und Kind. Mein Herz schlägt für Föhr, weil die Insel so herrlich unaufgeregt ist.
Dabei ist Föhr die zweitgrößte Nordseeinsel. Glücklicherweise merkt man auf der Insel davon aber nichts. Es ist ruhig und naturbelassen. Föhr hat weiße Strände und ein richtig mildes Klima. Und den wohl besten Werbeslogan, den man sich als Nordseeinsel nur wünschen kann: Föhr ist die „Friesische Karibik“. Genial! Ich liebe diesen Slogan, weil er humorvoll und (meiner Meinung nach) überhaupt nicht übertrieben ist.
Warum also in die Ferne schweifen und lange An- und Abfahrten in Kauf nehmen (was mit Kind doch ein Graus ist!), wenn das Urlaubsglück so nah ist.
Jedes Mal verbringen wir unseren Urlaub in Nieblum, dem schönsten Örtchen der Insel. Und so sind wir auf das Hoftel aufmerksam geworden. Das Hoftel, ist nämlich von Nieblum und dem schönen Nieblumer Strand nicht weit entfernt. Genau genommen nur einen Katzensprung.
2014 wurde das Hoftel von dem niederländischen Ehepaar AnneClaire und Sjirk Loogman eröffnet. Die Loogmans haben zwei erwachsene Kinder und das Hoftel ist so etwas wie ihr Lebenstraum. Nach vielen Jahren in der Schifffahrt und einem Leben in Hamburg, haben die Zwei einen Neuanfang auf Föhr gewagt (beneidenswert, oder?) und sich mit dem Hoftel ein neues Zuhause geschaffen. Ihre Gäste sollen sich wie bei einem Besuch bei Freunden fühlen.
Warum ich vom Hoftel so begeistert bin? Ich kennen kein anderes Hotel, wo Familien so konsequent im Mittelpunkt stehen. Alles ist selbstverständlich.
Mit 14 Zimmern ist das Hoftel nicht besonders groß, es soll sich ja familiär anfühlen. Im Eingangsbereich ist viel Platz für zahlreiche Kinderwagen. An jedem Zimmerschlüssel ist ein kleiner Stein befestigt, auf dem „Happy“, „Love“ oder „Smile“ steht.
Die Doppel- und Familienzimmer sind sehr schön und bequem eingerichtet. Und auf Wunsch kann ein Baby,- oder Reisebett für Kinder hinzugestellt werden. Wir hatten nach einem einfachen Rausfallschutz gefragt und selbst der war ohne Probleme zu bekommen.
Alles was Kinder brauchen, ist vorhanden. Ob (mobiles) Babybay, Babyfon, Hochstuhl, Breischale, Kinderbesteck, oder Trinkbecher. Man muss nichts mitbringen. Was einen Urlaub mit Baby, oder Kleinkindern sehr erleichtert, wie alle Eltern nur zu gut wissen.
Familien können im Hoftel die Zeit zusammen geniessen: Es gibt in der „Tenne“ (großer Ess,- und Aufenthaltsraum) eine lange Tafel, eine Spielecke mit hochwertigem Spielzeug und eine gemütliche Sitzecke. Hier treffen sich den ganzen Tag über Familien, die gerade im Hoftel Urlaub machen. Die Kinder haben immer jemanden zum Spielen und die Eltern zum Reden (wenn man es denn möchte).
Mein persönliches Highlight: Im Hoftel kann man Lastenfahrräder (mit E-Antrieb) leihen, mit denen man problemlos mit Kindern die Insel erkunden kann. Ein irrer Spaß, kann ich euch sagen!
Unser Tipp: Das Hoftel bietet immer wieder nette Kennenlern-Angebote und Arrangements an. Wie ein „Unser erster Urlaub zu Dritt“-Angebot, oder ein „Yoga Retreat“ (Mix aus Yoga Sessions und Urlaub).
Und wenn ihr mal dort seid, grüßt das Hoftel ganz lieb von uns! Wir kommen auf jeden Fall wieder – eine Woche im August haben wir schon gebucht – das ist dann unser dritter Urlaub da!
WICHTIG: Leider ist das Hoftel gerade geschlossen!