5 Gründe, warum eine Hausgeburt eine wunderbare Alternative sein kann

Rund 5.000 Babys kommen in Deutschland jedes Jahr dort zur Welt, wo sie auch leben werden: Im Zuhause ihrer Eltern. Ein verschwindend geringe Zahl, wenn man bedenkt, dass rund 792.000 Babys im Jahr geboren werden.

Eine Hausgeburt ist nicht für jede Frau das Richtige – ob aus medizinischen oder persönlichen Grünen. Aber für die Mamas, die sich dafür entschieden haben, ist die Hausgeburt oft ein wundervolles Erlebnis – intimer, persönlicher und natürlicher als in einem Krankenhaus.

Was eine Hausgeburt so besonders macht:

1. Das enge Verhältnis zwischen Hebamme und Schwangeren

Die Hebamme und die werdende Mutter lernen sich bei der monatelangen Vorsorge sehr gut kennen, überwachen nicht nur gemeinsam Wachstum und Entwicklung des Babys, sondern bereiten sich zusammen auf das große Ereignis vor.

Checklisten und Ablauf werden immer wieder durchgesprochen, alle möglichen Wenn-Dann-Szenarien gemeinsam geplant. Am Ende der Schwangerschaft kennt sich die Hebamme im Zuhause gefühlt besser aus als die Eltern selbst.

2. Die Wohlfühl-Umgebung

In den letzten Wochen der Schwangerschaft kann sich der Nestbautrieb voll entfalten und das Geburtszimmer entsteht. Aus einem normalen Wohnzimmer wird ein ganz besonderer Ort. Sanftes Licht, Raumduft, Geburtsbecken, Lieblingsmusik – bei einer Hausgeburt hat die Schwangere die Kontrolle darüber.

Sie darf bestimmen, wie sie ihr Baby auf der Welt begrüßen möchte. Einige Hebammen raten zu einer Geburtskiste, in der die benötigten Dinge bereit stehen, unter anderem Kuschel-Socken und Wärmflasche.

Eine Frau, die sich für eine Hausgeburt entscheidet, weiß: Die Vorbereitung, die vertraute Umgebung, die Ruhe – das alles trägt dazu bei, dass sie sich entspannt. Und Entspannung ist einer der wichtigsten Faktoren, um eine schöne Geburt zu erleben.

3. Die Ruhe bei Geburtsbeginn

Kliniktasche suchen? Ein Taxi oder einen Krankenwagen organisieren? Eine Autofahrt voll Bangen, ob das Baby noch wartet, bis man angekommen ist? Vorher die Geschwisterkinder zur Oma bringen?

Das alles, um dann vielleicht auf einem Krankenhausflur auf einen Kreißsaal zu warten? Diese Stressfaktoren entfallen bei einer Hausgeburt. Stattdessen gibt es nur einen Anruf, und zwar den an die Hebamme. Die sogleich mit wehenden Fahnen angerauscht kommt, um die werdende Mama sanft zu unterstützen.

4. Die Geburt selbst: Die Hebamme begleitet, die Mutter gebärt

Schließlich nennt sich eine Hebamme auch Geburtsbegleiterin. Hausgeburt-Hebammen verfolgen meist den Ansatz, dass die Frauen und ihre Kinder es aus eigener Kraft schaffen.

Zuhause gibt es keinen Wehenschreiber, der einem die Bewegungsfreiheit nimmt, keine Hebammen, die auf die Uhr sehen, keinen Schichtwechsel, keine fremden Ärzte, die plötzlich zwischen den Beinen stehen.

Im Idealfall tastet die Hebamme ein einziges Mal nach dem Muttermund, um zu sehen, wie es vorangeht. Danach hält sie sich zurück, beobachtet und hilft nur, wenn die werdende Mutter es wirklich braucht.

Natürlich muss jede Hebamme regelmäßig Fortbildungen besuchen und weiß, wie Erste Hilfe bei Mutter und Kind funktioniert. Laut QUAG (Gesellschaft für Qualität in der außerklinischen Geburtshilfe e.V.) werden über 80 Prozent aller außerklinischen Geburten dort beendet, wo sie begonnen haben. Wird eine Geburt am Ende doch in eine Klinik verlegt, findet diese Verlegung oft in Ruhe statt, also ohne akute Gefahr.

5. Die schönsten Minuten im Leben

Geschafft: Der Neuankömmling liegt in den Armen seiner Familie. Den Zauber der ersten Stunden können wohl nur Eltern wirklich nachfühlen. Bei einer Hausgeburt kann man seinen Emotionen so viel Zeit und Raum lassen, wie man möchte.

Man liegt dabei nicht auf einem fahrbaren Bett oder muss dringend aus dem Kreißsaal verschwinden, weil schon die nächste Schwangere wartet. Stattdessen dürfen die Familienmitglieder auf dem Sofa oder dem Bett zum Kuscheln und Staunen kommen.

Hebamme Maja Böhler, die in der Süddeutschen Zeitung eine Hebammenkolumne schreibt, zeichnet von diesem Augenblick das schönste Bild:

„Als wir gingen, lag die Familie zusammen im Ehebett. Das Baby in der Mitte, der Junge und seine Eltern drum herum. Es war nicht Weihnachten, aber alles an dieser Szene war stille Nacht, heilige Nacht.

Wir schlichen aus der Wohnung. Denn anders als sonst im Krankenhaus waren wir heute die Gäste gewesen.“

Rebecca

Schon seit rund einer Dekade jongliere ich, mal mehr, mal weniger erfolgreich, das Dasein als Schreiberling und Mama. Diese zwei Pole machen mich aus und haben eines gemeinsam: emotionale Geschichten!

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