Es gibt etwas, über das sicher schon jede Mama geschmunzelt hat. Oder sich geärgert hat. Ich spreche von all den Meinungen, Vorstellungen und Ideen, die Menschen vertreten, die (noch) keinen Nachwuchs haben.
Denn es gibt Dinge, die laufen als Mama ganz anders, als man es sich vorher vorgestellt hat. Das wissen alle Eltern, schließlich haben die meisten von uns vor der Geburt ihrer Kinder viele dieser Dinge selbst im Brustton der Überzeugung verkündet.
Am besten reagiert man deshalb gelassen auf die häufigsten Sprüche von Nicht-Eltern – und fühlt sich zur Belohnung tief im Inneren ein bisschen weise.
„So würde sich mein Kind in der Öffentlichkeit niemals benehmen!“
Nee, is klar. Die Vorstellung: Man muss sein Kind nur ordentlich erziehen, dann wird es einen niemals blamieren oder den letzten Nerv rauben. Pssst, ihr Kinderlosen, das klappt nicht. Wutanfälle oder „dumme“ Ideen von Kindern zeugen nicht von einer schlechten Erziehung, sondern von der normalen Entwicklung unserer Kleinen, einer Trotzphase oder purer Neugier. Kinder haben eben manchmal ihre ganz eigenen Vorstellungen, wie etwas laufen sollte (genauso wie Erwachsene auch). Und zwar unabhängig davon, was „sich gehört“. Da kann keiner etwas dran ändern.
„Mein Kind würde sich an meinen Lebensrhythmus anpassen – nicht umgekehrt!“
Ach ja, das wär´s! Eine Mama lebt ihr Leben ganz genau so wie vorher, nur mit einem süßen kleinen Accessoire auf dem Arm. Hä, wie soll denn das funktionieren? Das Baby schläft und trinkt nach Plan, das Kleinkind liebt es, shoppen zu gehen… So läuft es nicht. Und das sollte bitte allen klar sein, die gerne Eltern werden möchten.
„Natürlich würde ich mein Kind stillen!“
Sehr heikle Aussage, wenn man Kinderkriegen und Stillen nur aus der Theorie kennt. Es gibt viele Frauen, die nicht stillen möchten – und gute Gründe dafür haben. Oder unzählige Frauen, die sehr gerne stillen würden, es aber nicht können. Es gibt kaum ein persönlicheres Thema für frischgebackene Mamas. Ein Kommentar wie dieser kann sehr verletzen. Es fragt ja (hoffentlich) niemand zurück: Warum habt ihr (noch) keine Kinder?
„Ich würde niemals am Po meines Kindes riechen / meinem Kind etwas zu Knabbern geben, wenn es vor Langeweile nölt / meinem Kind ein Handyvideo zeigen, um es abzulenken…“
Als Mama gilt: Sag niemals nie. Bevor man Kinder hat, ist es tatsächlich leicht, sich all die oben genannten Dinge vorzunehmen. Aber um den stressigen Alltag mit Kindern manchmal zu erleichtern, greift man notgedrungen zu Mitteln, die man vorher als eklig oder billig empfunden hat. Kein Mensch ist perfekt, auch Mamas nicht. Und müssen es auch nicht sein..
„Mit xx Monaten schlafen Kinder dann ja durch.“
Äh, nee? In welchem Ratgeber bzw. Märchenbuch haben die das denn gelesen? Jedes Kind ist anders. Keines passt in ein Schlafschema. Manche schlafen von Anfang an durch, manche erst nach Jahren. Sie wecken uns nachts, weil sie Hunger, Durst, Angst oder Sehnsucht haben. Damit muss man rechnen. Und ja, die kurzen Nächte sind bitter. Lassen sich ja aber nun mal nicht ändern.
Willkommen in der Realiät!