5 wichtige Sätze, die jedes Kind viel öfter hören sollte

Natürlich wünsche ich mir wie alle Mamas, dass meine Tochter (2) ein glückliches und selbstbewusstes Kind ist. Die weiß, dass ihr Papa und ich sie lieben und unterstützen, egal, was gerade ist.

Doch im trubeligen Alltag, mit nur einem Ohr bei meiner Kleinen und dem Kopf komplett woanders, habe ich schon oft vergessen, wie wichtig dafür unser Umgang miteinander ist. Wie wichtig es ist, ihr bestimmte Dinge vorzuleben und zu sagen, die für sie vielleicht nicht so selbstverständlich sind wie für mich. 

Seit mir das eines Tages auffiel, achte ich darauf, in kleinen, aber mir wichtigen Dingen ein besseres Vorbild zu sein und meiner Tochter stets zu zeigen, was für eine großartige kleine Person sie ist – und dass ich das auch finde, wenn sie mal etwas macht, wo ich nicht gerade „Hurra!“ schreie.

Am Herzen liegen mir dabei besonders diese fünf Dinge – und ich glaube, sie sind eine tolle Grundlage für jede Mama-Kind-Beziehung:

Ich hab dich lieb!

Natürlich liebe ich meine Tochter. Und wie, dieses Gefühl ist unbeschreiblich. Doch wenn ich noch die Wäsche aufhängen muss, mich ein wenig mit ihrem Papa gekabbelt habe und mein Kopf brummt – dann rückt es schon mal in den Hintergrund, ihr das auch zu sagen. Aber: Kinder brauchen das. Sie genießen dieses warme Gefühl, dass diese Worte ihnen geben, sie fühlen sich geborgen und sicher: „Mama liebt mich, sie ist mein Zuhause und ich muss nichts dafür tun, als ich zu sein.“ Ich denke, man kann kleinen Kindern nicht oft genug sagen, wie sehr man sie lieb hat.

Entschuldigung!

Ja, ich bin die Mama. Die „Große“. Die täglich viel von ihrer Tochter verlangt und eigentlich selbst äußerst selten Fehler machen sollte. Aber so ist es nun mal nicht. Mist! Ich werde manchmal etwas lauter mit ihr, als es angebracht ist – nur, weil ich gerade gestresst bin. Ich treibe sie morgens an, weil ich zu spät aufgestanden bin. Ich werde grummelig, weil sie nicht einschlafen möchte. Ich weiß, das ist alles nicht richtig. Aber naja, vielleicht auch einfach menschlich? Wichtig ist mir aber, dass ich mich bei meiner Kleinen entschuldige. Und zwar aufrichtig, in einer ruhigen Minute. Denn sie ist zwar ein Kind, aber eben auch eine vollwertige Person, die es verdient hat, respektiert zu werden. Und ja, ich freue mich auch, wenn sie dabei lernt, sich zu entschuldigen, wenn es nötig ist.

Du bist toll!

Gerade jetzt, mit zwei Jahren, verzweifelt meine Tochter häufig an sich selbst: Sie möchte alles alleine machen, schafft es aber natürlich nicht immer. Sie ist richtiggehend bestürzt, wenn ein Kind in der Kita sie haut oder schubst, obwohl sie selbst auch kein Unschuldslamm ist. Und sie bekommt immer wieder Dämpfer von ihren Eltern: „Toll! Das allererste Kaka auf dem Töpfchen! Du brauchst jetzt sofort keine Windel mehr? Du, sooo schnell geht das ja nun auch nicht.“ Es bricht mir das Mama-Herz, wenn ihr süßes kleines Gesicht große Enttäuschung offenbart.

Aber vieles kann ich eben nicht von ihr fernhalten, es gehört zum Großwerden dazu. Deswegen ist es mir aber so wichtig, ihr klarzumachen, dass sie ein wundervolles, starkes Mädchen ist. Egal, was passiert. Und das sage ich ihr: „Du wirst alles schaffen!“ „Du bist mutig!“ „Du bist ein tolles Mädche.“ oder „Das hast du toll gemacht!“ Ich sage es ihr, wann immer es passt. Und ich habe keinerlei Bedenken, dass sie eingebildet wird. Ich hoffe nur, dass sie ein gesundes Selbstvertrauen entwickelt.

Bitte! und Danke!

Ist euch auch schon aufgefallen, dass diese Worte irgendwie in Vergessenheit geraten – auch bei uns Erwachsenen!? Mir sind sie sehr wichtig. Man vergibt sich nichts mit diesen kleinen Wörter und sie geben dem Gegenüber doch sofort ein besseres Gefühl. Manieren sollte man von Anfang an lernen, deswegen sage ich Bitte und Danke selbstverständlich auch zu meiner Tochter. Warum denn auch nicht? Ebenso verlange ich aber auch, dass sie die netten kleinen Floskeln benutzt. Dabei kann ich ganz schön penetrant sein, das gebe ich zu. Aber: Ich freue mich ganz ehrlich, wenn ich merke, wie sie allmählich in den selbstverständlichen Sprachgebrauch meiner Maus übergehen.

Es ist in Ordnung!

Meine persönliche Herausforderung. Wenn meiner Tochter beim Essen die fünfte Blaubeere vom Tisch kullern lässt oder sie mal wieder mit einem Becher rumläuft und dabei das Wasser über ihr Shirt kippt, möchte ich eigentlich: Meckern. Zetern. Jammern. Ich habe jedoch gelernt: Sie meint es nicht böse. Sie macht es nicht, um mich zu ärgern. Sie ist ständig von diesem aufregenden Leben abgelenkt. Und: Sie ist noch nicht mal drei. Ich meine, ICH kleckere mich manchmal mit einem Glas Saft voll. Und ich bin… naja, viel älter zumindest. Und habe schon unzählige Male aus einem Glas getrunken. Also!? Ich atme durch, lächle und sage: „Ist nicht schlimm, Maus. Komm, wir machen das schnell zusammen weg.“ Ich möchte nicht, dass sie Angst hat, dass ich bei jedem winzigen „Vergehen“ ausraste. Anders sieht es allerdings aus, wenn ich merke, dass sie absichtlich etwas fallen lässt oder rumpütschert, um mich zu provozieren. Das ist für mich absolut nicht in Ordnung!

Laura Dieckmann

Als waschechte Hamburgerin lebe ich mit meiner Familie in der schönsten Stadt der Welt – Umzug ausgeschlossen! Bevor das Schicksal mich zu Echte Mamas gebracht hat, habe ich in verschiedenen Zeitschriften-Verlagen gearbeitet. Seit 2015 bin ich Mama einer wundervollen Tochter.

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