6-Jähriger hat Kohldampf – und bestellt Lieferessen für 900 Euro

In unbeobachteten Momenten sind Kinder in der Lage, die verrücktesten Dinge zu tun – zum Beispiel versehentlich Nacktfotos von der Mutter verschicken (klingt komisch, ist aber schon passiert). Doch in dieser Geschichte sorgten ein 6-Jähriger aus Michigan und ein paar Minuten mit einem Smartphone nicht für peinliche Bilder im Posteingang der Kollegen, sondern für einen heftigen finanziellen Schaden durch Chili-Pommes, Burger, Eiscreme und Peperoni-Pizza.

Ende Januar passte Vater Keith Stonehouse auf seinen 6-jährigen Sohn Mason auf.

Es war ein ruhiger Abend und niemals hätte Keith vorhergesehen, dass er damit zu Ende geht, dass der Kleine einen Online-Einkauf für satte 1.000 US-Dollar (umgerechnet ca. 909 Euro) tätigt. „Es war Vater-und-Sohn-Zeit und wir haben ferngesehen, und Mason sagte: ‚Dad, kann ich dein Telefon benutzen?‘“, erzählt Keith TODAY.com. Er fügt hinzu, dass Mason es normalerweise verwendet, um mit einer Lern-App zu spielen. „Also gab ich mein Handy und sagte: ‚Du hast 30 Minuten.‘“ Nichtsahnend, was Mason mit einer halben Stunde alles anfangen kann.

„Einen Sechsjährigen ins Bett zu bekommen, ist normalerweise nicht so einfach, aber er war überraschenderweise wirklich brav“, erinnert sich der Papa. „Es gab keine Diskussionen, kein ‚Ich habe Hunger‘, kein Ausreden finden, um wach zu bleiben. Er ging einfach ins Bett und ich dachte: ‚Wow, das ist unglaublich. Ich wünschte, Mama wäre hier, um das mitzuerleben.‘

Und dann hört der Vater die Türklingel.

Keith sagt, er habe gesehen, wie eine Frau eine große Tasche auf der Veranda stehen ließ. Er nahm an, dass es sich um Gegenstände für eine Hochzeitstorte handelte. Seine Frau betreibt eine Konditorei und ab zu bringen Kunden Tortenaufsätze und andere Gegenstände vorbei.

„Aber dann klingelt es wieder an der Tür und Licht fiel durch die Eingangstür, und dann passiert es immer und immer wieder. Ich war geschockt“, erzählt Keith und fügt hinzu, dass mit jeder Lieferung riesige Mengen an Lebensmitteln kamen. „Es sind fünf Bestellungen mit jeweils 20 Stück Jumbo-Shrimps, ein Haufen Hühnchen-Sandwiches, Chili-Käse-Pommes und Eiscreme und Weinblätter und Reis und noch mehr Sandwiches, und ich frage mich: ‚Was ist los?‘”

Völlig ratlos steht der Familienvater vor einem riesigen Berg an Lebensmitteln und weiß nicht weiter.

Schließlich kommt er auf die Idee, mal einen Blick auf sein Handy zu werfen. „Ich schaue nach und sehe eine kontinuierliche Liste von GrubHub-Erinnerungen und -Benachrichtigungen: „Ihr Essen wurde bestellt“, „Ihr Essen wird zubereitet“, „Ihr Essen kommt“, „Ihr Essen wird geliefert.“ GrubHub ist ein US-amerikanischer Lieferdienst.

Und schon blinkte auch eine Betrugswarnung von seiner Bank auf seinem Handy auf: Ein Bestellung im Wert von 439 $ (knapp 400 Euro) bei einer Pizzeria wurde zum Glück von der Bank abgelehnt. Eine andere Bestellung im Wert von 183 US-Dollar schaffte es jedoch, durchzukommen. Keith hat den Laden sofort angerufen, um die Bestellungen zu stornieren, aber es war bereits zu spät.

„Du kannst nichts tun. Also musste ich es einfach hinnehmen und das war es“, sagt er.

Nachdem Keith die massenhaften Essenbestellungen in verschiedenen Kühl- und Gefrierschränken verstaut hatte, die seine Frau für ihr Bäckereigeschäft im Haus hat, knöpft er sich seinen Sohn vor. Denn, dass der Sechsjährige etwas damit zu tun haben muss, ist dem Vater sofort klar.

„Ich gehe nach oben und schreie ihn an, frage: ‚Warum hast du das gemacht?‘, und er sieht mich nur an, die Decke bis zu den Augen hochgezogen“, erinnert sich der Vater und gibt zu, dass er zwar wirklich aufgebracht war, aber sich der Komik des Ganzen nicht ganz verschließen konnte. „Mason unterbricht mich mitten im Satz, streckt seine Hand aus und sagt: ‚Dad, hör auf. Wann kommen die Peperoni-Pizzas?‘“

Alles in allem gelang es Mason, über 1.000 US-Dollar an Essenbestellungen liefern zu lassen.

Doch der Papa hat Glück, der Lieferdienst, über den sein Sohn die Bestellungen getätigt hat, kommt ihm entgegen. „Wir haben uns an Keith Stonehouse gewandt, als wir von dem unerwarteten Kaufrausch seines Sohnes hörten“, erklärt ein Grubhub-Sprecher TODAY.com. „Wir wollten ihm und seiner Familie helfen, also haben wir angeboten, ihm Grubhub-Gutscheine im Wert von 1.000 $ zu schicken.“

Zu der Frage, ob Mason für seine Lieferessen-Eskalation bestraft wurde, sagt Keith, er und seine Frau hätten lange mit Mason über den Wert des Geldes gesprochen. Am Ende nahmen beide für jede Bestellung etwas von Masons Sparschwein.Ich denke, er hat es nun einigermaßen verstanden. Offensichtlich ist er erst sechs. Wir werden das Geld nicht wirklich behalten, und es ihm später wiedergeben“, erklärt der Vater.

Nach seiner Aktion hatte Mason übrigens noch eine zuckersüße Erklärung: Das Eis habe er nur bestellt, weil er weiß, dass sein Vater Eiscreme liebt und jeden Abend eine Portion isst.

Lena Krause

Ich lebe mit meinem kleinen Hund Lasse in Hamburg und übe mich als Patentante (des süßesten kleinen Mädchens der Welt, versteht sich). Meine Freundinnen machen mir nämlich fleißig vor, wie das mit dem Mamasein funktioniert. Schon als Kind habe ich das Schreiben geliebt – und bei Echte Mamas darf ich mich dabei auch noch mit so einem schönen Thema befassen. Das passt einfach!

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