Ein Unternehmen, das seine Mitarbeiter dafür belohnt, Kinder zu bekommen? In Deutschland eher undenkbar, wo manchen Frauen nach der Elternzeit direkt die Kündigung überreicht wird. Dabei sinken in Deutschland die Geburtenraten, wie die Zahlen des Statistischen Bundesamts zeigen. In Südkorea ist die Lage noch deutlich dramatischer und das hat tatsächlich dazu geführt, dass ein Unternehmen seine Angestellten dafür belohnt, wenn sie Kinder bekommen.
Die südkoreanische Booyoung Group will etwas gegen die niedrige Geburtenrate im Land tun. Daher belohnt das Unternehmen von nun an alle Mitarbeiter die Eltern werden mit einer außerordentlichen Geldsumme. Zukünftig sollen die Angestellten 100 Millionen Won (70.137 Euro) für ein neugeborenes Baby erhalten, wie einer Pressemeldung des Unternehmens zu entnehmen ist.
Und auch diejenigen, die kürzlich Eltern geworden sind, können sich freuen.
Mitarbeiter, die seit 2021 ein Kind bekommen haben, bekommen diese Summe nachträglich. Insgesamt sind dies 70 Babys – ausgezahlt werden somit sieben Milliarden Won (4,911 Millionen Euro). Laut des Vorsitzenden der Booyoung Group Lee Jung-geun seien die finanzielle Belastung durch die Kindererziehung und die Schwierigkeit, Berufs- und Familienleben zu vereinbaren, die Hauptgründe für die niedrigen Geburtenraten in Südkorea.
Nach eigenen Angaben unterstützt das südkoreanische Unternehmen Eltern außerdem, indem es Studiengebühren der Kinder übernimmt, medizinische Kosten für die Angestellten und ihre Familien sowie Kindergeld zahlt. Es bleibt nun zu hoffen, dass andere Arbeitgeber sich ein Beispiel an dem Unternehmen nehmen.
Im Jahr 2022 sank die Geburtenrate in Südkorea auf ein Rekordtief.
Laut Statista betrug sie nur noch 0,87. Zum Vergleich: In Deutschland lag sie laut Statistischem Bundesamt 2022 immerhin bei 1,46. Damit die Bevölkerung eines Landes – ohne Zuwanderung – nicht schrumpft, müssten in hoch entwickelten Ländern rein rechnerisch etwa 2,1 Kinder je Frau geboren werden.