Ein frischer Obstsalat mit exotischen Früchten im Sommer, ein zimtiger Apfel-Porridge an kalten Wintertagen, oder die selbst gepflückten Erdbeeren mit Sahne: Obst ist nicht nur gesund, sondern auch noch ziemlich lecker und vielseitig einsetzbar. Aber darfst du wirklich jedes Obst in der Stillzeit bedenkenlos essen? Wir klären dich auf. Welches Obst für stillende Mamas erlaubt ist, und welches du lieber meiden solltest, haben wir dir übersichtlich als Liste zusammengestellt.
1. Das Wichtigste auf einen Blick
- Als stillende Mama musst du auf dein Lieblingsobst nicht verzichten.
- In der Stillzeit ist grundsätzlich jedes Obst erlaubt.
- Es gibt allerdings ein paar Obstsorten, die bei deinem Baby für einen wunden Po sorgen können.
- Außerdem können einige Obstsorten Blähungen verursachen.
- Die Deutsche Gesellschaft für Ernährung empfiehlt stillenden Frauen 2 Portionen Obst pro Tag.
2. Welches Obst darf ich in der Stillzeit essen? Praktische Liste
Ob du Obst in der Stillzeit bedenkenlos essen darfst oder nicht, darüber musst du dir zum Glück nicht den Kopf zerbrechen. Ein Verzicht auf frische Früchte ist für stillende Mamas nämlich nicht zu empfehlen. Denn in der Stillzeit ist es besonders wichtig, dass du ausreichend Vitamine und Mineralstoffe zu dir nimmst.
Dieses Obst gilt prinzipiell als gut verträglich:
- Apfel
- Aprikosen
- Bananen
- Kaki/ Sharon
- Kiwi
- Mango
- Melone/ Wassermelone
- Papaya
- Weintrauben
Hinweis: Einige der genannten Obstsorten können in seltenen Fällen blähend wirken.
Was du als stillende Mama abgesehen von Obst bei der Ernährung beachten solltest, verrät die unser Speiseplan für die Stillzeit
Und wie sieht es mit Trockenobst für stillende Mütter aus?
Grundsätzlich spricht in der Stillzeit auch nichts gegen Trockenobst. Hier raten wir dir allerdings dazu, dieses nur in Maßen zu essen. Denn durch den Entzug von Wasser haben getrocknete Früchte deutlich mehr Kalorien. Außerdem kann bestimmtes Trockenobst, wie Rosinen, Datteln oder auch Aprikosen, unter Umständen blähend wirken.
3. Wie viel Obst ist während der Stillzeit erlaubt?
Wenn du dich an die Empfehlung der Deutschen Gesellschaft für Ernährung hältst, machst du in der Stillzeit grundsätzlich nichts verkehrt. Die DGE rät nämlich zu dem „5-am-Tag-Prinzip“. Sprich: Du solltest täglich drei Portionen Gemüse (rund 400 Gramm) sowie zwei Portionen Obst (etwa 240 Gramm) zu dir nehmen.
4. Liste: Dieses Obst kann beim Stillen für Blähungen sorgen
Bestimmtes Obst soll in der Stillzeit für Blähungen bei deinem Baby verantwortlich sein. Zumindest hört man das immer wieder. Sicherlich hast du auch schon mal von dem wunden Babypopo durch Erdbeeren gehört? Wissenschaftlich bewiesen ist es nicht, dass ausgewählte Lebensmittel die Ursache für Blähungen bei Babys sind, die gestillt werden. Am besten probierst du dich einfach mal (mit kleinen Mengen) durch und beobachtest genau, wie dein Schatz reagiert.
Folgendes Obst kann beim Stillen Blähungen verursachen:
- Ananas
- Äpfel
- Aprikosen
- Bananen
- Beeren
- Birnen
- Feigen
- Kirschen
- Nektarinen
- Pfirsiche
- Pflaumen
- Trockenobst
- Weintrauben
- Zitrusfrüchte
Hier findest du eine Liste blähender Lebensmittel beim Stillen zum Download
5. Welches Obst sollte ich in der Stillzeit vermeiden?
Grundsätzlich gilt: Für dich als stillende Mama gibt es in Sachen Ernährung keine Tabus – das gilt auch für Obst. Wir raten dir jedoch dazu, bei jeder Obstsorte zunächst mit einer kleinen Menge zu starten. So kannst du herausfinden, wie dein Baby auf die jeweiligen Früchte reagiert.
Mehr zum Thema Blähungen beim Baby gibt es hier zu entdecken ➤ Blähungen beim Baby: Hilfe gegen die Bauchschmerzen!
6. Obst in der Stillzeit: Darauf solltest du achten
Dass du auf Obst in der Stillzeit nicht verzichten musst, sind doch schon einmal gute Nachrichten. Allerdings empfehlen wir dir beim Kauf der leckeren Früchte ein paar Dinge zu beachten:
- Entscheide dich idealerweise für frisches Obst aus dem Supermarkt oder direkt vom Markt.
- Meide Obstsorten, die mit Pestiziden behandelt wurden oder einen langen Transportweg hinter sich haben. Am besten greifst du einfach zu Obst in Bio-Qualität.
- Achte darauf, dass das Obst beim Verzehr wirklich reif ist.
- Grundsätzlich solltest du Obst nur in Maßen essen. Zwar ist Obst gesund, enthält teilweise aber doch sehr viel Fruchtzucker.
Hinweis: Anders als in der Schwangerschaft musst du als stillende Mutter keine Angst mehr vor einer Infektion mit Toxoplasmose oder Listeriose haben, dennoch solltest du das Obst auch in der Stillzeit vor dem Verzehr unbedingt gründlich abwaschen.
7. Rezept mit Liste zum Einkaufen: Obst in der Stillzeit zur Milchförderung
Ob zum Frühstück oder einfach so für zwischendurch: Der leckere Still-Cocktail mit Banane soll tatsächlich die Milchbildung anregen. Das passende Rezept dazu gibt’s bei gaumenfreundin.de. Viel Spaß beim Nachmachen und guten Appetit!
Diese Zutaten brauchst du für eine Portion:
- 125 ml Milch
- 1 Banane
- 1 TL Mandelmus
- 1 TL Sesammus
- 1 TL Weizenkleie
- 1 TL Hefeflocken
So bereitest du den Shake in fünf Minuten zu:
- Im ersten Schritt schälst du die Banane und schneidest diese grob in Stücke.
- Nun gibst du alle Zutaten zusammen mit der Milch in einen Hochleistungsmixer bzw. Smoothie-Mixer.
- Jetzt für eine Minute auf höchster Stufe pürieren.
- In ein Glas umfüllen und genießen. Fertig!
Darf ich in der Stillzeit wirklich alles essen und trinken?
Tatsächlich gibt es so etwas wie verbotene Lebensmittel während der Stillzeit nicht. Hin und wieder solltest du aber den Konsum nicht übertreiben. Ob das auch bei Lachs, Mandelmilch, Proteinpulver sowie Honig der Fall ist, erfährst du hier:
- Lachs in der Stillzeit
- Mandelmilch in der Stillzeit
- Proteinpulver in der Stillzeit
- Honig in der Stillzeit
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Unsere Expertin
Pamela Koch ist Diplom-Ökotrophologin und Ernährungstherapeutin. Seit 14 Jahren berät sie Familien und Multiplikator*innen wie Erzieher*innen zu den Themen Allergieprävention, Ernährung in der Schwangerschaft und Stillzeit sowie von Säuglingen und Kindern.
In Zusammenarbeit mit niedergelassenen Kinderärzten und Hebammen hat sie in Ihrer Praxis mittlerweile mehr als 2.000 Familien beraten. Als dreifache Mutter liegen ihr die gesunde Ernährung und die therapeutische Unterstützung von Familien besonders am Herzen.
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