Der Geschichte des kleinen Alfreds aus Dänemark ist erschreckend, doch zum Glück gibt es ein Happy End. Seine Eltern Simone und Kenneth Thorsson möchten nun andere Eltern warnen, damit ihnen nicht das gleiche widerfährt. Sie haben einen gemeinsamen Post über ihre Facebook-Accounts veröffentlicht und hoffen nun, damit möglichst viele Menschen zu erreichen. Darin erzählt Papa Kenneth aus seiner Perspektive, was passiert ist.
„Der letzte Dienstagnachmittag war nicht wie die anderen Dienstage zu Hause in unserer kleinen Familie…”
„Am Wochenende hat Simone gesehen, dass sich im Topf einer unserer Zimmerpflanzen in der Küche ein kleiner Pilz befand. Da es sich jedoch nur um einen kleinen Pilz handelte, dachten wir nicht groß darüber nach – was könnte er bewirken? Es ist nur ein harmloser kleiner Pilz, wie man ihn im Rasen des Nachbarn finden kann… Doch die Realität sah ganz anders aus.
Am Dienstag wollten wir gerade zu Abend essen, als wir unseren 10 Monate alten Sohn Alfred mit einem halben Pilz in der Hand sahen. Alfred isst alles aus dem Garten, also hatten wir keinen Zweifel, dass er diesen Pilz gegessen hatte. Wir hoben ihn schnell hoch und steckten ihm einen Finger in den Hals, so dass er sich übergeben musste. Wir haben das zwei- bis dreimal hintereinander gemacht, um ihn so weit wie möglich zu entleeren.
Dann riefen wir den Notruf an und wurden zum Gift-Notruf weitergeleitet.
Das Gespräch mit dem Gift-Notruf begann furchtbar. Der erste Anruf mit der Person war überhaupt nicht hilfreich, und ich saß mit dem Gefühl da, dass die Person mich nur schnell wieder aus der Leitung haben wollte. Die Person verbrachte mehr Zeit damit mir zu erklären, warum man seinem Kind nicht einen Finger in den Hals stecken sollte, als meine Sorge als Vater ernst zu nehmen, dass mein Kind einen Pilz gegessen hat und sich seitdem alle 10 Minuten übergeben muss.
Ich legte auf, googelte so gut ich konnte, und beschloss, noch einmal anzurufen – weil ich kein besonders gutes Bauchgefühl hatte. Dieses Mal war jemand anderes dran, der netter war und nicht zuletzt hörte er auf meine Worte. Trotzdem sagten sie immer wieder dasselbe, auch diese Person meinte, es sei nichts Schlimmes. Nun hatte ich aber beschlossen, Druck auszuüben. Ich machte ein Foto vom Pilz und leitete es der Person weiter.
Es hieß, sie würde sich mit einem Spezialisten beraten und mich dann zurückrufen.
Alfred erbrach sich dann wieder. (…) Dann rief der Giftnotruf zurück (…) und sagte: ‚Kenneth, du musst jetzt 112 anrufen, er muss sofort ins Krankenhaus!‘ Plötzlich schien es, als würde die ganze Welt stehen bleiben… Gedanken flogen unkontrolliert umher, mein Herz schlug heftig in meiner Brust und ich war kurz davor in Tränen auszubrechen (…).
Ich sagte zu Simone, dass er sofort eingeliefert werden muss und dass der Krankenwagen gleich hier ist … Ich werde ihren Gesichtsausdruck nie vergessen! Simone und ich rannten zum Krankenwagen, wo man spürte, dass auch die Sanitäter gestresst waren. Simone sprang rein, und dann brachten sie ihn mit dem Rettungsdienst nach Roskilde, und als sie ankamen und mit der Behandlung begannen, stellte sich heraus, dass der Pilz ein sehr giftiger Pilz ist, dass er tödlich giftig ist!
Es ist mit dem Grünen Fliegenpilz verwandt, aber sie kannten den Pilz nicht und konnten nur einen Artikel aus Prag darüber finden.
Es wurde sofort ein mögliches Gegenmittel verschickt, und der Pilz mit einem Taxi zur Analyse geschickt, damit man mehr darüber herausfinden kann, um welche Art von Pilz es sich handelt. Wir mussten drei Tage im Krankenhaus bleiben, da man den Leberschaden möglicherweise erst nach 72 Stunden sehen kann. Alfred bekam daher in den ersten 24 Stunden alle vier Stunden Kohle in den Magen, um etwaige Pilze in seinem Magen zu kontaminieren, während er alle sechs Stunden das Gegenmittel bekam.
Sie führten regelmäßig Blutuntersuchungen durch, um seine Werte zu überprüfen. Wirklich viel für so einen kleinen Mann und er hat das so gut gemacht! Wir sind jetzt wieder zu Hause, nach 72 Stunden in der Hölle, wo wir nicht wussten, ob wir unseren Sohn wieder nach Hause bringen würden. Alfred geht es gut und er ist glücklich nach der fantastischen Behandlung, die er von allen Mitarbeitern des Roskilde-Krankenhauses erhalten hat.
Es sollte nicht möglich sein, dass bei Zimmerpflanzen zu Hause giftige Pilze entstehen – aber es ist durchaus möglich, da die Blumenerde Pilzsporen enthalten kann!
Deshalb möchten wir jeden dazu ermutigen, zu prüfen, ob sich in seinen Pflanzen Pilze befinden, und dann dafür zu sorgen, dass die Pflanze sofort entfernt wird, da dies möglicherweise dein Kind, deinen Hund oder deine Katze töten kann (…). Es gibt viel zu viele Menschen, die Pilze in ihren Pflanzen haben, ohne zu wissen, dass diese tödlich giftig sein können! 🙏”
Zum Glück ist in diesem Fall noch mal alles gut gegangen und der kleine Alfred ist wieder gesund und munter.
Wir wünschen der dänischen Familie alles Liebe für die Zukunft und hoffen, dass sie den Schock gut verarbeiten können. Der Name des Pilzes, den der kleine Junge gegessen hat, war „Lepiota elaiophylla”. Wir möchten mit dem Teilen der Geschichte keine Angst machen, aber hoffen, dass ihr eure Blumentöpfe im Blick habt, damit keine weitere Familie so etwas erleben muss.