Gänzlich verzichten musst du auf Kuhmilch in der Stillzeit nicht. Allerdings kann der tierische Milchgenuss Einfluss auf das Stillen haben. Diese müssen aber nicht zwingend negativ sein. So soll Kuhmilch während der Stillzeit beispielsweise bei deinem Baby das Risiko für Nahrungsmittelallergien senken. Wir verraten dir, worauf du achten solltest!
1. Das Wichtigste auf einen Blick
- Auf Kuhmilch musst du in der Stillzeit nicht verzichten.
- Tatsächlich enthält Kuhmilch Eiweiße oder auch Fette, die das Immunsystem des Babys beim Stillen besser reifen lassen sollen.
- Bauchschmerzen, Blähungen oder Hautausschlag können ein Anzeichen für eine Unverträglichkeit sein.
- Treten bei deinem Baby die genannten Symptome auf, solltest du vorerst (idealerweise für zwei Wochen) auf Kuhmilch in der Stillzeit verzichten.
2. Ist Kuhmilch in der Stillzeit erlaubt?
Ja, grundsätzlich spricht nichts dagegen, dass du Kuhmilch trinkst, wenn du dein Baby stillst. Ganz im Gegenteil: Sie ist ein wichtiger Lieferant von Eiweiß, Kalzium, Zink, Jod und vielen anderen Stoffen, die dein Körper braucht.
Zwar gehört Kuhmilch zu den sogenannten allergenen Lebensmitteln, dennoch musst du in der Stillzeit nicht auf den Genuss verzichten. Die Vermutung, dass du Allergien bei deinem Baby vorbeugen kannst, indem du auf Kuhmilch (und andere allergene Lebensmittel) verzichtest, ist inzwischen veraltet. Stattdessen gilt die Empfehlung, möglichst alle Lebensmittel in Maßen zu sich zu nehmen.
Hier verraten wir dir, ab wann Kuhmilch auch für dein Baby geeignet ist.
Darf ich frische Kuhmilch in der Stillzeit trinken?
Generell kannst du in der Stillzeit auch frische Kuhmilch trinken. Im Gegensatz zu der „klassischen“ Milch aus dem Kühlregal im Supermarkt wurde Rohmilch aber nicht erhitzt. Dadurch ist eine Belastung mit Keimen oder auch Bakterien nicht auszuschließen. Während dies für Schwangere nicht empfohlen wird, ist Rohmilch in der Stillzeit weniger problematisch. Denn eine mögliche Infektion geht in der Regel nicht über die Muttermilch auf dein Baby über. Trotzdem gilt: Möchtest du auf Nummer sichergehen, solltest du die Rohmilch ausreichend erhitzen.
3. Kann Kuhmilch während der Stillzeit Blähungen verursachen?
Ja. Kuhmilch steht im Verdacht, während des Stillens zu Blähungen oder auch Koliken bei deinem Baby zu führen. Wissenschaftlich bewiesen ist dies jedoch nicht. Außerdem können auch zahlreiche andere Lebensmittel ein Auslöser für derartige Beschwerden sein. Dazu zählen unter anderem raffinierter Zucker, kohlensäurehaltige Getränke sowie diverse Obst- und Gemüsesorten. Ursache dafür sind nicht unbedingt die jeweiligen Inhaltsstoffe, sondern die Unreife des kindlichen Darms.
4. Verursacht Kuhmilch beim Stillen Ausschlag bei meinem Baby?
Hast du Kuhmilch getrunken und bemerkst bei deinem Schatz einen Ausschlag, solltest du dich bei deiner Hebamme oder auch deinem Arzt bzw. deiner Ärztin erkundigen. Hierbei kann es sich unter Umständen um eine Kuhmilchallergie handeln. Tatsächlich ist das aber nicht immer der Fall.
Liegt wirklich eine Allergie gegen Kuhmilcheiweiß vor, zeigt sich diese bei Kindern oftmals in Form einer Nesselsucht. Schwellungen im Gesicht sind ebenfalls häufig. Viele Babys, die unter einer Kuhmilchallergie leiden, erbrechen zudem.
5. Hilft das Trinken von Kuhmilch in der Stillzeit gegen Allergien?
Immer wieder liest man von der Vermutung, dass Kuhmilch in der Stillzeit dafür sorgen soll, Allergien beim Baby zu verhindern. Wissenschaftlich belegt ist das allerdings nicht.
Fest steht aber: Laut der aktuellsten Richtlinie zur Vorbeugung von Allergien wird stillenden Müttern empfohlen, auf möglichst keine Lebensmittel zu verzichten. Das gilt auch für potentiell allergene Produkte wie Kuhmilch. Dass dein Baby trotz Stillen dennoch eine Unverträglichkeit oder auch Allergie entwickelt, lässt sich allerdings nicht ausschließen.
Hinweis: Die Wirkung von Kuhmilch in der Stillzeit gegen die Entstehung von Nahrungsmittelallergien ist wissenschaftlich bislang noch nicht belegt.
6. Wann sollte ich auf Kuhmilch in der Stillzeit verzichten?
Verzichten solltest du auf Kuhmilch während der Stillzeit, wenn du bei deinem Baby körperliche Reaktionen bemerkst wie zum Beispiel Blähungen, Bauchschmerzen oder auch einen Ausschlag. In diesem Fall kann eine Unverträglichkeit oder eine Allergie gegen Kuhmilcheiweiß vorliegen – muss es aber natürlich nicht. Streiche Kuhmilch erst einmal für zwei Wochen von deinem Speiseplan und lasse dich von deinem Arzt bzw. deiner Ärztin oder auch deiner Hebamme diesbezüglich beraten.
7. Einfaches und schnelles Rezept: Milchreis mit Kuhmilch für die Stillzeit
Milchreis schmeckt der ganzen Familie. Mit dem Rezept von emmikochteinfach.de kannst du dir den Klassiker in wenigen Schritten ganz einfach selber zubereiten. Viel Spaß und guten Appetit!
Für vier Portionen brauchst du:
- 250 g Milchreis
- 1 Liter Kuhmilch (3,5 % Fettanteil)
- 40 g Zucker
- 2 Päckchen Vanillezucker
- 15 g Butter
- etwas Salz
Und so wird der Milchreis gemacht:
- In einem Topf die Butter erhitzen.
- Anschließend den Milchreis hinzugeben und für rund zwei Minuten andünsten.
- Die Milch sowie den Zucker, den Vanillezucker und das Salz unterrühren.
- Den Milchreis bei schwacher bis mittlerer Hitze und unter ständigem Rühren aufkochen lassen.
- Jetzt den Milchreis bei geschlossenem Deckel und geringer Hitze für circa 15 Minuten sanft köcheln lassen.
- Kräftig umrühren!
- Weitere 15 Minuten im Topf ziehen lassen.
- Noch einmal umrühren und je nach Geschmack mit Zimt und Zucker oder Obstbrei süßen. Fertig!
Sind auch pflanzliche Alternativen in der Stillzeit erlaubt?
Wenn du auf Kuhmilch in der Stillzeit verzichten möchtest, gibt es eine Reihe von Pflanzenmilchsorten, die du stattdessen ebenfalls trinken darfst:
- Ist Mandelmilch in der Stillzeit gesund?
- Darf ich Hafermilch in der Stillzeit trinken?
- Was essen in der Stillzeit? Speiseplan für die Stillzeit
- Blähende Lebensmittel beim Stillen?
Unsere Expertin
Pamela Koch ist Diplom-Ökotrophologin und Ernährungstherapeutin. Seit 14 Jahren berät sie Familien und Multiplikator*innen wie Erzieher*innen zu den Themen Allergieprävention, Ernährung in der Schwangerschaft und Stillzeit sowie von Säuglingen und Kindern.
In Zusammenarbeit mit niedergelassenen Kinderärzten und Hebammen hat sie in Ihrer Praxis mittlerweile mehr als 2.000 Familien beraten. Als dreifache Mutter liegen ihr die gesunde Ernährung und die therapeutische Unterstützung von Familien besonders am Herzen.
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