Kann ein Apfel in der Schwangerschaft schaden? Nein, im Gegenteil – er macht sich ganz ausgezeichnet auf dem Speiseplan, weil er so reich an Vitaminen und Nährstoffen ist. Was du jedoch als Allergikerin oder bei Schwangerschaftsdiabetes beachten solltest, verraten wir dir hier.
Was du zum Genuss von Apfel in der Schwangerschaft wissen musst
- Äpfel kannst du in der Schwangerschaft bedenkenlos genießen.
- Sie sind reich an Vitaminen, Mineralstoffen und Ballaststoffen.
- Unter der Schale befinden sich die meisten, guten Stoffe (also am besten ungeschält essen!).
- Daher am besten unbehandelte Äpfel aus biologischem Anbau auswählen.
- Und wichtig: Gründlich abspülen vor dem Verzehr.
- Auf bereits aufgeschnittene Äpfel, die länger lagern, lieber verzichten.
- Bei einer Apfelallergie kann es helfen, die Äpfel zu erhitzen.
- Bei Schwangerschaftsdiabetes ist der Apfel aufgrund seines geringeren Fruchtzuckers eine gute Wahl
- Aber Achtung: Das gilt eher für einen frischen Apfel, als für Apfelsaft.
Deshalb ist der Apfel in der Schwangerschaft so gesund
Ob als saftiger Snack nach dem Schwangerschaftsyoga, köstlich versteckt im Quarkkuchenteig oder in bester Gesellschaft im Obstsalat – ein Apfel macht eigentlich immer eine gute Figur. Das gilt auch während der Schwangerschaft: Wenn du Appetit auf Äpfel hast, kannst du dich also gern an der Obstschale bedienen. Denn in der Frucht stecken jede Menge gesunde Stoffe. Aufgrund des Zuckergehaltes werden allerdings grundsätzlich maximal zwei Stücke Obst pro Tag empfohlen.
Äpfel sind reich an …
- Vitamin B1
- Vitamin B2
- Vitamin B6
- Vitamin B9 (Folsäure)
- Vitamin E und
- Vitamin C.
Auch Mineralstoffe wie Kalium, Eisen, Magnesium und Kalzium führst du deinem Körper durch einen kräftigen Biss in den Apfel zu. Direkt unter der Schale befinden sich die meisten guten Stoffe; du isst das Obst also am gesündesten, wenn du es nicht schälst. Am besten wählst du daher Äpfel aus biologischem Anbau. Diese Äpfel werden nicht mit Pestiziden behandelt, deren Rückstände manchmal noch an der Schale haften.
Äpfel enthalten darüber hinaus viele Ballaststoffe in Form von Cellulose und Pektin. Diese haben den angenehmen Effekt, dass sie die Verdauung ankurbeln. Das hilft dir in der Schwangerschaft vor allem dann, wenn dein Darm etwas träge ist und auf Touren gebracht werden muss.
Bevor du den Apfel isst, solltest du ihn einmal gründlich unter kühlem, fließendem Wasser abspülen. So entfernst du zum einen mögliche Pestizidrückstände und zum anderen Keime wie Listerien oder Taxoplasma gondii, welche die Infektionskrankheit Taxoplasmose hervorruft.
Verarbeitete Äpfel: Apfelmus und getrocknete Apfelringe als Schwangerschaftskost
Der Apfel muss nicht immer als handliches Obststück daherkommen. Auch verarbeitet als Apfelmus oder Dörrobst wie Apfelringe ist er ein süßer Snack, der das Verlangen nach ungesunden Süßigkeiten stillen kann. Übrigens eignet sich Apfelmus auch prima als Schonkost, wenn du unter Morgenübelkeit in der Schwangerschaft leidest.
Ursachen der Übelkeit in der Schwangerschaft (Morning-Sickness-Syndrom): Für die regelmäßig auftretende Übelkeit während der Schwangerschaft ist höchstwahrscheinlich die Hormonumstellung verantwortlich. Meist beginnt das Unwohlsein ungefähr in der 5. Schwangerschaftswoche und endet, wenn der Hormonhaushalt sich eingependelt hat, etwa um die 13. Schwangerschaftswoche.
Sind bereits aufgeschnittene Äpfel in der Schwangerschaft erlaubt oder nicht?
Die Schale ist die Haut des Apfels. Sie bildet eine natürliche Schutzbarriere gegen Keime und Bakterien. Ist diese beschädigt, können die Krankheitserreger in die Frucht eindringen. Daher solltest du darauf achten, keine Äpfel zu verzehren, die bereits aufgeschnitten sind und länger lagern, beispielsweise in Form eines Obstsalates von der Kühltheke im Supermarkt.
Apfelallergie in der Schwangerschaft – diese Sorten solltest du meiden
Brennen nach dem Verzehr von Äpfeln Mund und Rachen oder schwillt deine Lippe an? Dann leidest du wahrscheinlich an einer Apfelallergie.
Eine Apfelallergie besteht meist als Kreuzallergie, also in Zusammenspiel mit einem anderen allergieauslösenden Stoff. Häufig sind hier Birkenpollen der Allergenpartner von Äpfeln.
Für die Apfelallergie ist vornehmlich das Eiweiß „mald1“ verantwortlich. Dieses ist in neueren Apfelsorten wie Braeburn, Elstar, Golden Delicious, Gala und Granny Smith in höherer Konzentration vorhanden.
In alten Apfelsorten wie Boskop, Jamba oder Idared steckt hingegen weniger davon. Diese werden daher auch manchmal von Allergikern vertragen. Dennoch solltest du während der Schwangerschaft keine Experimente wagen und – wie auch dann, wenn du nicht schwanger bist – dich als Allergikerin nur vorsichtig und nach ärztlichem Rat an den Apfel heranwagen.
Gut zu wissen: Durch das Erhitzen, beispielsweise beim Kochen oder Backen, verändert sich die Eiweißstruktur des Apfels und „mald1“ stuft dein Körper dadurch nicht mehr als gefährlichen Fremdstoff ein, den es zu bekämpfen gilt. Das ist nämlich der Zweck einer allergischen Reaktion.
Top 5: Das sind neben Äpfeln in der Schwangerschaft die größten Vitaminknaller
Neben Äpfeln tummelt sich noch manch andere Obstsorte im Supermarkt, die dich und dein Baby in der Schwangerschaft mit einer ganzen Flut wertvoller Nährstoffe versorgt. Viele von ihnen lassen sich wunderbar mit Äpfeln kombinieren. Zu unserem Lieblingsobst in der Schwangerschaft zählen:
- Acerolakirschen: Die kleinen, leicht sauer schmeckenden Früchte sind extrem reich an Vitamin C. Dieses benötigt dein Baby vor allem, um Knochen und Zähne auszubilden.
- Bananen: Bananen verstecken unter ihrer dicken Schale jede Menge Kalium und Magnesium. Beide Mineralstoffe sind wichtige Bausteine, damit der Zwerg in deinem Bauch ein gesundes Nervensystem, Muskelfasern und Knochen entwickelt.
- Cranberrys: Gerade während der zweiten Hälfte der Schwangerschaft benötigt der weibliche Körper viel Eisen. Mama und Baby nutzen das Mineral unter anderem für die Blutbildung. Cranberrys liefern dir jede Menge Eisen. Auch als natürliches Heilmittel bei Blasenentzündung haben die kleinen Beeren ihren großen Auftritt. Sie enthalten spezielle sekundäre Pflanzenstoffe, die sogenannten „Antioxidantien“, die verhindern sollen, dass sich bei Harnwegsinfektionen die verursachenden Bakterien an der Schleimhaut von Blase und Harnwegen anheften und sich vermehren.
- Heidelbeere: Die tiefblauen etwas unscheinbaren Beeren halten unter ihrer Schale eine ganze Vielfalt an Nährstoffen bereit. Vor allem Folsäure, die in der Schwangerschaft besonders wichtig ist, um einen offenen Rücken (Neuralrohrdefekt) beim Baby zu verhindern, sowie Eisen, Vitamin E und Beta-Carotin. Heidelbeeren sind darüber hinaus für ihre entzündungshemmende Wirkung bekannt.
- Weintrauben: Auch Weintrauben punkten mit einem hohen Gehalt an Folsäure sowie Magnesium, Kalium, Eisen und Kalzium und bereichern damit jeden Obstsalat oder Smoothie. Doch aufgepasst: Die Trauben enthalten auch reichlich Fruchtzucker, der ihnen ihre herrliche Süße verleiht. Für Frauen, die unter einer Schwangerschafts-Diabetes leiden, eignen sich diese Früchte daher nur ab und zu und in kleinen Mengen (maximal eine Handvoll).
Apfel als gute Wahl bei Schwangerschafts-Diabetes
Die meisten Obstsorten entfalten einen wunderbar süßen Geschmack auf der Zunge. Zu verdanken haben wir dies dem natürlichen Fruchtzucker, deren Gehalt von Obstsorte zu Obstsorte stark variiert. Frauen, die unter einer Schwangerschafts-Diabetes leiden, müssen während der Schwangerschaft jedoch ihren Zuckerkonsum genau im Auge behalten.
Sie leiden temporär unter einer Stoffwechselstörung, da die Bauchspeicheldrüse nicht ausreichend des Hormons Insulin produziert, das der Körper zum Verwerten und Abbau von Zucker benötigt. Das gilt zum einen für raffinierten Zucker, aber leider auch für Fruchtzucker. Im Vergleich zu beispielsweise Weintrauben sind Äpfel in der Schwangerschaft aufgrund ihres geringeren Fruchtzuckergehaltes aber die bessere Wahl.
Leckere Gerichte rund um den Apfel in der Schwangerschaft
Äpfel kannst du dir in ganz unterschiedlichen Zubereitungsformen gönnen. Ob als Crumble, auf dem Pfannkuchen, als Apfelmus mit Joghurt oder auch als Bratapfel. Apfel kann aber auch herzhaft richtig köstlich schmecken. Versuche ihn doch einmal im Kartoffelsalat, mit geriebenen Möhren oder Radieschen als Salat oder zu Reibekuchen.
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Übrigens: Wenn dein Baby auf der Welt ist, findest du hier alle Infos über Äpfel in der Stillzeit und Apfelbrei fürs Baby.