Dramatische Szenen am Hamburger Flughafen: Dort hat am Freitagabend (4.11.) ein 35-jähriger Mann seine 4-jährige Tochter als Geisel genommen und sich seitdem mit dem Kind auf dem Gelände des Flughafens verschanzt. Vorher hatte der Mann mit seinem Auto eine Schranke durchbrochen und war auf das Rollfeld des Flughafens gerast. Dabei soll er mehrfach geschossen und zwei brennende Flaschen aus dem Auto geworfen haben. Offenbar gab es vorher einen Sorgerechtsstreit mit der Mutter des Kindes – sie hatte auch die Polizei informiert.
Polizei verhandelt die ganze Nacht mit dem Geiselnehmer
Die Hamburger Polizei ist mit einem Spezialeinsatzkommando und Psychologen vor Ort, Spezialisten verhandeln seit den Abendstunden mit dem Mann. Für die Polizei ist es offenbar ein gutes Zeichen, dass der 35-Jährige so lange mit ihnen spricht. „Das ist ein absolut gutes Zeichen“, sagte eine Sprecherin laut verschiedener Medienberichte. „Er ist uns zugewandt. Er will mit uns sprechen und das bewerten wir erst einmal als sehr positiv.“
Offenbar ist ein Streit ums Sorgerecht der Auslöser
Nach bisherigen Erkenntnissen geht die Polizei davon aus, dass ein Sorgerechtstreit mit der Mutter die Ursache für die Tat ist. Die Frau hatte die Polizei am Freitagabend darüber informiert, dass ihr Mann mit dem gemeinsamen Kind auf dem Weg zum Flughafen sei. Offenbar hatte sie befürchtet, dass der 35-Jährige das Kind in die Türkei entführen will. Das Flugzeug der Turkish Airlines, unter dem der Mann sein Auto abgestellt hat, wurde inzwischen geräumt.
Die Polizei geht davon aus, dass der Vater das Kind gegen den Willen der Mutter mitgenommen und möglicherweise unter Einwirkung von Gewalt ins Auto gesetzt habe, wie unter anderem die Welt berichtet. Zuerst hieß es, dass noch ein zweites Kind im Auto sei, diese Vermutung wurde bisher allerdings nicht bestätigt.
Verletzt wurde bisher offenbar niemand
Bisher sieht es so aus, als ob zumindest niemand verletzt wurde. Auch das Kind scheint wohlauf zu sein. Laut Aussagen der Polizei sind wohl aktuell auch keine dritten Personen mehr in Gefahr.
Der Flughafen bleibt dennoch weiträumig abgesperrt, und es starten und landen keine Flugzeuge.
Wir hoffen sehr, dass es dem kleinen Mädchen gut geht, und die Polizei ihren Vater überzeugen kann, aufzugeben.