Jedes Böhnchen gibt ein Tönchen: Vielleicht hast du diese (Binsen-)Weisheit auch schon gehört? Dann fragst du dich vielleicht, ob du auf Bohnen in der Stillzeit lieber verzichten solltest. Ob die leckeren Hülsenfrüchte wirklich Blähungen auslösen, oder ob du auch als stillende Mama zugreifen darfst, verraten wir dir hier.
1. Das Wichtigste auf einen Blick
- Grundsätzlich darfst du Bohnen auch in der Stillzeit essen.
- Die Hülsenfrüchte sind ideale Lieferanten für pflanzliches Eiweiß und außerdem reich an Eisen, Kalium sowie Kalzium.
- Bohnen können eine blähende Wirkung haben. Diese äußert sich aber generell eher bei der stillenden Mutter, als beim gestillten Baby.
- Es ist wissenschaftlich nicht belegt, dass die blähenden Inhaltsstoffe von Bohnen tatsächlich in die Muttermilch übergehen.
- Reagiert dein Baby mit Unwohlsein, solltest du die Bohnen beim Stillen erst einmal weglassen und es später erneut versuchen.
2. Bohnen in der Stillzeit: ja oder nein?
Genau wie bei Bohnen in der Schwangerschaft gilt auch in der Stillzeit: Du musst die leckeren Hülsenfrüchte nicht meiden, sondern darfst sie beruhigt essen. Zwar wird Bohnen gerne eine blähende Wirkung nachgesagt, dennoch würden sich diese möglichen Verdauungsbeschwerden eher bei dir äußern und nicht bei deinem Baby. Denn die blähenden Inhaltsstoffe gehen nicht in die Muttermilch über.
Sind Kidneybohnen in der Stillzeit erlaubt?
Ja, auch Kidneybohnen sind beim Stillen grundsätzlich unbedenklich. Du solltest allerdings darauf achten, dass du die Hülsenfrüchte vor der Zubereitung gründlich wäschst, ausreichend lange einweichst und in einer haushaltsüblichen Menge zu dir nimmst.
Wie sieht es mit roten Bohnen beim Stillen aus?
In der Stillzeit spricht ebenfalls nichts gegen den Genuss roter Bohnen, solange auch dieser in Maßen und nicht in Massen erfolgt.
Sind schwarze Bohnen für stillende Mütter unbedenklich?
Sowohl in der Schwangerschaft als auch in der Stillzeit sind schwarze Bohnen unproblematisch und stellen keine gesundheitliche Gefahr für Mama oder Baby dar. Aber auch hier solltest du es bei der Menge nicht übertreiben.
Was sollte ich über Edamame Bohnen beim Stillen wissen?
Bei Edamame handelt es sich um nicht ausgereifte Sojabohnen, und davon solltest du beim Stillen nicht zu viele essen. Soja in der Stillzeit kann sich unter Umständen nämlich negativ auf die Gesundheit deines Babys auswirken.
3. Sind Bohnen in der Stillzeit gesund?
Ernährst du dich in der Stillzeit vegan oder vegetarisch, sind Bohnen ein praktischer Lieferant für pflanzliches Eiweiß. Außerdem stecken in den Hülsenfrüchten jede Menge wertvolle Nährstoffe, Vitamine sowie Mineralien. Dazu zählen zum Beispiel Eisen, Kalium und Kalzium.
Bohnen sind außerdem die idealen Sattmacher, denn sie enthalten viele Ballaststoffe (dabei aber wenig Fett und Kalorien) und halten lange satt. Die zahlreichen Ballaststoffe sind im Übrigen auch der Grund, weshalb Bohnen gerne mal blähend wirken können.
4. Haben Bohnen in der Stillzeit Nebenwirkungen?
Isst du Bohnen in kleinen Mengen, sind Nebenwirkungen eher die Ausnahme. Dennoch kann es gerade beim Verzehr roher, grüner Bohnen in hoher Dosis zu Magen-Darm-Beschwerden, Übelkeit, Erbrechen, Durchfall oder auch Kopfschmerzen kommen.
Dass vor allem grüne Bohnen in roher Form Nebenwirkungen auslösen, liegt an der in den Hülsenfrüchten enthaltenen giftigen Eiweißverbindung „Phasin“. Diese wird zum größten Teil erst zerstört, wenn grüne Bohnen für mindestens zehn Minuten gekocht werden.
Verursachen (grüne) Bohnen beim Stillen Blähungen?
Da grüne Bohnen zu den Hülsenfrüchten gehören und diese oft eine blähende Wirkung haben, können auch diese (sowie alle anderen Arten) Bohnen Blähungen begünstigen – müssen es aber natürlich nicht.
5. Rezept: Caprese mit grünen Bohnen für die Stillzeit
Das Rezept von essen-fuer-zwei.de mit grünen Bohnen sowie Kichererbsen ist ideal für Schwangere sowie Stillende. Wir wünschen dir viel Spaß beim Ausprobieren und guten Hunger!
Diese Zutaten brauchst du für das Rezept:
- 2 Tomaten
- 1 Mozzarella
- 150 g grüne Bohnen
- 150 g Kichererbsen
- 3 EL Olivenöl
- 2 EL Balsamico
- 1 TL Reissirup
- etwas Thymian (frisch)
- etwas Salz, Pfeffer und Senf
Und so wird’s gemacht:
- Wasche die grünen Bohnen und schneide sie anschließend in etwa zwei Zentimeter breite Stücke.
- Jetzt erhitzt du einen Esslöffel Olivenöl in einer Pfanne und brätst die Bohnen für rund sieben bis zehn Minuten darin an.
- Danach die Bohnen mit Salz, Pfeffer und Thymian würzen.
- Schneide die Tomaten sowie den Mozzarella in dünne Scheiben und lege sie abwechselnd auf einen Teller.
- Aus Olivenöl, Balsamico, Reissirup, Salz, Pfeffer und Senf stellst du nun eine Soße her.
- Zum Schluss die Tomaten sowie den Mozzarella mit der Soße und den Bohnen sowie Kichererbsen anrichten. Fertig!
6. Sind blähende Lebensmittel in der Stillzeit erlaubt?
Da es bislang keinen wissenschaftlichen Beweis dafür gibt, dass die blähenden Inhaltsstoffe in die Muttermilch übergehen, sind blähende Lebensmittel beim Stillen oftmals unproblematisch:
- Erbsen in der Stillzeit
- Weißkohl in der Stillzeit
- Blumenkohl in der Stillzeit
- Rosenkohl in der Stillzeit
Und hier findest du weitere Tipps, Infos und einfache Rezepte zum Nachmachen rund um Ernährung in der Schwangerschaft, Stillen und Babyernährung.
Unsere Expertin
Pamela Koch ist Diplom-Ökotrophologin und Ernährungstherapeutin. Seit 14 Jahren berät sie Familien und Multiplikator*innen wie Erzieher*innen zu den Themen Allergieprävention, Ernährung in der Schwangerschaft und Stillzeit sowie von Säuglingen und Kindern.
In Zusammenarbeit mit niedergelassenen Kinderärzten und Hebammen hat sie in Ihrer Praxis mittlerweile mehr als 2.000 Familien beraten. Als dreifache Mutter liegen ihr die gesunde Ernährung und die therapeutische Unterstützung von Familien besonders am Herzen.
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