Lucas Jemeljanova aus Belgien war sechs Jahre alt, als bei ihm das diffuse intrinsische Ponsgliom (DIPG) diagnostiziert wurde, das sehr selten ist und statistisch gesehen 98 % der Patienten innerhalb von fünf Jahren tötet. Kinder mit einem Hirntumor haben nach der Diagnose normalerweise noch neun bis zwölf Monate zu leben. Der Arzt musste Lucas Eltern mitteilen, dass ihr Kind sterben wird – doch dann geschieht ein Wunder.
Der Alptraum begann im Urlaub:
Als Lucas begann, sich unwohl zu fühlen. Ihm fiel auf, dass er nicht geradeaus gehen konnte, dann bekam er Nasenbluten und verlor das Bewusstsein, wie der Mirror berichtet. Wenig später folgte die schreckliche Diagnose.
Doch seine Eltern geben Lucas nicht auf
Cedric und Olesja Jemeljanova brachten ihn nach Frankreich, wo ihm im Rahmen einer klinischen Studie das Krebsmedikament Everolimus verabreicht wurde, das noch nie zuvor erfolgreich bei DIPG eingesetzt worden war. Das Medikament blockiert „mTOR”, ein Protein, das an der Teilung und dem Wachstum von Krebszellen beteiligt ist. Die Ärzte stellten fest, dass Lucas gut auf das Medikament ansprach.
Der Arzt des Jungen, Jacques Grill vom Krebszentrum Gustave Roussy in Paris, der der Familie damals sagen musste, dass ihr Kind sterben wird, kann nun sieben Jahre später verkünden, dass der kleine Kämpfer „alle Widrigkeiten überwunden“ habe. Lucas Fall gibt nun vielen Menschen Hoffnung. Laut verschiedener Medienberichte ist er weltweit der erste Mensch, der diese Art von Hirntumor besiegt hat.
Der Junge gilt nun als geheilt.
„Über eine Reihe von MRT-Scans konnte ich beobachten, wie der Tumor vollständig verschwand“, bestätigte der Arzt. „Ich kenne keinen anderen Fall wie ihn auf der Welt.“ Es bleibt unklar, warum Lucas von der Krebserkrankung genesen ist. Wissenschaftler untersuchen nun, wie sein Fall in Zukunft anderen Menschen mit der Krankheit helfen kann. Aus der Studie gingen sieben weitere Kinder hervor, die Jahre nach ihrer Diagnose überlebten, aber nur bei Lucas verschwand der Krebs.
Wissenschaftler führen das aktuell auf „biologische Besonderheiten“ von Lukas Zellen zurück. Außerdem habe sein Tumor eine äußerst seltene Mutation aufgewiesen, die seine Zellen empfindlicher gegenüber dem Medikament gemacht habe. Marie-Anne Debily, eine dazu forschende Wissenschaftlerin bestätigte: „Lucas‘ Fall bietet echte Hoffnung. Wir werden versuchen, die Unterschiede, die wir in seinen Zellen festgestellt haben, in vitro zu reproduzieren.“
Lucas‘ Fall könnte zukünftig anderen Betroffenen helfen
Wissenschaftler werden nun also versuchen, im Labor massenhaft Zellen zu reproduzieren und zu prüfen, ob der Tumor auch dort genauso effektiv abgetötet werden kann. Wenn das gelingt könnte ein Medikament entwickelt werden.
Wir wünschen Lucas und seiner Familie alles Gute!