14 Kindergeburtstage habe ich organisiert und mein Bestes gegeben. 14 Mal Deko besorgt, eine liebevolle Kuchentafel hergerichtet, 14 Mal Einladungen geschrieben, mit anderen Mamas den Termin abgesprochen, Geburtstagskuchen gebacken, mir Partyspiele ausgedacht, 14 Mal Rotznasen abgeputzt, Tränen getrocknet, Happy Birthday gesungen, Ausflüge gemacht, mehr oder weniger sinnvolle Mitgebsel verteilt – und am Abend danach die Sektkorken knallen gelassen, weil ich es endlich geschafft hatte.
Und nun ist das alles auf einmal vorbei.
Die Tochter möchte keine Kindergeburtstage mehr feiern.
Morgen wird sie 15. Da feiert man nur noch im ganz kleinen Kreis, geht – ganz unkompliziert – mit Freundinnen ins Kino und lädt eventuell eine BFF zum Übernachten ein. Oder vielleicht feiert man auch gar nicht. Das weiß man aber einen Tag vor seinem Geburtstag alles noch nicht so genau, und man möchte sich da auch nicht festlegen – alles ganz spontan, wie es passt.
Wen man dazu am allerwenigsten braucht, ist die Mama.
Die Mama hat jetzt ausgedient. Der Geburtstagsparty-Vollprofi hat Feierabend, wird ausgemustert, hat seine besten Zeiten hinter sich.
Ab sofort darf ich höchstens noch zusehen, dass ich Land gewinne, wenn sie im heimischen Wohnzimmer Partys feiern will – wie meine eigenen Eltern damals auch. Es ist alles ein Kreislauf.
Ehrlich gesagt: Jahrelang sehnte ich diesen Moment herbei.
Ich fand die ganzen Kindergeburtstage nämlich mörderanstrengend und war immer froh, wenn ich es geschafft hatte und abends in das selige Gesicht meiner Kleinen blickte. Wenn sie schlief, fiel ich erschöpft aufs Sofa und freute mich, nun wieder 364 Tage Ruhe davor zu haben.
Doch kaum ist das ein für allemal vorbei, leide ich plötzlich unter Kindergeburtstags-Blues.
Völlig verrückt, ich weiß. Seit meine Tochter mir vor ein, zwei Wochen eröffnete, dass sie in diesem Jahr gar nicht zu feiern gedenkt, betrachte ich melancholisch die Fotos der vergangenen Jahre, erinnere mich seufzend an die liebevoll gebackenen Kerzen-Kuchen und lasse die schönsten Momente traurig Revue passieren.
Und kann gar nicht fassen, wie schnell die Jahre ins Land gezogen sind.
Vorsichtig fragte ich in den vergangenen Wochen immer mal wieder nach, ob sie nicht doch, ganz eventuell, möglicherweise nur eine ganz klitzekleine Geburtstagsparty feiern wolle, mit ein bisschen Deko, eine gaaanz kleine Torte – aber je öfter ich es wagte, das Thema anzusprechen, desto mehr genervtes Seufzen und Augenrollen erntete ich dafür.
Dann habe ich eine effektive Methode gefunden, um meinen Kindergeburtstags-Blues abzumildern. Indem ich mir die folgenden Artikel meiner Kolleginnen dazu durchlas:
- Kindergeburtstag eskaliert: Was tun mit nicht eingeladenen Geschwistern?
- Kindergeburtstag: Mama verzweifelt an Extrawünschen zum Essen
- Kindergeburtstag: Warum sagt niemand rechtzeitig zu oder ab?
Danach ging’s wieder. Zum Glück gibt’s ja noch das Kaffeetrinken mit der Familie.
Happy Birthday, Baby! Und falls du es dir anders überlegst – du weißt ja, Mama steht bereit.