Kindergeburtstage verändern sich mit dem Alter der Kinder: Während die Eltern bei den ersten kleinen Partys selbstverständlich dabei sind, sind irgendwann nur noch die Kinder eingeladen. Doch damit fühlen sich nicht alle Eltern wohl, manchmal sind auch die Kleinen noch nicht bereit, ohne Mama oder Papa zu einem Geburtstag zu gehen.
Eine von den Müttern, die das kritisch sieht, spricht nun in einem TikTok darüber.
„Mein 7-jähriger Sohn hat von seinem Klassenkameraden eine Einladung zu seiner Geburtstagsfeier bekommen. Ich denke: ‚Großartig, wir werden dabei sein.‘ Ich wollte sofort antworten und habe es einfach in meinen Kalender eingetragen. Nun, während ich die Einladung lese, steht dort, dass es nur für Kinder ist und sie dort nur abgesetzt werden sollen“, erklärte TikTok-Mutter Liv.
„Es ist bei jemandem zu Hause. Ich kenne diese Eltern nicht. Ich weiß nicht, ob es außer den Eltern dieses Kindes tatsächlich noch andere Erwachsene geben wird. Mein 7-Jähriger wird nicht bei jemandem zu Hause abgesetzt, den ich nicht kenne. (…) Wenn ich nicht bei dieser Geburtstagsfeier sein kann, wird mein Sohn leider nicht dabei sein.”
Sie erklärt weiter, dass sie verärgert darüber war, dass ihr Sohn nicht an der Party teilnehmen konnte, glaubt aber, dass sie das Richtige tut und ihn mit ihrer Entscheidung schützt. Sie fuhr fort: „Es ist bedauerlich, weil es die Geburtstagsfeier dieses kleinen Jungen ist, aber man weiß wirklich nicht, was bei jemandem zu Hause hinter verschlossenen Türen vor sich geht. Und wenn ich nicht da sein kann, um meinen Sohn zu beschützen, wird er nicht dabei sein.“
In den Kommentaren erhielt Liv einiges an Unterstützung von anderen Eltern.
„Das ‚Nur für Kinder‘ hat mir die Entscheidung abgenommen. Auf keinen Fall!“ schrieb ein Benutzer. „Meine Tochter ist 9. Ich würde meine Tochter NIEMALS abgeben … man kann niemandem vertrauen“, ergänzte jemand anderes. „Meine Tür steht den Eltern immer offen und ich bin schockiert über die Eltern, die nicht bleiben und mich nur einmal oder gar nicht getroffen haben“, erklärte eine TikTok-Nutzerin.
Allerdings bekam Liv auch die Gegenreaktion einiger Eltern, die sie für „klammernd“ und übertrieben besorgt hielten. „Ich möchte, dass die Eltern gehen. Das bedeutet, dass ich eine Person weniger versorgen muss. Ich möchte keinen Smalltalk mit anderen Eltern führen müssen“, teilte jemand mit. Eine Person schrieb: „7 ist alt genug für eine Abgabe-Party für Klassenkameraden. Du könntest versuchen, die Eltern vorher zu treffen und Fragen zu stellen.“
Kindergeburtstag mit oder ohne Eltern – ein kontroverses Thema!
Ich finde es gar nicht so leicht, bei dieser Diskussion eine eindeutige Position zu beziehen. Kürzlich haben wir auch schon über den gegenteiligen Fall berichtet: Eine Mama hatte im Netz kundgetan, dass sie es super findet, wenn sie nicht mit zu den Kindergeburtstagen muss und die zusätzliche Freizeit genießt. Ihre Meinung kannst du HIER nachlesen.
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Mich würde interessieren, wo die Mutter des Kindes lebt. Ich habe kein Tiktok und kann es deshalb nicht anhören, aufgrund des Posts darunter vermute ich allerdings, dass sie in Amerika leben.
Meine Schwester ist vor zweieinhalb Jahren nach Amerika ausgewandert und es gibt deutliche Unterschiede, bei der Kindererziehung. Einer ist beispielsweise, dass mindestens ein Elternteil bei Geburtstagsfeiern dabei ist. Manchmal sogar beide. Ich finde es befremdlich und kenne das von hier (wir leben in NRW) nicht. Wir haben die Kinder zu Geburtstagen ab dem Kindergarten alleine gehen lassen. Ich kannte die Eltern und die Kinder immer. Mein großer Sohn durfte zu einem Freund nicht, eben weil ich die Eltern kannte und kein gutes Gefühl (berechtigterweise, aber das möchte ich hier nicht näher ausführen) hatte.
Bei Parties bei uns wäre ich nicht dankbar gewesen, wenn wir auch noch die Eltern hätten unterhalten und verköstigen müssen. Ein Kindergeburtstag ist auch nur mit Kindern schon aufwendig genug. Zudem kann ich mich nur voll und ganz den anderen Beiträgen anschließen.
Wenn diese besagte Mutter jedoch in Amerika wohnt, wo dies tatsächlich gängige Praxis ist und sie wird quasi explizit ausgeladen, kann ich ihre skeptische Haltung schon etwas nachvollziehen.
Ich hätte in dem Fall nur das Gespräch mit den Eltern gesucht und vielleicht mal ein Treffen arrangiert, in welchem ich mir ein Bild von dem Kind und den Eltern machen kann. Sie nimmt ihrem Kind damit leider eine wertvolle Erfahrung.
Hallo liebe Mona,
danke für deinen Kommentar!
Ich kenne es tatsächlich auch seit Kita-Zeiten ohne Eltern – und den Kids seien die elternfreien Stunden doch auch vergönnt, hehe.
Liebe Grüße,
Laura
Also wir feiern seit dem 3ten Geburtstag ohne Eltern bei beiden Kindern. Die Kinder die eingeladen sind kennen uns genauso wie die Eltern. Im besten Fall sind wir Freunde. In der Schule wird das natürlich etwas fremder aber ich persönlich interessiere mich immer für die Schulkameraden meines Kindes dementsprechend kennt man evtl besten Falls auch die Eltern etc. Ansonsten kann man die Eltern und das Geburtstagskind ja vielleicht vorher treffen oder man bleibt beim abgeben ne halbe Stunde und geht dann etc, fragt vorher nach dem Plan. Wir schmeißen so gerne Kindergeburtstagspartys , unser Jahreshighlight und immer ohne Eltern 😉👍
Ansatzweise verstehe ich das Argument, dass das Kind nicht zu Fremden alleine gehen darf, aber was hindert die Mutter daran, die Eltern vor dem Geburtstag kennen zu lernen? Das ist doch der größte Vorwand, den man sich nur ausdenken kann und mMn klar hier die Mutter diejenige, die sich nicht lösen kann.
Wann ist der Zeitpunkt gekommen die Kinder groß und selbständig werden zu lassen?
Warum hat man negative Gedanken und traut anderen Eltern weiß Gott was böses zu? Gästeanzahl und deren Versorgung mal bedacht? Den Kindern auch ruhig mal etwas zutrauen und nicht die eigenen unnötigen Ängste voranstellen. Kinder brauchen Übungsfelder und wenn nicht in diesem geschützten Rahmen, wo dann?
Eltern vorher kennenlernen?
Ich bin Pädagogin und Mutter zweier recht selbständigen Kinder und weiß aus Erfahrung, dass nicht die Kinder das Problem haben, sondern die Eltern. Lasst die Leine länger und vertraut euren Kindern, anstatt sie von vorneherein einzugrenzen und ihnen auch nur wenig zutrauen. Will das Kind alleine hin, dann vertraue darauf, dass es das schafft. Wenn nicht, war der Zeitpunkt zu früh und es das falsche Fest. Biete ihm Lernfelder mit Einzelbesuchen bei anderen Kindern und lerne Eltern kennen. Aber es ist eine Zumutung zu verlangen, dass zu z.B. sechs Kinder auch noch sechs Eltern dazukommen.
Wie laufen Klassenausflüge ab?
Sportangebote, …
Das grenzt an helikoptern und ist recht bedenklich.
wenn eltern eines 7jährigen seine kameraden + deren eltern nicht kennen frage ich mich, wieso denn? hatten sie bis jetzt keinen umgang mit diesen eltern im kiga? dann ist das ihr eigenes versäumnis. bei uns geht man ab 4 in den kiga. also nach 2, 3 jahren sollte man sich schon bemühen, die klassenkameraden und deren eltern etwas zu kennen.
Finde ich auch krass. Mein Sohn ging auch mit 4 schon allein hin. Mich nervt dass, wenn Eltern bleiben wollen. Dann muss ich die auch bespaßen. Wenn man die Eltern noch nicht kennt, lässt sich ja vorher ein Treffen mit Mamas und Kind organisieren.
Unser Großer ist schon mit 4 alleine auf Geburtstagsfeiern gewesen… Ich kenne niemanden, wo das mit 9 noch mit Eltern wäre…