Willkommen in der Welt der frischgebackenen Eltern! Wir verstehen deine Sorge um das empfindliche Immunsystem deines Babys und deinen Wunsch, ihn vor Keimen und Bakterien zu schützen. Bevor du dein Zuhause aber in eine sterile Festung verwandelst und in Desinfektionsmittel badest, sagen wir dir, welche Hygienemaßnahmen wirklich notwendig sind.
Wie häufig muss ich mein Baby baden?
Sei dir bewusst, dass dein Baby eine sehr empfindliche Haut besitzt, die durch das Baden gereizt werden kann. Ein- bis zweimal die Woche mit klarem Wasser reichen deshalb völlig aus. Seifen, Lotions und Badezusätze sind dabei unnötig. Bei sehr trockener Haut kannst du höchstens etwas Babyöl benutzen.
Wenn es wirklich sein muss, weil du einen kleinen Dreckspatzen zu Hause sitzen hast, dann versuche die zusätzlichen Badeeinheiten möglichst kurz zu halten, um der feinen Haut nicht zu schaden. Ansonsten ist der Waschlappen mit lauwarmem Wasser eurer bester Freund für die tägliche Babypflege.
Quietscheentchen, Freund oder Feind?
Schon mal das Badewasser gekostet während deines Schaumbads? Nein?! Babys schon öfter. Was auch erstmal unbedenklich ist, kann sich aber schnell ändern, wenn der feine Tropfen aus der alten Quietscheente verkostet wird. Denn wenn die Ente schon mehrmals benutzt worden ist, sammelt sich gerne Schimmel in ihrem feuchten Inneren, was natürlich auf den ersten Blick nicht erkennbar ist.
Mach doch mal den Test und schneide die Ente auf. Was sich im Inneren verbirgt, ist wahrlich kein Schatz. Gänsehautalarm, auf eigene Gefahr! Lasst die Ente also lieber im Trockenen nur zuschauen beim Baden!
Wie lange darf eine Windel getragen werden?
Solange die Windel sauber ist, muss ich sie doch nicht wechseln? Nunja, hier kommt wieder die empfindliche Haut deines Babys ins Spiel. Zu langes Tragen einer Windel, ob im nassen oder trockenen Zustand, kann Hautirritationen hervorrufen. Das heißt jetzt nicht, dass du jede Stunde eine saubere Windeln wechseln musst, aber zumindest solltest du darauf achten, deinem Baby so oft wie möglich auch eine kurze Windelpause zu gönnen. Grundsätzlich spricht aber nichts dagegen, eine schon getragene Windel noch einmal anzuziehen, wenn sie denn wirklich unbenutzt ist.
Wie regelmäßig muss ich meinem Baby die Hände waschen?
Die kleinen Patscherchen greifen neugierig nach allem – Schnell landen also die eigenen Händchen im Mund, Bauklötze oder sogar kleine Krabbeltiere. In der wichtigen oralen Phase wird vor nichts Halt gemacht und alles wird erforscht. Da ist das regelmäßige Händewaschen besonders wichtig! Denn viele Infektionskrankheiten werden über die Hände übertragen. Wenn ihr von Draußen reinkommt, vor und nach dem Essen sowie nach jeglichen Kontakt mit Tieren, solltest du deinem Baby also auf jeden Fall mit einer sanften Seife die Hände reinigen.
Was mache ich, wenn mein Baby vom Hund abgeschlabbert wird?
Natürlich ist so ein feuchter Hundekuss nichts sonderlich Hygienisches und auch nicht sehr angenehm. Hunde sollten deshalb von Anfang an lernen, auf das Abschlabbern zu verzichten. Wenn sowas trotzdem mal passiert, ist schlichtweg ein kurzes Waschen der betroffenen Stelle angesagt.
Generell sollten die Kleinen nach jeder Kuscheleinheit mit einem Vierbeinern die Hände waschen. So vermeidest du, dass diese nach dem Kraulen samt der Bakterien im Mund landen. Nicht so lecker!
Ist Sand/Erde essen gefährlich für mein Baby?
Zu 100 Prozent vermeiden kann man es nicht, also hier die Entwarnung: Die Magensäure regelt das schon, den Krankheitserregern in Sand und Erde den gar auszumachen, wenn mal ein Mund voll verspeist wird. Trotzdem ist das keine Einladung, deinen Schatz, ohne Bedenken Schaufelbagger spielen zu lassen und Unmengen an Sand oder Erde zu verputzen.
Schadet Popel essen meinem Kind?
Gut verdaulich sind die grünen Bälle schon, aber ob sie so schmackhaft sind? Man mag es bezweifeln. Das Essen ist auch gar nicht das Problem, sondern vielmehr das Bohren in der Nase. Durch zu viel Bohren wird nämlich die Nasenschleimhaut angegriffen und das ist ein gefundenes Einfallstor für Keime und Bakterien. Also lieber die kleinen Fingerchen aus der Nase lassen.
Wie reinige ich das Babyfläschchen am besten?
Am besten reinigst du Fläschchen und Sauger nach jeder Mahlzeit mit heißem Wasser, evtl. Spülmittel und einer speziellen Flaschenbürste. In den ersten 6 Lebensmonaten solltest du die Fläschchen zudem nach jedem Benutzen zusätzlich sterilisieren oder die Babyflaschen auskochen. Achte darauf, dass du immer frische Küchenhandtücher benutzt, um die Fläschchen mit dem Kopf nach unten gründlich trocknen zu lassen.
Ab dem 7. Monat reicht es, wenn du die Fläschchen nur noch täglich sterilisierst. Auch die Sauger sollten gelegentlich ausgekocht und bei Abnutzung oder Rissen ausgetauscht werden.
Was tun, wenn der Schnuller runterfällt?
Wenn der Schnuller mal runterfällt, dann wasche ihn mit heißem Wasser kurz ab, um ihn wieder für den Gebrauch einsatzbereit zu machen. Ganz einfach! In der Regel reicht das völlig aus. Ist er jedoch sehr verschmutzt oder du gruselst dich sehr vor Keimen, dann kannst du ihn auch ähnlich wie die Babyfläschchen einmal fix abkochen.
Vor dem ersten Einsatz sowie in den ersten Lebenswochen solltest du den Schnuller sowieso sterilisieren, um ihn von möglichen Schadstoffrückständen aus der Produktion zu befreien und das Immunsystem von deinem Baby vor möglichen Keime zu schützen, auf die es noch nicht eingestellt ist.
Muss ich das Spielzeug meines Kindes sauber machen?
In der oralen Phase ist Sauberkeit ein Muss. Aber auch hier sind ein paar Dinge zu beachten. Desinfektion zum Saubermachen des Spielzeuges zu benutzen, ist ein No-Go. Desinfektionsmittel und chemische Reinigungsmittel enthalten nämlich Stoffe, die sehr schädlich sein können für die Schleimhäut.
Auch die zarte Babyhaut kann empfindlich darauf reagieren. Aber keine Panik – dein Baby wird nicht gleich krank, nur weil es mal an einem Spielzeug genuckelt hat, das nicht klinisch rein ist. In der Regel reicht es vollkommen aus, Spielzeug und Bücher bei Verschmutzung mit einem feuchten Lappen abzuwischen.
Was mache ich mit den Kuscheltieren?
Die kuscheligen Lieblinge deines Schatzes sind oftmals ein Zuhause für Keime, Parasiten und Milben. Gerade bei manchen Kuscheltieren ist es je nach Fell oder Füllung aber schwierig, sie bei 60 Grad in der Waschmaschine zu reinigen.
Aber keine Angst, auch dafür gibt es eine Lösung, ohne dass ihr euch von liebgewonnenen Freunden trennen müsst: Stecke sie einfach in eine kurze Quarantäne – Für 1-2 Tage in einem Plastikbeutel in der Tieflkühltruhe. Bei -18 Grad erfrieren nicht nur Milben, sondern z.B. auch Kopfläuse. Um eventuelle Rückstände zu entfernen, reicht im Anschluss auch eine sanfte Handwäsche.
Gibt es zu viel Hygiene?
Natürlich sollte auf die Sauberkeit in der Nähe des Babys geachtet werden, aber übertriebene Hygiene kann auch nach hinten losgehen. Durch zu viel Sauberkeit im Haushalt hat das Immunsystem nämlich gar keine Möglichkeit, mit Bakterien in Kontakt zu kommen und so eine gute Abwehr aufzubauen. Gerade durch zu wenige Berührungen mit der Umwelt können leichter Allergien entstehen.
Wie du siehst, gilt es beim Thema Hygiene, wie bei so vielem anderen auch, die goldene Mitte zu finden. Mach dich also nicht verrückt und höre auf dein Bauchgefühl. Mit der Zeit wirst du deinen eigenen Rhythmus finden, der für dich und dein Baby am besten ist.