RSV bei Babys: Das kannst du bereits in der Schwangerschaft tun

AdvertisementIch habe mir in meiner ersten Schwangerschaft 1.000 Gedanken gemacht – über das erste kleine Outfit, den Kinderwagen und das Babybett. Krankheiten? Darüber, dass mein Baby krank werden könnte, habe ich jedenfalls erstmal überhaupt nicht nachgedacht.

Gerade bei RSV – dem Respiratorischen Synzytial-Virus – macht es aber auf jeden Fall Sinn. Denn dagegen kannst du dein Baby schon während der Schwangerschaft schützen! Ich habe RSV damals gar nicht gekannt und wir sind zum Glück verschont geblieben. Doch in den letzten Jahren stecken sich immer mehr Babys an und landen damit im Krankenhaus. Auch in meinem Freundeskreis gab es schon einige Fälle und die Sorge, wenn die kleinen Würmchen über einen Schlauch mit Sauerstoff versorgt werden müssen, ist jedes Mal unbeschreiblich.

Aber erstmal ganz von vorne. Was ist RSV überhaupt? Woran erkennst du es? Und die wichtigste: Wie kannst du dein Baby schützen?

RSV? Nie gehört!

Damit bist du wahrscheinlich nicht die Einzige. Die meisten Menschen wissen nicht mal, dass sie es schon hatten. Bei Erwachsenen und größeren Kindern verläuft die Infektion wie eine normale Erkältung mit Husten und Schnupfen. Manche haben gar keine Symptome.1

Aber für Babys und Kleinkinder kann eine RSV-Infektion richtig schlimm werden. Viele Babys müssen damit im Krankenhaus behandelt werden. In Deutschland circa 23.000 Säuglinge pro Jahr!2 Ein wirksames Medikament gegen die Krankheit gibt es bisher nicht, im Krankenhaus bekommen die Babys meistens Sauerstoff zur Unterstützung und die Symptome werden behandelt.1

Warum ist RSV für Säuglinge so gefährlich?

RSV ist extrem ansteckend. Es wird über Tröpfchen- und Schmierinfektionen übertragen und eine Infektion mit dem Virus lässt sich daher kaum vermeiden.1

Das Problem bei Säuglingen ist vor allem: Das Immunsystem ist noch nicht voll ausgereift und kann sich nicht so gut gegen den Erreger wehren.3 Der Infekt beginnt eigentlich ganz harmlos mit Schnupfen und unproduktivem Husten. Doch nach etwa 1-3 Tagen wird der Husten stärker und es können Kurzatmigkeit und Atemnot dazukommen. Manchmal hörst du auch ein pfeifendes Atemgeräusch (Giemen).1

WICHTIG: Wenn du diese Symptome bei deinem Baby bemerkst und unsicher bist, ob es RSV sein könnte, dann lasst es unbedingt von eurem Kinderarzt checken! RSV kann in besonders schweren Fällen sogar lebensbedrohlich sein!1

Wann hat das RS-Virus Saison?

Das RS-Virus kann ganzjährig vorkommen, tritt aber saisonal gehäuft auf. In Mitteleuropa liegt die RSV-Saison üblicherweise zwischen Anfang Oktober und Mitte Mai.4 Bei Babys, die in den Herbst- und Wintermonaten zur Welt kommen, ist das Risiko, sich in den ersten Lebenswochen und -monaten mit RSV zu infizieren, besonders hoch.5 Ein Geburtstermin kurz vor Beginn der RSV-Saison oder in der ersten Hälfte der Saison erhöht zudem das Hospitalisierungsrisiko.6-7

Mit Hygienemaßnahmen das Risiko einer Ansteckung verringern

Als Mama wollen wir unser Baby vor allem beschützen - vom erstem Atemzug an.

Als Mama wollen wir unser Baby vor allem beschützen – vom erstem Atemzug an. Foto: Pfizer Deutschland GmbH

Die gute Nachricht ist: Es gibt Möglichkeiten, dein Baby vor dem gefährlichen Krankheitserreger zu schützen. Hygienemaßnahmen können die Wahrscheinlichkeit einer Ansteckung verringern:

  • Wasche dir immer gründlich die Hände, vor allem, nachdem du unterwegs warst
  • Bitte auch die großen Geschwister, sich nach der Kita, der Schule oder dem Spielen bei Freunden die Hände mindestens 20 Sekunden lang mit Seife zu waschen (einmal Happy Birthday singen dauert ungefähr so lang)
  • Schnuller und Fläschchen regelmäßig desinfizieren, vor allem, wenn sie auf dem Boden lagen
  • Niemals in der Nähe des Babys rauchen

Säuglinge sollten, wenn möglich, wenig Kontakt zu erkrankten Geschwisterkindern haben.8 Es stehen außerdem verschiedene medizinische Vorsorgemöglichkeiten zur Verfügung, darunter eine passive Immunisierung des Babys mit Antikörpern sowie die RSV-Impfung in der Schwangerschaft (sogenannte maternale Impfung).9 Die maternale RSV-Impfung in der Schwangerschaft ist bisher die einzige Vorsorgemaßnahme, um Neugeborene ab dem ersten Atemzug für die ersten Lebensmonate vor RSV zu schützen.9-10

Rechtzeitig vorsorgen: So kannst du dein Baby vor RSV schützen

Du bist schwanger und dein Geburtstermin liegt in der absoluten RSV-Hochsaison zwischen November und April?4 Dann kannst du dich in deiner Frauenarztpraxis über Vorsorgemaßnahmen wie die maternale RSV-Impfung oder die passive Immunisierung deines Babys mit Antikörpern informieren.

Wie funktionieren die Vorsorgemaßnahmen?

Sowohl die maternale RSV-Impfung als auch die passive Immunisierung des Babys mit RSV-Antikörpern schützen den Säugling vor (schweren) RSV-Erkrankungen, allerdings funktionieren sie unterschiedlich: Die RSV-Impfung für Schwangere nutzt das Prinzip des Nestschutzes: Durch einen überstandenen Infekt oder das Impfen der werdenden Mutter wird das Immunsystem der Schwangeren zur Bildung sogenannter Antikörper angeregt. Die gebildeten Antikörper gehen dann über die Plazenta in das Blut des ungeborenen Kindes über. So profitiert das Neugeborene von Geburt an für eine bestimmte Zeit vom Nestschutz und ist durch die gebildeten Antikörper gegen bestimmte Erreger wie das RS-Virus immun.10-12 Bei der passiven Immunisierung des Babys werden diesem die RSV-Antikörper direkt verabreicht, z. B. im Rahmen der Vorsorgeuntersuchung U2.13 Kombiniert werden müssen die beiden Vorsorgemaßnahmen in der Regel nicht: Gesunde Neugeborene, deren Mütter während der Schwangerschaft gegen RSV geimpft wurden, müssen nicht zusätzlich die Antikörper direkt erhalten.13

Maternale Impfung

Bei der maternalen Impfung ist das Neugeborene von Geburt an für eine bestimmte Zeit gegen bestimmte Erreger immun. Grafik: Echte Mamas

Wann und wo kann ich mich in der Schwangerschaft gegen RSV impfen lassen?

Die Impfung ist noch bis kurz vor der Geburt möglich und kann z. B. in deiner Frauenarztpraxis erfolgen.14 Deine Frauenärztin oder dein Frauenarzt kann dich umfassend über die RSV-Impfung und ihren optimalen Zeitpunkt beraten.

Wie sicher ist die Impfung für mein Baby?

Das Prinzip der maternalen Immunisierung ist ein unkompliziertes und sicheres Verfahren, das bereits seit längerer Zeit zum Schutz von Neugeborenen vor z.B. Keuchhusten angewendet wird.15-17

Muss ich die Impfung selbst bezahlen?

Die passive Immunisierung deines Babys mit Antikörpern wird ab dem Herbst 2024 eine Leistung der gesetzlichen Krankenkassen.18 Die maternale RSV-Impfung ist bisher noch keine verpflichtende Kassenleistung, da noch keine Empfehlung der STIKO für die RSV-Impfung in der Schwangerschaft vorliegt. Aber wir haben eine gute Nachricht: 32 Krankenkassen übernehmen aber bereits auf freiwilliger Basis die Kosten der maternalen RSV-Impfung für ihre Versicherten.19 Schau hier direkt nach, ob deine Krankenkasse dabei ist!

Eine große Sorge weniger! Wir wünschen euch eine entspannte Kuschelzeit

Manchmal hilft alles Hände waschen und aufpassen nichts und dein Baby fängt sich trotzdem einen fiesen Infekt ein. Die maternale RSV-Impfung in der Schwangerschaft ist bisher die einzige Vorsorgemaßnahme, um Neugeborene ab dem ersten Atemzug für die ersten Lebensmonate vor RSV zu schützen.9-10 Sprich mit deiner Frauenärztin oder deinem Frauenarzt darüber, welche Präventionsmöglichkeiten es gibt und starte ein ganzes Stück entspannter in die ersten Wochen mit deinem kleinen Schatz!

Dieser Artikel entstand in einer bezahlten Kooperation mit Pfizer.


1) Robert-Koch Institut. Ratgeber RSV-Infektionen. Epid Bull 2024;1:3-15.
2) Lade et al. (accepted for publication) Clinical and economic inpatient burden of respiratory syncytial virus (RSV) infections in children < 2 years of age in Germany, 2014-2019: a retrospective health claims analysis. Infect Dis Ther (preprint)
3) Bergin N et al. Maternal vaccination as an essential component of life-course immunization and its contribution to preventive neonatology. Int J Environ Res Public Health 2018;15(5):847.
4) Robert Koch-Institut: RSV-Infektionen: Antworten auf häufig gestellte Fragen. Abrufdatum: 27.08.2024.
5) Lloyd PC, May L, Hoffman D, Riegelman R, Simonsen L. The effect of birth month on the risk of respiratory syncytial virus hospitalization in the first year of life in the United States. Pediatr Infect Dis J. 2014 Jun;33(6):e135-40.
6) Mira‐Iglesias A, Demont C, López‐Labrador FX, et al. Role of age and birth month in infants hospitalized with RSV‐confi rmed disease in the Valencia Region, Spain. Influenza Other Respir Viruses. 2022;16(2):328–339.
7) Gantenberg JR et al. Risk Analysis of Respiratory Syncytial Virus Among Infants in the United States by Birth Month. J Pediatric Infect Dis Soc. 2024 Jun 28;13(6):317-327.
8) Thomas E., et al. J Infect Dis. 2021;223(5): 811–817.
9) Paul-Ehrlich-Institut. RSV-Impfstoffe, Abrufdatum: 27.08.2024.
10) Kampmann B, Madhi SA, Munjal I, et al. Bivalent prefusion F vaccine in pregnancy to prevent RSV illness in infants. N Engl J Med. 2023;388(16):1451–1464.
11) World Health Organization. Immunization during pregnancy. Abrufdatum: 27.08.2024.
12) Faucette AN, Pawlitz MD, Pei B, Yao F, Chen K. Immunization of pregnant women: Future of early infant protection. Hum Vaccin Immunother. 2015;11(11):2549-55.
13) Robert Koch-Institut. Ständige Impfkommission (STIKO): Prophylaxe von RSV-Erkrankungen mit Nirsevimab bei Neugeborenen und Säuglingen. Epid Bull. 2024;26:1–33.
14) European Medicines Agency. Abrysvo. Abrufdatum: 20.09.2024.
15) Zöllkau J et al. Impfen in der Schwangerschaft. Gynäkol Geburtshilfe 2022;27(2):46–53.
16) Simionescu AA et al. Comprehensive overview of vaccination during pregancy in Europe. J Pers Med 2021;11(11):1196.
17) Robert Koch-Institut. Ständige Impfkommission: Empfehlungen der Ständigen Impfkommission (STIKO) beim Robert Koch-Institut 2024. Epid Bull 2024;4:3–68.
18) Kassenärztliche Bundesvereinigung. RSV-Prophylaxe bei Säuglingen kann beginnen – Erweiterter Bewertungsausschuss legt Vergütung fest. Abrufdatum: 20.09.2024.
19) Pfizer: Warum Impfen für Schwangere wichtig ist. Abrufdatum: 20.09.2024.

Astrid Biemann

Mit meinem Mann und zwei Kindern lebe ich im schönen Umland von Hamburg in einem Haus mit kleinem Garten, den ich trotz nicht vorhandenem grünem Daumen hege und pflege. Zwischen Fußballtraining, Seepferdchen, Schule und Kita schreibe ich, wann immer ich kann. Und bei Echte Mamas über Themen, die mich täglich bewegen. Besser geht’s nicht!

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