SOS Baby: Expertentipps für eine schnelle Wundversorgung

Maike Campen
Maike Campen
-Expertin

Schon als junges Mädchen stand für mich fest: „Ich werde Hebamme!“ Diesem Wunsch bin ich gefolgt und arbeite nun bereits seit vielen Jahren als selbstständige Hebamme im Raum Köln. Dank zahlreicher Weiterbildungen habe ich die Möglichkeit, deine Familie nicht nur bis zur Geburt, sondern auch das Jahr danach zu begleiten!

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Babyshampoo, Gesichtscreme, eine kleine Nagelfeile für Babyfinger… in meiner ersten Schwangerschaft habe ich das alles gekauft – und dann gar nicht gebraucht. Als ich neulich meinen Badezimmerschrank ausgemistet habe, sind mir einige der Tuben wieder in die Hände gefallen, der Inhalt war natürlich schon lange abgelaufen. Wenn du als Neu-Mama vor der Geburt auch so im Shopping-Fieber bist wie ich damals: Warte lieber noch etwas ab und schau, was du wirklich brauchst!

Worauf ich allerdings gar nicht vorbereitet war, waren kleinere und größere Wunden. Wenn du gerade schwanger bist oder vor Kurzem ein Kind bekommen hast und jetzt auch denkst: „Hä, Wunden? Bei Babys? Das geht doch erst los, wenn sie laufen lernen!”, dann geht es dir wie mir zu der Zeit. Ich wurde allerdings ziemlich schnell eines Besseren belehrt. In Zusammenarbeit mit unserer Expertin, Hebamme Maike Campen, haben wir zum Glück ein paar wertvolle Tipps, und die verrate ich dir jetzt!

Haben Babys schon Wunden?

Sogar Neugeborene können ganz schnell die ersten Wunden haben. Ihre winzigen Fingernägel sind zwar meist noch weich und müssen erst nach ein paar Wochen das erste Mal geschnitten werden, die kleinen Ecken können trotzdem schon fiese Kratzer verursachen. Diese sind zum Glück aber nicht tief und stören uns besorgte Mamas oft viel mehr als unsere Babys.

Wenn dein Baby sich dann doch mal etwas schlimmer kratzt oder zum Beispiel Neurodermitis hat, könntest du diese kleinen Fäustlinge aus Baumwolle für einen kurzen, akuten Zeitraum zum Schutz über die Hände ziehen. Das sollte aber nur eine vorübergehende Entscheidung sein – langfristig ist das keine Lösung.

Auch Hebamme Maike Campen rät von den Fäustlingen ab: „Für die sensorische Entwicklung eurer Kinder ist es wichtig, die Außenwelt und sich selbst mit den Händen wahrzunehmen. Es verlangsamt ihre Entwicklung, wenn Handschuhe getragen werden.“

Aber nicht nur kleine Kratzer können sich bereits im Baby-Alter zu Wunden entwickeln. Auch der meist noch sehr empfindliche Bauchnabel kann ganz schnell mal blutig werden – wenn er zum Beispiel am Body oder der Windel scheuert. Je nachdem, wie tief die Wunde ist, kann es ein paar Tage dauern, bis sie wieder verheilt ist. Viel zu lang für Neu-Mamas. Wenn dein Baby einen blutigen Nabel hat, solltest du ihn unbedingt gut beobachten und vor allem sauber halten.

Wichtig ist auf jeden Fall: Kratzer und ein blutiger Nabel passieren und sind kein Grund zur Sorge und auch nicht für ein schlechtes Gewissen! Du musst nur wissen, wie du damit umgehst, damit du deinem Baby bestmöglich helfen kannst.

Bauchnabel eines Neugeborenen wird desinfiziert

Einen blutigen Bauchnabel solltest du regelmäßig gut reinigen und desinfizieren. Foto: Adobe Stock

Ist doch nur ein Kratzer! Warum Wundpflege wichtig ist

Wenn dein Baby einen blutigen Kratzer hat, ist das erstmal halb so wild. Doch es kann natürlich – wie bei jeder anderen Wunde auch – passieren, dass er sich entzündet. Auf diese Anzeichen solltest du bei deinem Baby achten:

  • Rötung rund um die Wunde
  • Die Wunde fühlt sich warm an
  • Die Stelle schwillt an
  • Dein Baby hat Schmerzen
  • Es kann sich sogar Eiter bilden

Solche Entzündungen können gerade bei Babys schnell passieren, denn das Immunsystem von Neugeborenen ist noch nicht komplett ausgereift und muss erst noch lernen, mit Krankheitserregern umzugehen – und wie wir wissen, gibt es davon jede Menge (spätestens in der Kita wirst du es merken). Deshalb ist es besonders wichtig, dass du Wunden auch schon bei deinem Baby sauber hältst und desinfizierst, damit Bakterien keine Chance haben.

Wenn sich dann doch einmal eine Wunde entzündet, dein Baby weint und offensichtlich Schmerzen hat, gilt: Ruhe bewahren, ganz viel kuscheln und trösten, und im Zweifel lieber einmal in der Arztpraxis oder bei der Hebamme nachfragen. Hebamme Maike Campen sagt: „Bei Fieber, dauerhaftem Erbrechen, entfärbtem Stuhlgang, Husten, schlechtem Allgemeinzustand oder ausbleibender Urinausscheidung solltest du auf jeden Fall eine Arztpraxis oder die Notaufnahme aufsuchen!“

Wie du mit kleinen und größeren Verletzungen richtig umgehst

„Bei oberflächlichen Kratzern, die objektiv sauber sind, musst du erstmal gar nichts machen“, weiß Maike Campen. Wenn dein Baby sich allerdings eine blutige Wunde zugezogen hat, dann reinigst du sie am besten erstmal mit klarem Wasser. Bei einem blutigen Bauchnabel kannst du auch Kochsalzlösung verwenden. Die träufelst du auf ein sauberes Baumwolltuch und tupfst den Nabel vorsichtig ab.

„Ein blutiger Bauchnabel ist auf jeden Fall kein Grund zur Panik. Wenn der Nabelschnurrest abfällt und es blutet, ist das vollkommen normal. Falls sich noch ein wenig Wundsekret bildet könnt ihr es mit einem Wattestäbchen ganz vorsichtig entfernen.“ – Maike Campen

Danach solltest du die Wunde desinfizieren, um Bakterien und Keime abzutöten und die Wunde sauber zu halten. Das ist laut Maike Campen vor allem wichtig, wenn das Wundsekret am Bauchnabel seltsam riecht. Meine Hebamme hat mir damals extra octenisept ® Wund-Desinfektion Spray empfohlen und ganz ehrlich: Seitdem geht bei uns nichts mehr ohne dieses Spray. Meine Kinder kennen es inzwischen gut und es kommt regelmäßig zum Einsatz. Selbst bei meinen eigenen Wunden. Du bekommst die octenisept ® Produkte in deiner Apotheke.

Apropos Pflaster: Kennst du auch noch den Spruch „An die Wunde muss Luft, dann verheilt sie besser”? Das ist inzwischen längst überholt. Wenn eine Wunde blutet, ist ein Pflaster auf jeden Fall sinnvoll, denn es schützt zusätzlich vor Schmutz und Keimen. Bei Babys ist das sehr selten nötig, aber wenn die Kleinen doch mal ein Pflaster brauchen, dann achte am besten darauf, dass es besonders hautfreundlich ist und die zarte, empfindliche Babyhaut nicht reizt.

Oma hat nie Pflaster benutzt, sondern Wunden mit Babypuder behandelt? Lieber nicht! Maike Campen rät, auf Hausmittel wie Babypuder, Honig, ätherische Öle (z.B. Teebaumöl) und alkoholische Desinfektion bei Babys lieber zu verzichten. Die empfindliche Haut kann darauf schnell ganz anders reagieren als gedacht und du sitzt mit einer eigentlich harmlosen kleinen Wunde im Wartezimmer deiner Arztpraxis.

Baby liegt beim Wickeln auf einem Bett

Das Wickeln ist ein perfekter Zeitpunkt, um den aktuellen Zustand einer Wunde zu überprüfen. Foto: Pexels

Autsch! Desinfizieren tut doch weh! Oder?

Zum Glück leben wir heute nicht im Wilden Westen, wo eine offene Wunde mit dem selbstgebrannten Whiskey aus dem Saloon desinfiziert wurde. Aua!

Die kleinen (und größeren) Wunden deines Babys kannst du mit dem octenisept ® Wund-Desinfektion Spray ganz sanft desinfizieren – und das Beste daran: Es brennt nicht! Und das ist bei Babys und Kindern echt viel wert. Dank Sprühkopf musst du die Wunde zum Desinfizieren auch gar nicht berühren, sondern sprühst sie einfach aus ein paar Zentimetern Entfernung ein und lässt es ein bis zwei Minuten einwirken.

Das octenisept ® Wund-Desinfektion Spray gibt es in verschiedenen Größen. Ich hole mir auf jeden Fall immer eine von den kleinen Flaschen zusätzlich für meine Reiseapotheke, denn sie passt perfekt in die Wickeltasche oder Handtasche und ist so im Notfall immer parat. Schließlich passieren die kleinen Kratzer (oder aufgeschürfte Knie bei meinen größeren Kindern) mit Vorliebe unterwegs. Wie sagt man so schön? Better safe than sorry!

Erste-Hilfe-Kurs für Eltern Gibt es bestimmt auch in deiner Nähe!

Manchmal bleibt es leider nicht bei einem kleinen Kratzer und dein Baby hat sich schlimm verletzt oder ist plötzlich sehr krank geworden. Wie reagiert ihr als Eltern jetzt richtig, ohne in Panik zu verfallen (was absolut verständlich wäre, schließlich geht es hier um euer Baby!)? Dafür gibt es spezielle Erste-Hilfe-Kurse für Babys und Kleinkinder. Und jetzt mal Hand aufs Herz: Wie lange ist dein letzter Erste-Hilfe-Kurs her? Bei mir auf jeden Fall viel zu lange und ich nehme mir hiermit, während ich diese Worte tippe, ganz fest vor, noch dieses Jahr einen Kurs zu absolvieren. Aber selbst wenn du erst vor Kurzem einen Kurs gemacht hast: Notfälle bei Babys und Kleinkindern sind ganz anders als Notfälle bei Erwachsenen! Und im Ernstfall ist es so wichtig, dass du sofort weißt, wie du reagieren musst.

Das findet auch Hebamme Maike Campen: „Es ist unsagbar wichtig, dass die Eltern sich als Ersthelfer sehen und sich dafür auch gut ausbilden lassen! Es gibt super Kurse, die man immer wieder mal 2-4h wiederholen kann um die wichtigen Dinge zu üben, wie z. B. was tun bei Verschlucken, wie werden Säuglinge reanimiert, was tun bei Verbrennung und wie werden Wunden richtig versorgt.“

Schau am besten direkt mal nach, wo in deiner Nähe Erste-Hilfe-Kurse für Babys angeboten werden. Gute Anlaufstellen sind zum Beispiel das Deutsche Rote Kreuz oder die Malteser. Damit bist du auf jeden Notfall ganz sicher vorbereitet!

Mutter hält die Füße ihres Babys in den Händen

Gut vorbereitet an die Wundversorgung – mit Tipps und Übung klappt das ganz leicht! Foto: Pexels

Kleine Wunden sind schnell passiert jetzt bist du bestens darauf vorbereitet!

Einmal kurz nicht hingesehen und zack, ist die Wunde da. Das passiert auch der besten Mama (und dem besten Papa). Hab also kein schlechtes Gewissen! Mit einer gut ausgestatteten Hausapotheke und der richtigen Vorbereitung habt ihr das ganz schnell wieder im Griff und müsst euch keine Sorgen machen.

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Pflichttext:
octenisept® Wund-Desinfektion // Anwendungsgebiete: Antiseptikum zur wiederholten, zeitlich begrenzten unterstützenden antiseptischen Wundbehandlung.

Zu Risiken und Nebenwirkungen lesen Sie die Packungsbeilage und fragen Sie Ihre Ärztin, Ihren Arzt oder in Ihrer Apotheke.

Astrid Biemann

Mit meinem Mann und zwei Kindern lebe ich im schönen Umland von Hamburg in einem Haus mit kleinem Garten, den ich trotz nicht vorhandenem grünem Daumen hege und pflege. Zwischen Fußballtraining, Seepferdchen, Schule und Kita schreibe ich, wann immer ich kann. Und bei Echte Mamas über Themen, die mich täglich bewegen. Besser geht’s nicht!

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