Bauchfrei, kurze Shorts und Muskelshirts? Das gehört an einer Schule in Thüringen nun der Vergangenheit an.
An der Staatlichen Regelschule „Christian Gotthilf Salzmann” in Sömmerda gibt es seit Montag eine Kleiderordnung. Damit wolle die Schule auf zu freizügige Kleidung von Schülerinnen und Schülern reagieren, wie der MDR Thüringen berichtet.
Schule wolle Kinder schützen
Schulleiterin Antje Koch bestätigte, dass die Mädchen und Jungen keine Kleidungsstücke mehr tragen dürfen, die den Bauch frei lassen. Außerdem müsse der Oberkörper ab Schulterhöhe bis Mitte der Oberschenkel bedeckt sein. Damit will die Schule ihrer Aufgabe des Kinderschutzes gerecht werden. Einen religiösen Hintergrund gebe es dafür nicht. Es habe zuvor Mobbingfälle wegen der Kleidung einiger Schüler gegeben, sagte die Schulleiterin.
Laut der Thüringer Allgemeinen beschweren sich Schüler in den sozialen Netzwerken: „Wir dürfen keine Schultern mehr zeigen, kein bauchfrei, keine kurzen Hosen, kein Ausschnitt, nicht mal ein kleiner, nichts.“
Regelung könnte noch gekippt werden
Ein Sprecher des Landesbildungsministeriums sagte, dass es keine allgemeine Empfehlung des Freistaates Thüringen zu Kleiderordnungen gebe. Er betonte, dass Schüler in ihren Freiheitsrechten nicht übermäßig eingeschränkt werden sollten.
Die Schule werde von über 300 Schülern und Schülerinnen besucht. Die neue Kleiderordnung hatte die Lehrerkonferenz abgesegnet. Doch auch die Schulkonferenz, die aus jeweils drei Schulsprechern, Elternsprechern und Lehrern besteht, muss dem Ende August noch zustimmen. Sie kann die Regelung aber auch wieder kippen.
Findet ihr, die Schule sollte das Recht haben, Schüler und Schülerinnen strenge Vorgaben zu ihrem Aussehen zu machen? Kommentiert es gerne!