Eltern-Cliquen: Zusammen ist man weniger allein – aber oft auch gestresster

Es gibt wenig, was Eltern so gut tun kann, wie andere Eltern. Also solche, die man mag 😉

Elternfreunde feiern mit einem zu kinderfreundlichen Zeiten, sie verstehen jede Nicklichkeit, die das Elternsein so mit sich bringt, sie haben tolle Tipps auf Lager, sie teilen ihre Erfahrungen….

Letzteres muss allerdings gar nicht immer ein Vorteil sein.

Es beginnt kurz nach der Geburt mit den Klassikern: Das eine Kind dreht sich schon seit Woooochen. Das andere schläft schon fast durch.

Voll gut! Aber so sehr sich die Mamas und Papas, deren Kind noch nicht mal versucht, seine bequeme Rückenlage aufzugeben und das seinen Eltern in der Nacht auch 7-mal mitteilen mag, auch für die anderen freuen:

Hier beginnt es, das große Vergleichen. Und, kleiner Spoiler: Es wird uns noch laaaaaange begleiten.

Meine Tochter ist inzwischen ein Grundschulkind. Laufen tun die Kids inzwischen in der Regel alle, sie essen auch mehr oder weniger gut und auch der Ohne-Windel-durch-die-Nacht-Wettbewerb ist bei den meisten Kindern durch.

(Nicht bei allen, und auch das ist gar kein Problem.) Ich will nur sagen: Die großen Meilensteine sind im Großen und Ganzen abgehakt.

Trotzdem kehrt keine Ruhe in Vergleichshausen ein. Auch, wenn es ja tatsächlich keiner böse meint!

Jetzt geht es um Klausurergebnisse, die in WhatsApp-Gruppen geteilt werden. Um Aktivitäten neben der Schule und darum, wie viel die Kinder von sich aus zu Hause lesen.

Es liegt wohl in der Natur des Menschen, sich zu vergleichen. Und bei unseren Kindern, für die wir nur das Beste wollen, gibt es uns eben ein Gefühl der Sicherheit, wenn wir wissen, dass sie mit allem schön im Durchschnitt liegen. Oder aber darüber! Darunter lässt einen dagegen ein wenig nervös zurück.

Ich schreibe das jetzt so, als würde ich über den Dingen stehen. Pustekuchen!

Auch ich kenne das ungute Gefühl, das gaaanz langsam in den Bauch kriecht, wenn ich beispielsweise gestern lese, dass der erste benotete Mathetest in der Schule bei allen anderen bessere Ergebnisse gebracht hat als bei uns. Das beschäftigt mich natürlich!

Aber ich versuche immer mehr, mich davon freizumachen. Ich kenne meine Tochter und sie hat ihr ganz eigenes Tempo bei allem, wie jedes Kind. Und zum Thema Noten: Ist es nicht ganz egal, ob nun noch andere nicht so gut abgeschnitten haben oder nicht? Ich weiß jetzt, dass wir ein bisschen was üben müssen. Das ist es, was zählt. Punkt.

Und, nicht falsch verstehen: Natürlich aber hat der Austausch unter Eltern auch superviele gute Seiten und kann einen auch total bestärken! Ich glaube nur, dass man ein bisschen aufpassen muss, sich nicht verrückt machen zu lassen.

Was sagt ihr denn dazu?

Kennt ihr dieses ungute Gefühl, wenn man anfängt, sein Kind mit anderen zu vergleichen?
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Genießt ihr den Austausch oder nervt er euch manchmal auch?x

Laura Dieckmann

Als waschechte Hamburgerin lebe ich mit meiner Familie in der schönsten Stadt der Welt – Umzug ausgeschlossen! Bevor das Schicksal mich zu Echte Mamas gebracht hat, habe ich in verschiedenen Zeitschriften-Verlagen gearbeitet. Seit 2015 bin ich Mama einer wundervollen Tochter.

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