Das Abpumpen von Muttermilch ist für viele Mamas zunächst ein bisschen ungewohnt, erleichtert ihren Alltag aber ungemein. Ihr könnt so einen Vorrat anlegen für den Fall, dass ihr mal etwas ohne das Baby unternehmen wollt oder müsst. Außerdem kann euch das Abpumpen dabei helfen, die Milchproduktion anzukurbeln – falls zu wenig Muttermilch vorhanden ist. Und ein weiterer schöner Vorteil: Auch andere Personen – die Papas zum Beispiel – können das Baby regelmäßig füttern.
Aber wusstest du schon, dass du dabei auf eine Sache achten solltest?
Die Tageszeit, zu der du die Milch abpumpst, ist entscheidend – und das hat einen wichtigen Grund! Die Muttermilch hat nämlich zu unterschiedlichen Uhrzeiten eine andere Zusammensetzung. Während viele Vorteile der Muttermilch seit langer Zeit bekannt sind, blieb eine besondere Fähigkeit lange unentdeckt: Deine Milch kann nämlich entweder müde oder wach machen – und zwar abhängig von der Tageszeit.
Forscher einer kalifornischen Universität konnten feststellen, dass ein bestimmter Inhaltsstoff, der entweder Wachheit oder Schläfrigkeit auslöst, je nach Tageszeit in unterschiedlicher Konzentration auftritt. Abends fördert Muttermilch demnach das Einschlafen des Kindes und tagsüber die Aktivität, berichtet ein Team von Psychologen, die sich mit der Biologie der Elternschaft befassen, in einem Artikel.
Darum ist die Tageszeit beim Abpumpen entscheidend
Beispielsweise ist der Cortisolspiegel – ein Hormon, das wach macht – in der Morgenmilch dreimal höher als in der Abendmilch. Melatonin, das den Schlaf und die Verdauung fördert, ist in der Tagesmilch kaum nachweisbar, steigt aber abends an und erreicht gegen Mitternacht seinen Höhepunkt. Nachtmilch enthält außerdem einen höheren Anteil bestimmter DNA-Bausteine, die zu einem gesunden Schlaf beitragen. Tagesmilch hingegen enthält mehr aktivitätsfördernde Aminosäuren als Nachtmilch.
Du tust also dir und deinem Baby einen Gefallen, wenn du die Tageszeit berücksichtigst, zu der du die Milch abgepumpt hast. Am besten beschriftest du das Fläschchen gleich und fütterst sie zu den gleichen Tageszeiten. Milch, die du morgens abpumpst, wird also am besten morgens gegeben und Milch, die du abends abpumpst, eignet sich für abends. So hilfst du deinem Baby, nachts müde und morgens wach zu werden – und sorgst im Optimalfall auch für ruhigere Nächte für dich.
Die Muttermilch überrascht uns immer wieder mit ihren Superkräften.
Die Zusammensetzung der Muttermilch variiert nicht nur im Tag-und-Nacht-Rhythmus. Sie ist auch je nach Alter des Säuglings verschieden und somit dessen Bedürfnissen immer optimal angepasst. Ist beispielsweise ein Baby an einem Virus erkrankt und seine Mama ist diesem durchs Stillen ebenfalls ausgesetzt, produziert der Organismus der Mutter passende Antikörper, die über die Muttermilch ans Kind gegeben werden, mehr dazu HIER.
Dass deine Milch deinem Kind sogar dabei hilft, wach in den Tag zu starten oder nachts besser einzuschlafen, ist nur eine weitere von vielen Superkräften.
Wenn du mehr zum Abpumpen lesen möchtest, empfehle ich dir unsere Anleitung zum Milch abpumpen. Außerdem ist für dich vielleicht der Text „Abpumpen statt Stillen: Gibt es Unterschiede?” interessant.