200 Euro weniger für Eltern? Kritik an neuem Steuerklasse-Gesetz

Finanzminister Lindner plant die Abschaffung bestimmter Steuerklassen  – und tritt damit ausgerechnet wieder den Eltern auf die Füße. Sollte der neue Entwurf umgesetzt werden, könnten weitere finanzielle Nachteile für Familien entstehen. 

Bis zu 200 Euro weniger für Eltern?

Die Bundesregierung hatte Ende Juli beschlossen, die bei Ehepaaren beliebten Steuerklassen 3 und 5 abzuschaffen. Stattdessen sollen Partner ab 2030 automatisch in Steuerklasse 4 fallen, in der das sogenannte Faktorverfahren zum Zuge kommt: Demnach berechnet das Finanzamt, wie viel die Partner jeweils netto zum Einkommen beitragen (Quelle: zdf.de).

Der Bundesverband der Lohnsteuerhilfevereine warnt in seiner Stellungnahme davor, dass das Elterngeld um bis zu 200 Euro niedriger ausfallen könnte. „Der Wegfall einer Wahlmöglichkeit – von der Steuerklasse V bewusst in die Steuerklasse III zu wechseln – führt jedoch zu einer Schlechterstellung von Familien in der ausgesprochen sensiblen Phase der Familienplanung.”

Betroffen sind vor allem Mütter

„Bei der Ermittlung des Elterngeldes entstehen erhebliche finanzielle Nachteile bei Steuerpflichtigen – oftmals sind es Frauen – im unteren und mittleren Einkommensbereich”, warnt der Bundesverband der Lohnsteuerhilfevereine.

Die Experten rechnen vor, was das in konkreten Fällen bedeuten könnte. So könnte etwa eine Mutter mit einem Kind und einem bisherigen Jahresbruttoverdienst von 48.000 Euro statt bisher 1.800 Euro nur noch 1.604 Euro Elterngeld im Monat erhalten. Der Bundesverband der Lohnsteuerhilfevereine fordert deswegen, dass „eine Lösung her” muss, „für den Ausgleich der finanziellen Nachteile”.

Sparaufforderungen des Finanzministeriums

Bisher entscheiden sich immer noch viele Ehepaare und Lebenspartner für die Steuerklassenkombination 3 und 5. Das geht aus den Daten der Lohn- und Einkommensteuerstatistik für das Veranlagungsjahr 2020 hervor, wie das Statistische Bundesamt kürzlich mitteilte.

Nach Sparaufforderungen des Finanzministeriums hatte Familienministerin Lisa Paus im vergangenen Jahr eine gesenkte Einkommensgrenze vorgeschlagen. Im April dieses Jahres wurde das Elterngeld ab einem Einkommen von 200.000 Euro gestrichen. Ab April 2025 wird die Grenze auf 175.000 Euro gesenkt. Zuvor lag die Grenze bei 300.000 Euro, wir berichteten hier darüber.

Bist du aktuell auch in der Steuerklasse 3 oder 5?

Dann würde dich die Abschaffung direkt betreffen. Schreibe mir gerne in die Kommentare, was das für dich bedeuten würde.

 

 

 

Lena Krause

Ich lebe mit meinem kleinen Hund Lasse in Hamburg und übe mich als Patentante (des süßesten kleinen Mädchens der Welt, versteht sich). Meine Freundinnen machen mir nämlich fleißig vor, wie das mit dem Mamasein funktioniert. Schon als Kind habe ich das Schreiben geliebt – und bei Echte Mamas darf ich mich dabei auch noch mit so einem schönen Thema befassen. Das passt einfach!

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Nicky
Nicky
1 Monat zuvor

Das is echt nicht fair, wir als Eltern haben es so schon nicht einfach 😔

Celina Stamp
Celina Stamp
1 Monat zuvor

Was zu viel ist, ist zu viel. Was fällt denen ein?! Ich gehe ab 2026/27 evtl wieder arbeiten, aber trotzdem!!! Ich habe eine Familie zu versorgen und was macht die Regierung?! Schaufelt sich mehr als die braucht an Steuern und Beiträgen auf den Teller😡😡😡😡😡😡