Dein „kleines Baby“ wird schon ganz bald drei Jahre alt? Wie schnell die Zeit doch rast. Für euch steht dann demnächst vielleicht nicht nur die Eingewöhnung im Kindergarten an, sondern auch die nächste Vorsorgeuntersuchung: die U7a. Wir erklären dir, warum die U7a-Untersuchung so wichtig ist, wie sie abläuft und wie lange diese achte Früherkennungsuntersuchung eigentlich dauert!
1. Das Wichtigste auf einen Blick
- Die U7a-Untersuchung findet im Alter von drei Jahren statt – zwischen dem 34. und 36. Lebensmonat.
- Fokussiert wird sich insbesondere auf die sprachlichen und motorischen Fähigkeiten des Kindes.
- Impfungen sind im Rahmen der U7a in der Regel nicht vorgesehen. Der Arzt bzw. die Ärztin checkt allerdings den Impfstatus.
- Die Zahngesundheit sowie die Kieferentwicklung des Kindes steht ebenfalls im Mittelpunkt dieser Vorsorgeuntersuchung.
- Im Durchschnitt dauert die U7a-Untersuchung beim Kinderarzt/ Kinderärztin rund 30 Minuten.
2. Die Bedeutung der U7a-Untersuchung
Da Kleinkinder zwischen der U7-Untersuchung (mit zwei Jahren) und der U8-Untersuchung (mit vier Jahren) signifikante Entwicklungsschritte machen, wird der U7a-Untersuchung eine besondere Bedeutung zugeschrieben. Sie bietet eine wertvolle Gelegenheit, die kindliche Entwicklung zu überprüfen und zielt gleichzeitig darauf ab, mögliche Entwicklungsverzögerungen frühzeitig zu erkennen und zu fördern.
Ein besonderer Fokus liegt bei der U7a auf der Sprach- und Motorikentwicklung. Diese beiden Aspekte sind entscheidend, da Kinder in diesem Alter viele neue Fähigkeiten erlernen. Zusätzlich hilft die Untersuchung dabei sicherzustellen, dass das Kind in seinem ganz eigenen Tempo Fortschritte macht.
Neben der Überprüfung der körperlichen Entwicklung bietet die U7a auch Einblicke in die soziale Interaktion. Der Arzt bzw. die Ärztin kann dadurch zum Beispiel feststellen, ob das Kind gut in der Gruppe zurechtkommt. Dies ist besonders wichtig, da Kinder in diesem Alter oft in die Kita kommen.
Weitere wichtige Bestandteile der U7a-Untersuchung sind die Zahngesundheit (Beschaffenheit der Zähne) sowie die Entwicklung des Kiefers. Diese Themen werden zwar auch schon während der vorherigen U7-Untersuchung angesprochen, bei der U7a allerdings häufig noch etwas ausführlicher.
3. Wann ist die U7a-Untersuchung fällig?
Rund um den dritten Geburtstag steht die U7a an und sie ist ein zentraler Bestandteil der insgesamt zehn Vorsorgeuntersuchungen für Kinder. Um die U7a-Untersuchung wahrzunehmen, solltest du einen Termin zwischen dem 34. und 36. Lebensmonat deines Kindes einplanen. Diese Untersuchung ist besonders wichtig, um die kindlichen Entwicklungsschritte in dieser Lebensphase zu überprüfen. Kinderärzte empfehlen, den Termin nicht vor dem 33. Lebensmonat und nicht nach dem 38. Lebensmonat zu legen.
Wie lange dauert die U7a-Untersuchung?
Grundsätzlich empfehlen wir dir für die U7a-Untersuchung mindestens 30 Minuten einzuplanen. Die Dauer der Vorsorgeuntersuchung hängt häufig davon ab, wie dein Kind mit der ungewohnten Situation im Sprechzimmer zurechtkommt. Vielleicht hast du aber auch viele Fragen an den Arzt bzw. die Ärztin, die du gerne besprechen möchtest oder es gibt Themen, die eine intensive Beratung erfordern. Je nachdem kann die U7a-Untersuchung auch länger als 30 Minuten dauern.
4. Ablauf: Was wird bei der U7a-Untersuchung alles gemacht?
Während der U7a-Untersuchung checkt der Kinderarzt bzw. die Kinderärztin die allgemeine Entwicklung des Kindes – wie bei jeder Vorsorgeuntersuchung werden auch bei diesem Termin Körpergröße, Gewicht und Kopfumfang gemessen. Zentrale Aspekte der U7a sind allerdings die Sprachentwicklung sowie die Motorik. Dafür testet der Arzt bzw. die Ärztin, ob das Kind Sätze bilden und klare Aussprache zeigen kann. Ebenso findet eine Untersuchung des Seh- und Hörvermögens statt, um Auffälligkeiten frühzeitig zu erkennen.
Ein Check-up des Impfstatus und der Zahngesundheit wird ebenfalls gemacht. Letzteres umfasst die Überprüfung der Zähne sowie des Kiefers, um mögliche Entwicklungsverzögerungen zu erkennen und bei Bedarf entsprechende Maßnahmen einzuleiten.
Zusätzlich informiert dich der Kinderarzt bzw. die Kinderärztin über (dem Alter entsprechend) wichtige Themen wie zum Beispiel den Umgang mit Medien und Maßnahmen zur Unfallverhütung. Natürlich hast du auch während der U7a-Untersuchung die Möglichkeit Fragen zu stellen oder spezielle Anliegen zu besprechen.
Eine kurze Übersicht der Inhalte der U7a-Untersuchung findest du hier:
1. Überprüfung der geistigen und körperlichen Entwicklung
Bei der Überprüfung der geistigen und körperlichen Entwicklung während der U7a-Untersuchung liegt der Fokus auf mehreren wichtigen Bereichen – dazu gehören:
- Sprachentwicklung: es wird getestet, ob das Kind Sätze mit mehreren Worten bilden kann
- Motorik: der Arzt bzw. die Ärztin achtet darauf, wie gut das Kind Bewegungen koordiniert und ob es sich sicher fortbewegt
- Sozialverhalten: hierbei wird beobachtet, wie das Kind mit anderen interagiert und ob es Auffälligkeiten im Verhalten zeigt
- Kognitive Fähigkeiten: dazu gehört, ob das Kind einfache Anweisungen versteht und umsetzen kann
Die einzelnen Aspekte liefern einen umfassenden Einblick in den Entwicklungsstand des Kindes und helfen, eventuelle Förderbedarfe frühzeitig zu erkennen. Sollte ein Kind zum Beispiel Schwierigkeiten beim Sprechen haben, könnte eine gezielte Förderung der Sprachentwicklung durch Logopädie sinnvoll sein. Ist das der Fall, stellt der Arzt bzw. die Ärztin im Anschluss an die U7a-Untersuchung ein entsprechendes Rezept aus.
2. Zahnentwicklung
Tatsächlich ist die Zahnentwicklung ein wesentlicher Bestandteil der U7a-Untersuchung. Hierfür überprüft der Arzt bzw. die Ärztin die Zähne auf Karies und achtet auf die korrekte Entwicklung des Kiefers. Denn ein gesunder Zahnstatus ist nicht nur für das kindliche Wohlbefinden entscheidend, sondern auch für die Sprachentwicklung des Kindes. Sollten Auffälligkeiten wie Karies oder Zahnfehlstellungen festgestellt werden, erfolgt in der Regel eine Überweisung zum Zahnarzt/ zur Zahnärztin.
Schon bei Kleinkindern ist eine regelmäßige Kontrolle der Zähne wichtig, um spätere Zahnprobleme zu vermeiden. Wir empfehlen dir, mit deinem Kind mindestens einmal pro Jahr (oder sogar alle halbe Jahre) zur zahnärztlichen Früherkennungsuntersuchung zu gehen – auch um deinen Schatz an die Untersuchungssituation in eine Zahnarztpraxis zu gewöhnen.
Für die Zahngesundheit spielt natürlich auch die Ernährung eine wichtige Rolle. Deshalb raten wir dir, auf eine ausgewogene Kost zu achten, die reich an Kalzium ist. Gut geeignet sind beispielsweise:
- Milchprodukte wie Joghurt und Käse
- Grünes Gemüse wie Brokkoli und Spinat
- Nüsse und Samen
3. Sprachtest und Motorikprüfung
Durch einen speziellen Sprachtest wird im Rahmen der U7a-Untersuchung die Sprachentwicklung des Kindes geprüft. Dazu beobachtet der Kinderarzt bzw. die Kinderärztin, ob das Kind in der Lage ist, einfache Sätze zu bilden und Wörter korrekt auszusprechen. Häufig erfolgt dies spielerisch, etwa durch das Benennen von Gegenständen in einem Bilderbuch.
Die Motorikprüfung konzentriert sich auf die Fein- und Grobmotorik. Getestet werden wichtige Entwicklungsprozesse, wie unter anderem das Balancieren auf einem Bein oder das Hüpfen auf beiden Füßen. Vielleicht bittet der Arzt bzw. die Ärztin das Kind aber auch einen Ball zu werfen oder zu fangen. Diese Tests helfen, mögliche Verzögerungen frühzeitig zu erkennen und bei Bedarf eine weitere Therapie zu empfehlen.
4. Allgemeine körperliche Untersuchung
Eine allgemeine körperliche Untersuchung, bei der der Kinderarzt bzw. die Kinderärztin verschiedene Körperfunktionen des Kindes überprüft, findet bei der U7a ebenfalls statt. So werden beispielsweise die Kontrolle der Reflexe, die einen Hinweis auf die neurologische Entwicklung geben können, getestet.
Um mögliche Fehlhaltungen frühzeitig zu erkennen, erfolgt zusätzlich eine Untersuchung der Wirbelsäule. Das Abtasten des Bauches soll außerdem sicherstellen, dass keine Auffälligkeiten vorliegen. Der Arzt oder die Ärztin achtet zudem auf die Hautbeschaffenheit und sucht nach Anzeichen von Allergien sowie Hauterkrankungen (bspw. Neurodermitis).
Wichtige Punkte der körperlichen Untersuchung sind auch die Überprüfung der Geschlechtsorgane sowie das Messen von Größe, Gewicht und Kopfumfang. Diese Daten helfen, den allgemeinen Gesundheitszustand zu beurteilen und sicherzustellen, dass das Kind altersgerecht wächst und sich entwickelt.
Wird bei der U7a geimpft?
Nein, in der Regel sind innerhalb der U7a-Untersuchung keine Impfungen vorgesehen. Das liegt daran, dass die Grundimmunisierung für die meisten Kinder bereits abgeschlossen ist. Sollten bei deinem Kind noch Impfungen fehlen, können diese bei Bedarf während des Termins natürlich nachgeholt werden.
Was bei der U7a jedoch gemacht wird, ist eine Überprüfung des Impfstatus deines Kindes durch den Kinderarzt bzw. die Kinderärztin. Insbesondere wird darauf geachtet, dass alle wichtigen Impfungen wie beispielsweise gegen Masern, Mumps und Röteln (ist für den Besuch von Gemeinschaftseinrichtungen erforderlich) sowie Windpocken abgeschlossen sind. Fehlen noch Impfungen, gibt dir der Arzt bzw. die Ärztin entsprechende Empfehlungen.
Wichtig: Bringe zur U7a-Untersuchung nicht nur das gelbe Untersuchungsheft, sondern auch den Impfpass deines Kindes mit. So kann der Arzt oder die Ärztin sicherstellen, dass alle Informationen aktuell sind.
5. Wer übernimmt die Kosten für die U7a-Untersuchung?
Die Kosten für die U-Untersuchungen U1 bis U9 (dementsprechend also auch für die U7a) werden bei gesetzlich Versicherten direkt über die Versichertenkarte des Kindes abgerechnet und somit von den Krankenkassen übernommen. Ist das Kind privat versichert, trägt in diesem Fall ebenfalls die Krankenkasse die Kosten.
In beiden Fällen jedoch meistens nur unter der Voraussetzung, dass die jeweilige U-Untersuchung in dem dafür vorgeschriebenen Zeitraum (oder zumindest innerhalb der gewährten Toleranzgrenze) erfolgt. Die Toleranzgrenze für die U7a liegt zwischen dem 33. bis 38. Lebensmonat. Wird eine Vorsorgeuntersuchung weder in der vorgeschriebenen Zeitspanne noch innerhalb der Toleranzgrenze durchgeführt, kann es sein, dass die Kosten dafür selbst übernommen werden müssen.
6. Welche U-Untersuchungen bei Kindern gibt es?
Insgesamt gibt es in Deutschland zehn U-Untersuchungen für Kinder bis 6 Jahre und 4 weitere bis ins Jugendlichen-Alter hinein:
U-Untersuchung | In welchem Alter? | Was wird geprüft? |
U1-Untersuchung | direkt nach der Geburt (Toleranz: keine) | Überprüfung lebenswichtiger Funktionen |
U2-Untersuchung | 3.-10. Lebenstag (Toleranz: 3.-14. Lebenstag) | Wichtige Stoffwechsel- und Hormontests |
U3-Untersuchung | 4-5 Wochen (Toleranz: 3.-8. Woche) | Fokus auf körperliche und geistige Entwicklung |
U4-Untersuchung | 3-4 Monate (Toleranz: 2.-4,5. Monat) | Beobachtung der Beweglichkeit und sozialen Interaktion |
U5-Untersuchung | 6-7 Monate (Toleranz: 5.-8. Monat) | Augenmerk auf motorische Fähigkeiten |
U6-Untersuchung | 10-12 Monate (Toleranz: 9.-14. Monat) | Fokus auf altersgerechte Entwicklung und Fähigkeiten |
U7-Untersuchung | 21-24 Monate (Toleranz: 20-27. Monat) | Sozialverhalten, Sprachtentwicklung, Hörverstehen |
U7a-Untersuchung | 34-36 Monate (Toleranz: 33.-38. Monat) | Sozialverhalten, Zahn-Kiefer-Gesundheit |
U8-Untersuchung | 46-48 Monate (Toleranz: 43.-50. Monat) | Selbstständigkeit und Sozialverhalten |
U9-Untersuchung | 60-64 Monate (Toleranz: 58.-66. Monat) | Sprachentwicklung sowie Entwicklungsauffälligkeiten vor dem Schulbeginn |
U10-Untersuchung | 7-8 Jahre | Allgemeiner Entwicklungsstand |
U11-Untersuchung | 9-10 Jahre | Allgemeiner Entwicklungsstand |
J1-Untersuchung | 13 Jahre | Entwicklungsstand im Jugendlichenalter |
J2-Untersuchung | 16-17 Jahre | Gesundheitscheck sowie Beratung zu Sexualität, Verhütung und/ oder Berufswahl |
Die U-Untersuchungen beginnen direkt nach der Geburt mit der U1 und setzen sich im Laufe der ersten sechs Lebensjahre fort. Die U1 bis U9 sind darauf ausgelegt, verschiedene Entwicklungsbereiche wie Sprache, Motorik und soziale Fähigkeiten zu überprüfen. Dabei ist jede dieser Vorsorgeuntersuchungen auf das jeweilige Entwicklungsstadium des Kindes zugeschnitten.
U7a im Vergleich mit den Untersuchungen U1 bis U7
Die U7a-Untersuchung ergänzt die vorherigen U-Untersuchungen, indem sie spezifische Entwicklungsaspekte überprüft. Während U1 bis U7 vor allem auf die frühkindliche Gesundheit abzielen, fokussiert sich die U7a auf die Entwicklung im Kindergartenalter. Besondere Schwerpunkte sind die sprachliche Entwicklung sowie motorische Fähigkeiten. Im Gegensatz zu früheren Untersuchungen wird bei der U7a zudem vermehrt auf die soziale Interaktion und das Verhalten des Kindes oder auch die kindliche Zahnentwicklung geachtet. Auch findet die U7a in einem anderen Zeitrahmen statt – zwischen dem 34. und 36. Lebensmonat. Dies füllt die Lücke zwischen der U7 sowie der U8 und ermöglicht die Früherkennung möglicher Entwicklungsverzögerungen.
Was folgt nach der U7a? Die U8- und U9-Untersuchung
Nach der U7a stehen die nächsten wichtigen Vorsorgeuntersuchungen für Kinder an: U8 und U9. Diese beiden U-Untersuchungen sind entscheidend, um die fortschreitende kindliche Entwicklung zu überwachen:
- Bei der U8-Untersuchung, die zwischen dem 46. und 48. Lebensmonat stattfindet, prüft der Kinderarzt bzw. die Kinderärztin umfassend die körperliche und geistige Entwicklung. Hierbei steht besonders die Sprachentwicklung im Mittelpunkt. Zudem werden Hör- und Sehtests durchgeführt, um eventuelle Auffälligkeiten frühzeitig zu erkennen.
- Bei der U9-Untersuchung, die im Alter von 60 bis 64 Monaten erfolgt, wird ebenfalls die Entwicklung der Sprache und Motorik überprüft. Der Arzt bzw. die Ärztin achtet darauf, ob das Kind für die Einschulung bereit ist. Auch eine Kontrolle des Impfstatus erfolgt, um den Schutz vor Krankheiten zu gewährleisten.
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