Es gibt genau drei „Gerichte“, die bei uns fast täglich auf den Tisch kommen: trockene Nudeln (nur Fusilli!) mit Streukäse, Nuggets in 🦖-Form und Leberwurstbrot – und das nicht, weil ich nicht kochen kann (ja ok, Kochen war noch nie meine allergrößte Leidenschaft), sondern weil meine Tochter aktuell einfach nichts anderes essen möchte. Kommt dir das bekannt vor? Dann hast du zu Hause vielleicht auch einen kleinen „Picky Eater“ sitzen.
Aber keine Sorge, in einem bestimmten Alter ist ein sehr wählerisches Essverhalten nicht ungewöhnlich und du bist keineswegs alleine damit!
Nichtsdestotrotz kann es im Alltag ganz schön herausfordernd sein. Außerdem mache ich mir gerade jetzt in der kalten Jahreszeit als Mama echt Gedanken, ob mein Kind so überhaupt mit allen wichtigen Nährstoffen versorgt wird. Unsere Community-Mama Sarah kennt das auch und hat uns deshalb am Ende dieses Artikels ihre besten Tipps verraten!
Picky Eating – Was bedeutet das eigentlich?
Der Begriff „Picky Eater“ stammt aus dem Englischen und beschreibt wählerische Esser – meistens Kinder zwischen zwei und sechs Jahren, die nur bestimmte Lebensmittel akzeptieren. Tatsächlich handelt es sich hierbei häufig lediglich um eine Phase, die bei rund 25 Prozent aller Kleinkinder auftritt, wenn sie ihren eigenen Willen entdecken und erste Entscheidungen selbst treffen möchten. Die selektive Vorgehensweise gehört also auch ein Stück weit zur normalen Entwicklung im Kleinkindalter.
Verstärkt wird dieses Phänomen außerdem durch verschiedene Aspekte. Dazu zählt unter anderem, dass ein hochsensibler Gaumen manche Kinder besonders empfindlich gegenüber bestimmten Geschmäckern sowie Texturen macht. Auch die Entwicklung des Geschmackssinns und die natürliche Vorsicht in Bezug auf unbekannte Lebensmittel prägen das kindliche Verhalten.
Besonders typische Anzeichen für Picky Eating sind zum Beispiel:
- die Ablehnung neuer Speisen
- eine starke Vorliebe für oder auch Ablehnung bestimmter Konsistenzen
- das Aussortieren einzelner Zutaten
Manche Kinder essen also etwa nur Nudeln ohne Soße oder picken gezielt „das Grüne da“ aka Kräuter oder Gemüse aus dem Essen. Wenn meine Tochter sich mal wieder weigert Obst oder Gemüse zu essen und sie stattdessen lautstark nach Snacks & Süßkram verlangt, dann stresst mich das als Mama nicht nur, ich habe auch noch ein schlechtes Gewissen. Denn meistens gebe ich nach, weil ich an einigen Tagen einfach nur froh bin, wenn mein Kind überhaupt etwas anderes außer Joghurt isst. Umso beruhigender fand ich also dieses Ergebnis einer neuen Studie:
Weder du noch dein Kind sind „schuld“ am wählerischen Essverhalten!
Neueste Forschungen vom University College London zeigen nämlich, dass genetische Faktoren überraschenderweise einen größeren Einfluss auf ein wählerisches Essverhalten haben als umweltrelevante Faktoren wie z.B. die Erziehung. Bis zu 60 Prozent der Verhaltensweisen beim Essen sollen sich laut der Studie im Kleinkindalter auf die Gene zurückführen lassen. Wahnsinn, oder?
Nichtsdestotrotz sind wir als Eltern der Situation nicht hilflos ausgeliefert. Wir sind zwar natürlich dafür verantwortlich, dass unsere Kinder sich ausgewogen ernähren und mit allen wichtigen Nährstoffen versorgt sind. Aber wir können auch von Anfang an eine wichtige Grundlage legen und damit die Ausgeprägtheit von Picky Eating sehr wohl auch beeinflussen.
6 Tipps von unserer Community-Mama für wählerische Esser:
Mittlerweile isst die kleine Tochter von unserer Community-Mama Sarah fast alles – aber das war nicht immer so. Heute brauchen nur noch manche Lebensmittel einige Überzeugungskraft oder eben den ein oder anderen Trick. Hier kommen Sarahs Tipps, was bei ihnen geholfen hat, um die Essenssituation zu entspannen:
1. Tipp: Werde kreativ bei den Gerichten!
Keine Sorge, du musst nicht direkt zur ausgefallenen Spitzenköchin werden. Aber mit ein bisschen Kreativität und Einfallsreichtum wird auch „langweiliges“ Essen zu einem kleinen Highlight auf dem Teller. Obst und Gemüse verwandelt sich zum Beispiel mit Wellenschneidern oder Ausstechern im Handumdrehen in lustige Formen oder kommen als Gesicht auf dem Teller daher. Und auch ein witziger oder ausgefallener Name für ein Gericht kann die Neugier der Kleinen wecken.
Lass dich nicht sofort entmutigen, wenn dein Kind z.B. keine rohe Möhre mag – vielleicht liegt es schlichtweg an der „falschen“ Textur. Auch Sarahs Tochter mag nicht jedes Gemüse pur. Wie sich herausstellte, liebt die Kleine aber Suppe, weshalb Sarah das Gemüse nun eben einfach häufig püriert. Es kann sich also lohnen, auch verschiedene Zubereitungsarten auszuprobieren!
2. Tipp: Achte auf eine gute Nährstoffversorgung!
Damit sich die Tochter unserer Community-Mama Sarah ausgewogen ernährt, wird zu Hause darauf geachtet, dass sie mindestens einmal pro Woche zum Beispiel Fisch oder auch Fleisch zu essen bekommt. „Ebenso versuchen wir ihr täglich Obst und Gemüse zu geben. Außerdem liebt sie Nüsse, sodass sie auch davon ab und zu welche bekommt. Aber natürlich gibt es auch mal Snacks und Naschis – nur halt in Maßen.“
Etwas komplizierter wird es jedoch bei Nährstoffen wie Vitamin D und Omega-3, denn sie sind eher schwieriger aufzunehmen (im Winter gibt’s nur wenig Sonnenlicht) und in weniger Lebensmitteln enthalten. Außerdem mag nicht jedes Kind (und Erwachsener 🤭) regelmäßig fetten Seefisch wie Hering, Makrele oder Aal essen, um Omega-3-Fettsäuren aufzunehmen. Dabei sind gerade diese Nährstoffe super wichtig für Kinder:
Vitamin D fördert die Aufnahme von Kalzium sowie Phosphor im Körper, trägt zum normalen Knochenwachstum bei und unterstützt das kindliche Immunsystem. Omega-3 (insbesondere die Fettsäure DHA) trägt zur Aufrechterhaltung einer normalen Gehirnfunktion* und Sehkraft* bei.
„Wenn es etwas gibt, was meine Tochter nicht essen würde und dort aber wichtige Nährstoffe drin sind, würde ich auf Nahrungsergänzungsmittel zurückgreifen und ihr dies beispielsweise als Weichgummies geben“, so unsere Community-Mama.
Die Fruchtgummi-Fische von Möller’s schmecken z.B. nach Erdbeere, sind ohne Zuckerzusatz, mit natürlichen Aromen und reich an Omega-3 sowie Vitamin D.
Praktisch findet Sarah neben den Möller’s Gelee-Fischen aber auch deren Omega-3-Öl, das ebenso die wichtigen Omega-3-Fettsäuren DHA und EPA sowie die Vitamine A, D und E enthält. Das gibt es sogar in zwei Geschmacksrichtungen (Zitrone und Tuttifrutti) und lässt sich entweder pur einnehmen oder easy über das Essen geben.
„Ich mische das Öl gerne in unser Müsli, um es mit dem Zitronengeschmack etwas ‚aufzupimpen‘. Man kann das Öl aber auch sehr gut in das Dressing für Salat untermischen und das Öl ‚Tutti Frutti‘ nimmt meine Tochter auch gerne direkt pur vom Teelöffel“, erzählt Sarah mir. Auch in Frucht- bzw. Gemüsesmoothies, Joghurt oder Quarkspeisen ist das Öl ein schönes geschmackliches Extra.
Ganz wichtig aber: Das Öl darf nicht erhitzt werden, denn die Omega-3-Fettsäuren sind nicht hitzestabil und gehen dann kaputt.
3. Tipp: Binde dein Kind in der Küche mit ein!
Eine entspannte Atmosphäre beim Essen schafft die beste Basis für positive Erfahrungen. Lade dein Kind doch einfach mal zum Mitkochen ein – das macht nicht nur Spaß sondern steigert eventuell auch die Neugier auf neue Lebensmittel, wenn es aktiv an der Zubereitung beteiligt war. Es dauert zwar vielleicht manchmal etwas länger, wenn die Kleinen mitschälen, -schnippeln oder -rühren, aber eine wichtige Lektion in Sachen Selbstwirksamkeit ist direkt inklusive.
Versuche das Essen zusätzlich zu einem Abenteuer werden zu lassen, indem ihr beispielsweise gemeinsam den Wochenmarkt besucht oder einen kleinen Gemüsegarten anlegt. So lernt dein Kind von Anfang an, dass zu einer gesunden Ernährung mehr gehört als nur das fertige Essen auf dem Tisch.
4. Tipp: Vermeide Druck und Zwang!
Die abwechslungsreiche Ernährung gelingt oftmals leichter, wenn du neue Speisen in kleinen Portionen neben bekannte Lieblingsgerichte deines Kindes anrichtest. Auch hier gilt: Bleib dabei gelassen! Ein längerer Zeitraum und mehrere Versuche sind normal, bis Kinder neue Geschmäcker akzeptieren. Ermutige stets zu probieren, aber zwinge dein Kind nicht. Eine Möglichkeit kann auch sein, dass dein Kind ein unbekanntes Lebensmittel erst einmal nur anschaut, in der Hand hält, daran schnuppert oder nur einmal kurz mit der Zunge antippt. So bekommt es ein erstes Gefühl, ohne es direkt wirklich essen zu „müssen“.
„Meine Tochter soll am besten alles probieren, damit sie weiß, ob sie es mag oder nicht,” findet auch Sarah. Aber: „Unser Kompromiss ist, das wenn sie etwas nicht mag, es dann auch einfach problemlos wieder ausspucken darf. So probiert sie alles und wir tasten uns heran.“
Vermeide zudem Sätze wie „Wenn du den Brokkoli isst, dann darfst du danach ein Stück Schokolade essen“ und versuche verschiedene Lebensmittel nicht zu stark zu bewerten und gegeneinander auszuspielen. Sonst lernt dein Kind im konkreten Beispiel, dass der Brokkoli nur das „notwendige Übel“ ist und die Schokolade das eigentlich Erstrebenswerte.
5. Tipp: Esst gemeinsam!
Auch wenn es aufgrund von Arbeitszeiten, Terminen oder Betreuungszeiten im Alltag oft schwierig umzusetzen ist, aber versucht, so oft es geht gemeinsam zu essen. Das gemeinsame Sitzen am Familientisch hat nämlich erwiesenermaßen viele positive Auswirkungen auf Kinder:
Sie lernen, dass Mahlzeiten nichts Nebensächliches im Alltag sind, ihr Zugehörigkeitsgefühl sowie ihre sprachlichen Kompetenzen werden im Austausch beim Essen gestärkt und eine entspannte Atmosphäre am Tisch steigert auch den Appetit. Ein gemeinsamer Termin am Familientisch ohne Ablenkungen erhöht zudem die Wahrscheinlichkeit, dass dein Kind neue Lebensmittel probiert.
Last but not least, kannst du beim Familienessen auch ganz beiläufig als gutes Vorbild voran gehen. Dabei musst du natürlich auch nicht so tun, als würdest du alles super gerne mögen. Leb deinem Kind lieber vor, dass es zwar wichtig ist, immer mal was Neues zu probieren – aber genau so okay, dass man manche Lebensmittel weniger mag als andere.
6. Tipp: Locker bleiben, Mama!
Als Mama macht man sich zwar schnell Sorgen, wenn das Kind seit Tagen gefühlt nur Joghurt isst. Fakt ist aber auch, dass Kinder oft doch mehr zu sich nehmen, als wir so denken und sie auch nicht nach einer Woche mäkeligem Essen direkt an einem gravierenden Nährstoffmangel leiden.
Auch unsere Community-Mama sieht das ganze Thema Nahrung relativ locker und findet, dass man damit nicht so streng sein sollte: „Ich bin der Meinung, dass sich Kinder das holen, was sie benötigen. Klar gibt es Nährstoffe, die ein Kind braucht, aber eventuell nicht gerne zu sich nimmt. Dort sind dann Nahrungsergänzungsmittel in Form von Gelees mit Fruchtgeschmack sehr geschickt. Ich habe meiner Tochter von klein auf immer alles angeboten und jetzt sind wir an einem Punkt, wo sie so gut wie alles isst. Natürlich ab und zu mit viel Überzeugungskraft – aber immerhin.“
In der Regel ist Picky Eating halb so wild und lediglich eine Phase, die früher oder später wieder vorbeigeht. Irgendwann werden auch Nudeln, Nuggets & Co. wieder abgelöst – ganz sicher! 🙏🏻
Wichtiger Hinweis: Nahrungsergänzungsmittel sind kein Ersatz für eine ausgewogene und abwechslungsreiche Ernährung und eine gesunde Lebensweise.
*Die positive Wirkung wird bei der täglichen Einnahme von 250 mg DHA erreicht.