27. Schwangerschaftswoche (SSW 27) – das ist los!

Das letzte Drittel deiner Schwangerschaft hat begonnen! Dein Baby ist jetzt etwa 36 Zentimeter groß und wiegt rund 900 Gramm. In SSW 27 steht außerdem ein besonderer Meilenstein an: Das Gehirn deines Kleinen entwickelt seine charakteristischen Furchen und die Augen können sich zum ersten Mal öffnen. Mit einer Überlebenschance von 95 Prozent bei einer möglichen Frühgeburt ist die 27. SSW auch medizinisch ein wichtiger Zeitpunkt. Alles, was du als werdende Mama wissen musst:

1. Das Wichtigste auf einen Blick

  • In der 27. Schwangerschaftswoche ist dein Baby circa 36 cm groß und rund 900 Gramm schwer.
  • Dein Babybauch misst jetzt etwa 27 cm vom Schambein bis zum Bauchnabel und dein Baby kann bereits Lichtveränderungen wahrnehmen.
  • Das Gehirn des Fötus entwickelt seine typischen Furchen und die Blutbildung findet nun im Knochenmark statt.
  • Viele Schwangere spüren verstärkt Bewegungen ihres Kindes und sollten besonders auf der linken Seite schlafen.
  • Ein sanftes Beckenbodentraining unterstützt die Vorbereitung auf die Geburt und stärkt die Muskulatur.

2. In welchem Monat ist die 27. SSW?

Willkommen in deiner 27. SSW! Du befindest dich inzwischen am Ende des siebten Schwangerschaftsmonats – diese Phase gehört jedoch noch zum zweiten Trimester deiner Reise zur Mutterschaft.

Der siebte Monat umfasst die Wochen 25 bis 28, wobei die 27. SSW die vorletzte Woche dieses Monats darstellt. Von diesem Punkt aus bleiben dir noch ungefähr 13 Wochen bis zur Geburt.

Diese Übergangsphase bringt jede Menge spannende Entwicklungen mit sich. Der Körper bereitet sich verstärkt auf die kommenden Monate vor, während das Ungeborene täglich an Kraft und Größe gewinnt.

3. Entwicklung des Babys in der 27. SSW

Auch wenn’s langsam eng wird im Bauch, kann dein Schatz sich noch problemlos drehen. Mal sind die Füßchen oben, mal unten. Anhand der Tritte kannst du erspüren, wie dein Baby aktuell liegt. Teilweise beult sich der Bauch jetzt deutlich aus – ein lustiger Anblick! Ein heftiger Stoß gegen die Rippen kann dir aber auch schon mal den Atem verschlagen.

Weitere (körperliche) Entwicklungen deines Babys in der 27. Schwangerschaftswoche:

Wie groß und schwer ist das Baby in SSW 27?

Dein kleiner Schatz erreicht nun ein bedeutsames Entwicklungsstadium. Seine Maße (34 bis 36 cm) entsprechen etwa der Größe eines Blumenkohls. Das aktuelle Gewicht schwankt zwischen 875 und 1000 Gramm – vergleichbar mit einer Packung Mehl.

Die körperlichen Proportionen gleichen sich zunehmend denen eines Neugeborenen an. Der Kopf wächst nicht mehr so schnell wie der Rest des Körpers. Stattdessen legt dein Baby jetzt vermehrt Fettpolster an, die ihm seine charakteristische rundliche Form verleihen.

Wichtig: Beachte, dass diese Werte nur Durchschnittswerte darstellen. Jedes Baby entwickelt sich individuell. Ein paar Gramm mehr oder weniger sind völlig normal und kein Grund zur Sorge.

Gehirnentwicklung und erste Sinneswahrnehmungen

Das Gehirn deines Babys wächst immer weiter. Das Aussehen erinnert dabei bereits an das Gehirn eines Erwachsenen. Die Oberfläche, die bis jetzt glatt war, bekommt langsam Struktur. Die ersten, typischen Hirnfurchen entstehen.

Und: Die Augenlider öffnen sich in dieser Woche vollständig. Dein Bauchbewohner reagiert nun auf helles Licht. Während deine Gebärmutter wächst, wird ihre Wand immer dünner und lässt immer mehr Licht durch. Dein Baby kann mit seinen Augen noch nicht fokussieren, aber blinzeln.

Bedeutende Meilensteine dieser Woche

Dein Baby entwickelt seinen eigenen Blutkreislauf und das Knochenmark übernimmt die Produktion der Blutzellen. Diese Veränderung stärkt das Immunsystem deines Kleinen erheblich.

Die Lunge hat sich ebenfalls weiterentwickelt: Der Austausch von Sauerstoff und Kohlendioxid ist indessen möglich – dennoch ist sie zum eigenständigen Atmen außerhalb der Gebärmutter noch nicht reif genug.

Außerdem beginnt dein Baby zu träumen. Wissenschaftler*innen vermuten, dass diese Phase zur Verarbeitung der zahlreichen Sinneseindrücke dient. Nachts kannst du manchmal spüren, wie sich dein Kleines während seiner ersten REM-Schlafphasen bewegt.

4. Überlebenschancen bei einer Frühgeburt

Die medizinischen Fortschritte der letzten Jahre haben die Prognose für Frühgeborene der 27. SSW deutlich verbessert. In spezialisierten Perinatalzentren erhalten die Kleinen eine intensive Betreuung rund um die Uhr.

Neben der Atemunterstützung steht die Temperaturregulation im Fokus. Ein Inkubator schafft optimale Bedingungen für die weitere Entwicklung. Moderne Überwachungsgeräte kontrollieren permanent alle Vitalfunktionen.

Die ersten Tage verbringen die Frühgeborenen meist auf der Intensivstation. Sobald sich ihr Zustand stabilisiert hat, können die Eltern durch die Känguru-Methode aktiv zur Genesung beitragen. Diese intensive Hautkontakt-Methode fördert nachweislich die Entwicklung und stärkt die Eltern-Kind-Bindung.

Gut zu wissen: Die Überlebenschancen für Frühgeborene stehen in SSW 27 bei etwa 90 bis 95 Prozent. Häufig benötigen die Kleinen zunächst Unterstützung durch ein Beatmungsgerät, bis ihre Lunge ausreichend gereift ist. Dank moderner Medizintechnik lässt sich die Atemunterstützung optimal an die Bedürfnisse der winzigen Kämpfer anpassen.

Lungenreife und Atmung des Frühchens

Die Lunge deines Babys produziert in der 27. SSW bereits Surfactant – eine lebenswichtige Substanz für die Atmung. Diese spezielle Flüssigkeit verhindert das Zusammenfallen der Lungenbläschen beim Ausatmen. Bei drohender Frühgeburt können Ärzte*innen dir zudem die Lungenreifungsspritze verabreichen, um die Surfactant-Produktion zu beschleunigen.

5. Körperliche Veränderungen der Mutter

Dein Körper passt sich in der 27. SSW weiter an die wachsenden Anforderungen an. Die veränderte Gewichtsverteilung macht sich nun deutlich bemerkbar. Der Schwerpunkt verlagert sich nach vorne, was manchmal zu Rückenbeschwerden führen kann.

Die Schwangerschaftshormone bewirken eine zunehmende Lockerung der Bänder und Gelenke. Viele werdende Mamas spüren diese Veränderung besonders in der Beckenregion. Ein regelmäßiger Spaziergang an der frischen Luft und sanfte Dehnübungen können dir helfen, mit diesen Anpassungen besser umzugehen.

Nachts findest du möglicherweise schwerer eine bequeme Schlafposition. Ein Schwangerschaftskissen zwischen den Knien oder unter dem Bauch kann dir mehr Komfort verschaffen. Nächtliche Wadenkrämpfe lassen sich durch ausreichende Magnesiumzufuhr und leichte Fußgymnastik vor dem Schlafengehen reduzieren.

Was dich außerdem erwarten könnte:

Typische Symptome und Beschwerden

Mittlerweile ist dein kleines Wunder so groß geworden, dass sein Gewicht ordentlich auf deine Blase drückt. Jeder Tritt oder Knuff in Richtung des Organs kann Urin herauspressen. Unangenehm, aber völlig normal. Besorg dir Slipeinlagen, die die Flüssigkeit auffangen.

Es tröpfelt auch beim Lachen, Niesen & Co.? Viele Mamas schwören auf einen einfachen Trick: Versuche in dem Moment, den Kopf zur linken oder rechten Schulter zu drehen. So wird der Druck auf den Beckenboden reduziert, es tritt weniger Wasser aus.

Wichtig: Auch Fruchtwasser kann tröpfchenweise abgehen. Für dich als werdende Mama ist es meistens nicht von Urin zu unterscheiden. Nur ein*e Mediziner*in kann eindeutig feststellen, ob es sich um Fruchtwasser handelt. Wenn dir etwas komisch vorkommt, sprich mit deiner Hebamme oder deinem Gynäkologen bzw. deiner Gynäkologin. Tritt Flüssigkeit in einem kräftigen Schwall aus, handelt es sich aber in der Regel immer um Fruchtwasser. Rufe in diesem Fall den Rettungswagen und lege dich hin, bis die Sanitäter da sind!

Gewichtszunahme und Babybauch-Entwicklung

Von der 27. bis zur 30. Schwangerschaftswoche nimmst du im Schnitt 400 bis 500 Gramm pro Woche zu. Dabei handelt es sich hauptsächlich um Flüssigkeitseinlagerungen, die nach der Geburt zum Glück schnell wieder verschwinden. Übrigens wächst dein nun deutlich schneller als zuvor, da dein Kind täglich an Größe zunimmt.

Wie fühlen sich erste Übungswehen an?

Ab der 27. Schwangerschaftswoche spüren viele schwangere Frauen zum ersten Mal Übungswehen. Diese äußern sich durch ein kurzzeitiges Verhärten der Bauchdecke, das etwa 30 Sekunden anhält. Manche Schwangere beschreiben ein leichtes Ziehen im Unterleib – ähnlich einem schwachen Menstruationsschmerz.

Die Wehen treten unregelmäßig auf und verschwinden meist nach kurzer Zeit wieder von selbst. Ein warmes Bad oder eine entspannte Rückenlage können die Beschwerden lindern.

Hinweis: Diese natürlichen Kontraktionen sind völlig normal und bereiten deinen Körper sanft auf die spätere Geburt vor. Sollten die Wehen allerdings häufiger als dreimal pro Stunde auftreten oder von Schmerzen begleitet sein, empfiehlt sich ein Gespräch mit deiner Hebamme oder deinem Arzt bzw. deiner Ärztin.

6. Vorsorge und Gesundheit – unsere Tipps

Eine ausgewogene Ernährung spielt jetzt eine zentrale Rolle für deine Gesundheit. Mehrere kleine Mahlzeiten über den Tag verteilt halten deinen Blutzucker stabil und versorgen dich mit wertvollen Nährstoffen.

Sanftes Yoga oder leichte Schwimmbewegungen unterstützen deine Fitness und fördern einen regelmäßigen Schlafrhythmus. Achte dabei auf moderate Bewegungen, die deinem aktuellen Wohlbefinden entsprechen.

Die mentale Gesundheit verdient besondere Aufmerksamkeit. Viele werdende Mütter berichten von seltsamen Träumen – ein natürlicher Prozess der Verarbeitung. Meditation oder Atemübungen können dir helfen, zur Ruhe zu kommen.

Plane täglich kurze Ruhepausen ein. Diese Auszeiten stärken nicht nur deine Abwehrkräfte, sondern unterstützen auch die optimale Entwicklung deines Babys.

Kann in der 27. SSW noch was passieren?

Die 27. SSW markiert eine Phase, in der gesundheitliche Veränderungen besondere Aufmerksamkeit erfordern. Schwindelanfälle durch veränderte Blutzirkulation und nächtliche Beinkrämpfe zählen zu den häufigeren Beschwerden dieser Zeit.

Ein regelmäßiger Check des Blutdrucks hilft, mögliche Risiken frühzeitig zu erkennen. Besonders bei plötzlich auftretenden Kopfschmerzen oder Sehstörungen sollten werdende Mütter rasch medizinische Hilfe aufsuchen.

Wassereinlagerungen an Händen und Füßen gelten als typisch, bedürfen aber der Beobachtung. Leichte Bewegung und hochgelagerte Beine unterstützen den Lymphfluss. Bei starker Zunahme der Schwellungen rate Mediziner zur zeitnahen Kontrolle der Nierenwerte.

Wichtige Termine und (Ultraschall-) Untersuchungen

Die regulären Vorsorgetermine finden noch alle vier Wochen statt. Ab der 32. SSW verkürzt sich der Abstand auf zwei Wochen. Bei jedem Termin misst deine Hebamme oder dein Arzt bzw. deine Ärztin die Herztöne des Babys und überprüft die Kindslage.

Ein spezieller Fokus liegt jetzt auf der Kontrolle des Gebärmutterhalses und der Plazentafunktion. Der Mutterpass dokumentiert dabei sämtliche Untersuchungsergebnisse.

Tipp: Nutze die Gelegenheit, um mit deiner Hebamme über den anstehenden Geburtsvorbereitungskurs zu sprechen. Der ideale Zeitpunkt für den Kursstart liegt zwischen der 27. und 30. SSW.

7. Vorbereitung auf die Geburt

So langsam rückt die Planung der Kliniktasche in den Fokus. Packe bereits grundlegende Dinge wie bequeme Nachthemden und Hygieneartikel zusammen. Eine frühzeitige Vorbereitung schafft Sicherheit für den Tag der Geburt.

Parallel dazu bietet sich der perfekte Zeitpunkt für die Wahl des Entbindungsortes. Vereinbare Besichtigungstermine in Krankenhäusern oder Geburtshäusern. Nutze die Gelegenheit, das medizinische Personal kennenzulernen und deine Wünsche für die Geburt zu besprechen.

Viele werdende Mütter erstellen jetzt auch einen Geburtsplan. Darin hältst du unter anderem fest, welche Methoden der Schmerzlinderung du dir vorstellen kannst und wer dich bei der Geburt begleiten soll.

Wachstumsschub und Geburtsposition

Der starke Wachstumsschub bringt spannende Veränderungen mit sich. Dein Baby legt nun täglich zwischen 15 und 20 Gramm zu. Seine Bewegungen werden gezielter, während es sich im Fruchtwasser dreht und wendet.

Die endgültige Geburtsposition steht in der 27. SSW noch nicht fest. Meist liegt das Ungeborene noch quer oder mit dem Steißbein nach unten. Sanfte Aktivitäten wie Schwimmen oder Yoga unterstützen die natürliche Beweglichkeit des Babys.

Erste Anzeichen von Wehen erkennen

Wie bereits erwähnt können ab der 27. Schwangerschaftswoche erste Übungswehen auftreten. Diese äußern sich durch ein leichtes Ziehen im Unterbauch oder eine spürbare Verhärtung des Bauches, die nach wenigen Minuten wieder nachlässt.

Wichtig: Im Gegensatz zu echten Wehen treten diese Kontraktionen unregelmäßig auf und verschwinden bei Positionsänderung oder Bewegung. Ein warmes Bad oder eine entspannende Massage können die Beschwerden lindern.

Alarmzeichen für vorzeitige Wehen sind regelmäßige Kontraktionen, die häufiger als dreimal pro Stunde auftreten, oder ein anhaltendes Druckgefühl im Beckenbereich. Bei diesen Symptomen solltest du umgehend deine Hebamme oder deinen Arzt bzw. deine Ärztin aufsuchen.

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Carolina Baldin

Zwischen Alster und Elbe fühle ich mich in Hamburg ziemlich wohl. Hier lebe ich als alleinerziehende Mama zusammen mit meiner Tochter und unserer Hündin Ida. Da mir eine Vereinbarkeit als Einelternfamilie wichtig ist, plane ich meinen Alltag zwischen Job, Kind und Me-Time - mit allen Herausforderungen.

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