Du bist jetzt in deiner 30. Woche – was für ein bedeutender Meilenstein deiner Schwangerschaft! Dein Baby ist jetzt circa 40 cm groß und rund 1,4 kg schwer. Der kleine Körper entwickelt sich stetig weiter, während die Lanugo-Behaarung langsam zurückgeht. Ab jetzt kann dein Baby sogar Schmerz empfinden. Wir verraten dir, welche neuen körperlichen Herausforderungen SSW 30 für dich als werdende Mama sonst noch so mit sich bringt!
1. Das Wichtigste auf einen Blick
- Dein Baby misst in SSW 30 rund 40 Zentimeter und wiegt etwa 1.400 Gramm – vergleichbar mit einem Kohlkopf.
- Die Lanugo-Behaarung bildet sich zurück, während die ersten echten Kopfhaare zu wachsen beginnen.
- Die meisten Babys nehmen jetzt die sogenannte Fötusstellung ein: Arme verschränkt und Beine angezogen.
- Zwischen der 29. und der 32. SSW steht für dich die dritte große Ultraschalluntersuchung an.
- Ab der 29. Schwangerschaftswoche haben Frühgeborene sehr gute Überlebenschancen – und zwar von über 95 Prozent.
2. Welcher Monat ist die 30. SSW? Zeitliche Einordnung
Die 30. Schwangerschaftswoche stellt die Mitte des achten Monats deiner Schwangerschaft dar. Du befindest dich jetzt also im letzten Trimester – genauer gesagt zwischen Tag 29+0 und 29+6 (nach medizinischer Zählweise). Bis zum errechneten Geburtstermin bleiben dir noch rund 77 spannende Tage.
Wann fängt der 9. Monat an?
Der 9. Schwangerschaftsmonat startet mit der 33. SSW und erstreckt sich bis zur 36. SSW. Ab diesem Zeitpunkt rückt die Geburt näher. Die meisten werdenden Mamas nutzen diese Zeit, um sich intensiver auf die kommenden Wochen vorzubereiten.
Gut zu wissen: Der Mutterschutz setzt in der 34. SSW ein – sechs Wochen vor dem berechneten Geburtstermin.
3. Entwicklung des Babys in der 30. Schwangerschaftswoche
Besonders faszinierend: Dein Baby reagiert in SSW 30 deutlich auf Licht, das durch die Bauchdecke dringt, und schließt dabei reflexartig seine Augen. Die Augenbrauen und Wimpern sind mittlerweile komplett ausgebildet.
Außerdem nimmt das kleine Wesen aktiv am Geschehen teil. Es lutscht häufig am Daumen und kann sogar erste Gesichtsgrimassen zeigen.
Die Nervenverbindungen im Gehirn differenzieren sich ebenfalls weiter aus. Dein Baby durchläuft nun auch REM-Schlafphasen – möglicherweise träumt es dabei schon von der Welt außerhalb deines Bauches.
Weitere wichtige Entwicklungen im Überblick:
Größe und Gewicht des Babys im Überblick
In dieser Phase deiner Schwangerschaft entspricht der tägliche Gewichtszuwachs deines Babys etwa 20 bis 30 Gramm. Dein Bauchzwerg ist mittlerweile so groß wie ein Kohlkopf (circa 40 cm und wiegt etwa 1,4 kg) und legt immer mehr Fettreserven an. Die wachsende Fettschicht macht die bis jetzt faltige Haut nun immer glatter und die Proportionen rundlicher.
Wichtig: Die kindliche Entwicklung verläuft sehr individuell. Manche Kinder sind etwas größer oder kleiner als der Durchschnitt – das ist völlig normal.
Wie liegt das Baby in der 30. SSW im Bauch?
Da es in deinem Bauch immer enger wird, zieht dein Baby in der 30. Schwangerschaftswoche die Beine an, verschränkt seine Arme und neigt das Kinn zur Brust – es nimmt die sogenannte „Fötusstellung“ ein. Mach dir keine Sorgen, falls dein Baby noch nicht richtig, also mit dem Kopf nach unten, liegt. Es hat noch genug Zeit, sich zu drehen.
Wichtige Organentwicklungen in dieser Phase
Die Organe deines kleinen Schatzes sind nun vollständig entwickelt und voll funktionsfähig. Nur die Lunge ist noch nicht ganz ausgebildet. Heißt: Dein Baby könnte bei einer vorzeitigen Geburt noch nicht vollständig allein atmen, es ist aber in der Lage, Atemzüge zu machen. Bei einer drohenden Frühgeburt vor der 34. Schwangerschaftswoche wird die Lungenreife durch eine Injektion beschleunigt.
4. Körperliche Veränderungen der werdenden Mutter
Dein Babybauch wird allmählich immer größer, was deine Durchblutung und Atmung zunehmend beeinflusst. Viele Frauen spüren jetzt ein verstärktes Druckgefühl im Brustkorb. Die veränderte Körperhaltung kann außerdem zu Rückenschmerzen führen.
Auch die Haut reagiert in dieser Phase besonders empfindlich. Regelmäßiges Eincremen mit pflegenden Ölen kann Dehnungsstreifen vorbeugen. Deutlich sensibler werden in SSW 30 ebenso deine Brustwarzen – hier unterstützen spezielle Pflegeprodukte.
Wassereinlagerungen in Beinen und Füßen lassen sich übrigens recht gut durch hochgelegte Beine oder leichte Fußmassagen reduzieren. Tägliche kurze Spaziergänge fördern zudem die Durchblutung und stärken die Muskulatur.
Diese Themen beschäftigen viele werdende Mamas in der 30. Schwangerschaftswoche zusätzlich:
Typische Symptome und Beschwerden
So ein Babybäuchlein sieht total süß aus. Es kann aber auch stören – zum Beispiel beim Schlafen. Die Bauchlage kommt in der 30. Schwangerschaftswoche nicht mehr infrage, Liegen auf der Seite ist aber auch nicht mehr so richtig gemütlich. Was tun? Die Rückenlage solltest du vermeiden, da der Bauch so direkt auf die mütterliche Hohlvene („Vena cava“) drückt. Diese transportiert das Blut aus der Bein,- Becken,- und Bauchregion zum rechten Vorhof des Herzens. Wird sie eingedrückt, fließt weniger Blut zum Herzen und damit auch zum Rest des Körpers.
Die Folge: Blutdruck und Sauerstoffversorgung sinken, du leidest unter Herzrasen und Schwindel. Lege dir am besten ein Still- oder Seitenschläferkissen zu, damit kannst du auch mit XXL-Kugel noch gemütlich auf der Seite schlafen! Wenn du auf dem Rücken liegst, solltest du die Beine aufstellen und dir ein dickes Kissen unter die Kniekehlen klemmen.
Aber nicht nur die Nächte, auch die Tage werden für einige von uns langsam beschwerlicher. Kurzatmigkeit, Sodbrennen, Verstopfung, Blähungen und vermehrter Harndrang sind typische Begleiterscheinungen. Du weißt ja, wofür alles gut ist. Wenn du zu den Glücklichen gehörst, die eine relativ beschwerdefreie, sorglose Schwangerschaft erleben: Freu dich und genieß die letzten Wochen! Diese besondere Zeit kommt nie (bzw. nicht so oft) wieder.
Wie viel Gewichtszunahme bis SSW 30?
Die durchschnittliche Gewichtszunahme erreicht in der 30. SSW etwa 10 bis 12 Kilogramm. Dein Körper speichert nun vermehrt Wasser und Fett als Reserve für die bevorstehende Geburt und Stillzeit.
Normal gewichtige Frauen nehmen ab diesem Zeitpunkt wöchentlich etwa 400 bis 450 Gramm zu. Diese Zunahme verteilt sich auf das Wachstum deines Babys, deine Plazenta und dein zusätzliches Körpergewebe.
Wichtig: Eine ausgewogene Ernährung unterstützt deine natürliche Gewichtszunahme optimal. Dabei zählt nicht die absolute Zahl auf der Waage, sondern eine gesunde, graduelle Entwicklung. Jede Schwangerschaft verläuft individuell – manche Frauen nehmen mehr zu, andere weniger.
Druck nach unten und Unterleibsschmerzen
Der wachsende Druck auf den Beckenboden macht sich in der 30. SSW deutlich bemerkbar. Viele werdende Mamas spüren zudem ein unangenehmes Ziehen im Unterleib, da die Gebärmutter die Bänder immer mehr belastet.
Ein sanftes Beckenbodentraining kann diese Beschwerden lindern. Regelmäßige Bewegung wie kurze Spaziergänge oder Schwangerschaftsyoga können ebenfalls Erleichterung verschaffen. Wärmeanwendungen wie ein Kirschkernkissen helfen zusätzlich bei Verspannungen.
Tipp: Bleib aktiv, aber höre auf deinen Körper. Treten die Schmerzen verstärkt beim Stehen auf, lege zwischendurch kurze Ruhepausen ein. Sollten die Beschwerden plötzlich sehr stark werden oder von Blutungen begleitet sein, kontaktiere bitte umgehend deine Hebamme oder deinen Arzt bzw. deine Ärztin.
5. Medizinische Vorsorge und Untersuchungen
Wichtig zu wissen ist, dass die Vorsorgeuntersuchungen bis zur 32. Schwangerschaftswoche im vierwöchigen Rhythmus stattfinden. Dein Frauenarzt bzw. deine Frauenärztin misst dabei Blutdruck, kontrolliert das Gewicht und führt einen Urintest durch. Auch die Überprüfung der kindlichen Herztöne mittels CTG (Kardiotokografie) steht im Fokus. Diese Untersuchung zeigt die Herzfrequenz deines Babys und erfasst gleichzeitig mögliche Kontraktionen deiner Gebärmutter.
Hinweis: Die gesetzlichen Krankenkassen übernehmen in der Regel sämtliche medizinisch notwendigen Untersuchungen. Zusätzliche Wünsche wie ein 3D-Ultraschall müssen hingegen selbst getragen werden.
Wichtiger Ultraschall-Termin in der 30. SSW
Um die 30. Schwangerschaftswoche herum, steht die letzte der drei großen Ultraschalluntersuchungen an. Dein Gynäkologe oder deine Gynäkologin prüft die gesunde Entwicklung der Organe deines Babys, die Beschaffenheit und Größe der Plazenta sowie die Fruchtwassermenge. Spannend!
Übungswehen oder echte Wehen unterscheiden
Ab der 30. Schwangerschaftswoche spüren viele werdende Mamas häufiger Übungswehen. Diese zeigen sich durch eine schmerzlose Verhärtung des Bauches und klingen nach kurzer Zeit von selbst ab. Ein warmes Bad kann helfen, sie von echten Wehen zu unterscheiden: Während Übungswehen im warmen Wasser nachlassen, verstärken sich echte Wehen nämlich.
Echte Wehen erkennst du zudem an ihrer Regelmäßigkeit und zunehmenden Intensität. Sie treten in gleichmäßigen Abständen auf, die sich verkürzen, und verursachen einen ziehenden Schmerz im Unterleib oder Rücken. Bei Unsicherheit miss am besten die Zeit zwischen den Wehen – kommen sie alle fünf bis sieben Minuten über eine Stunde lang, ab ins Krankenhaus.
6. Besonderheiten und mögliche Komplikationen
Die 30. Schwangerschaftswoche bringt einige besondere gesundheitliche Herausforderungen mit sich. Der schwere Bauch übt vermehrt Druck auf die untere Hohlvene aus, was zu Kreislaufstörungen führen kann. Das sogenannte „Vena-Cava-Syndrom“ macht sich durch Schwindel und plötzliche Übelkeit bemerkbar.
Viele Schwangere entwickeln in dieser Phase zudem einen Eisenmangel, da das Baby nun verstärkt Eisenvorräte anlegt. Eine regelmäßige Kontrolle der Eisenwerte durch Blutuntersuchungen hilft, einen Mangel frühzeitig zu erkennen.
Rhesus-negative Frauen erhalten häufig ab der 30. SSW eine Rhesus-Prophylaxe, um die Bildung von Antikörpern zu verhindern. Diese schützt das Kind vor möglichen Komplikationen durch eine Unverträglichkeit.
Überlebenschancen bei Frühgeburt in SSW 30
Glücklicherweise haben die medizinischen Fortschritte der letzten Jahre die Prognose für Frühgeborene in der 30. SSW deutlich verbessert. Die Überlebensrate liegt bei beeindruckenden 97 Prozent. Ein großer Vorteil: Das Risiko für bleibende Beeinträchtigungen sinkt in dieser Phase auf etwa 15 Prozent.
Die Lungen des Babys sind zu diesem Zeitpunkt bereits gut entwickelt. Moderne Perinatalzentren verfügen über spezialisierte Behandlungsmöglichkeiten, die eine optimale Versorgung der kleinen Kämpfer sicherstellen.
Die durchschnittliche Aufenthaltsdauer auf der Neugeborenen-Intensivstation beträgt etwa sechs bis acht Wochen. Während dieser Zeit unterstützt das medizinische Personal die Entwicklung der lebenswichtigen Funktionen durch modernste Technologien und individuelle Betreuung.
Wann den Arzt bzw. die Ärztin aufsuchen?
Bei anhaltenden Blutungen oder vaginalen Flüssigkeitsverlusten brauchst du umgehend medizinische Hilfe. Das gilt auch für starke Kopfschmerzen, Sehstörungen oder plötzliche Schwellungen im Gesicht und an den Händen.
Suche zudem deine Ärztin oder deinen Arzt auf, falls du über mehrere Stunden regelmäßige Kontraktionen spürst oder dein Baby sich deutlich weniger bewegt als gewohnt. Ein warnendes Signal sind auch heftige Bauchschmerzen oder ein brennender Schmerz im Oberbauch.
Grundsätzlich gilt: Vertraue deinem Bauchgefühl! Wenn dir etwas seltsam vorkommt oder du verunsichert bist, zögere nicht, medizinischen Rat einzuholen.
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