Willkommen in der 34. Schwangerschaftswoche! Dein Baby ist jetzt etwa 45 Zentimeter groß und wiegt rund 2.200 Gramm. Die Lungenreife ist abgeschlossen und alle lebenswichtigen Organe sind entwickelt. In dieser Phase deiner Schwangerschaft trittst nun in den gesetzlichen Mutterschutz ein – sechs Wochen vor dem errechneten Geburtstermin. Zeit für die letzten Vorbereitungen und um dich ganz auf die bevorstehende Geburt zu konzentrieren. Wir verraten dir, was dich in SSW 34 erwartet!
1. Das Wichtigste auf einen Blick
- Dein Baby wiegt in SSW 34 etwa 2.200 Gramm und misst circa 45 Zentimeter von Kopf bis Fuß.
- Der gesetzliche Mutterschutz beginnt sechs Wochen vor dem errechneten Geburtstermin mit dieser Schwangerschaftswoche.
- Die Lungenreife deines Babys ist inzwischen weitgehend abgeschlossen und die Überlebenschancen bei einer Frühgeburt liegen über 90 %.
- Senkwehen können vermehrt auftreten und helfen deinem Baby, sich in die optimale Geburtsposition zu bringen.
- Deine Kliniktasche sollte spätestens jetzt gepackt werden – mit allen wichtigen Dokumenten wie Mutterpass und Versicherungskarte.
2. In welchem Monat ist die 34. SSW?
Mit der 34. Schwangerschaftswoche beginnt der neunte Schwangerschaftsmonat. In dieser Phase erreicht dein Baby einen bedeutenden Entwicklungsstand und dein Körper bereitet sich intensiv auf die bevorstehende Geburt vor.
Rechnerisch bleiben ab diesem Zeitpunkt noch etwa sechs bis sieben Wochen bis zum errechneten Geburtstermin. Diese Zeit nutzt der Körper für letzte Vorbereitungen und Anpassungen.
Die meisten Mütter spüren jetzt deutlich, wie sich ihr Nachwuchs im Bauch bewegt und in Position bringt. Viele erleben diese Phase als besonders intensiv, da die Vorfreude auf das Baby stetig wächst.
3. Wie entwickelt sich das Baby in der 34. SSW?
Die Nasennebenhöhlen deines Babys bilden sich nun vollständig aus. Diese Entwicklung stellt einen wesentlichen Schritt für das selbstständige Atmen nach der Geburt dar. Gleichzeitig verfestigen sich die Knochen durch vermehrte Kalziumeinlagerung.
Zusätzlich trainiert dein Baby seine Organsysteme: Es schluckt Fruchtwasser, bewegt seine Gliedmaßen und übt den Saugreflex. Die Fingernägel erreichen jetzt ihre volle Länge bis zu den Fingerkuppen. Bei Jungen wandern die Hoden in den Hodensack.
Der Körper deines Babys legt täglich neue Fettreserven an. Diese Energiespeicher schützen nicht nur vor Kälte nach der Geburt, sondern runden auch die Körperformen harmonisch ab. Das Unterhautfettgewebe verleiht der Haut ihre charakteristische Glätte.
Größe und Gewicht des Babys
Dein Baby nimmt weiter kräftig zu und hat nun die Größe eines Rotkohls – circa 43 bis 46 Zentimeter. Mit einem Gewicht zwischen 2.100 und 2.300 Gramm legt dein Baby außerdem täglich neue Fettreserven an.
Die kommenden Wochen bringen noch einen weiteren Wachstumsschub mit sich. Pro Woche nimmt dein Baby durchschnittlich 200 Gramm zu, sodass es bei der Entbindung voraussichtlich 3,5 Kilogramm auf die Waage bringen wird.
Lungenreife und Atmung im Mutterleib
Die Lunge deines Babys hat jetzt einen entscheidenden Meilenstein erreicht. Der Surfactant-Faktor wird in ausreichender Menge produziert, wodurch sich die Lungenbläschen beim Atmen nicht mehr zusammenziehen können.
Diese natürliche Substanz verhindert das Verkleben der Lungenbläschen und ermöglicht eine selbstständige Atmung nach der Geburt. Falls dein Baby jetzt zur Welt käme, wäre seine Lunge bereit für die erste Luftatmung.
Durch regelmäßige Atembewegungen im Fruchtwasser trainiert dein Baby seine Atemmuskulatur. Diese Übungen stärken das Zwerchfell und bereiten optimal auf die Zeit nach der Geburt vor.
Gehör und Sinnesentwicklung
Die Hörfähigkeit deines Babys verfeinert sich in SSW 34 bemerkenswert. Besonders hohe Töne nimmt es nun deutlich wahr und reagiert aktiv auf Musik oder Gespräche. Spannend: Dein Baby erkennt bereits deine Stimme und wird sich nach der Geburt daran erinnern.
Nutze diese besondere Zeit für eine akustische Bindung. Singe deinem Baby vor oder lies ihm Geschichten vor – diese vertrauten Klänge werden nach der Geburt beruhigend wirken. Wissenschaftliche Studien zeigen, dass Babys im Mutterleib auf regelmäßige Geräusche wie Musik oder Vorlesen mit verstärkter Aktivität reagieren.
Das Gehirn deines Babys verarbeitet jetzt auch komplexere Sinneseindrücke und speichert diese Erfahrungen ab.
4. Überlebenschancen bei einer Frühgeburt
Die Überlebenschancen von Babys in der 34. SSW liegen bei beeindruckenden 98 bis 100 Prozent. Medizinische Fortschritte ermöglichen eine ausgezeichnete Versorgung dieser kleinen Kämpfer.
Die Babys verfügen zu diesem Zeitpunkt über gut entwickelte Organsysteme. Eine kurze medizinische Betreuung reicht meist aus, um die ersten Lebenstage optimal zu unterstützen. Muttermilch ist für die weitere Entwicklung besonders wichtig.
Gut zu wissen: Bei der Geburt in der 34. SSW bleiben die Neugeborenen zur Beobachtung durchschnittlich fünf bis sieben Tage in der Klinik. Das medizinische Team achtet besonders auf die Kalziumversorgung und Temperaturregulation des Babys.
Kann das Kind in der 34. SSW kommen?
Eine Geburt in der 34. SSW gilt als späte Frühgeburt mit ausgezeichneten Prognosen. Die Überlebenschancen liegen bei 98 bis 100 Prozent.
Das Neugeborene benötigt meist nur wenige Tage intensive Beobachtung auf der Frühgeborenenstation. Mit durchschnittlich 2.200 Gramm Gewicht und etwa 45 Zentimetern Größe unterscheiden sich diese Babys äußerlich kaum von termingerecht geborenen Kindern.
Gut zu wissen: Über 70 Prozent aller Frühchen weltweit erblicken zwischen der 34. und 36. SSW das Licht der Welt. Nach der Entlassung aus der Klinik entwickeln sich diese Kinder in der Regel ohne gesundheitliche Einschränkungen weiter.
Wird bei 34+0 die Geburt noch aufgehalten?
Ab der 34. Schwangerschaftswoche treffen Ärzte ihre Entscheidung zur Geburtsaufhaltung nach einer sorgfältigen Einzelfallbeurteilung. Eine wichtige Rolle spielt dabei unter anderem die Lungenreife des Babys.
Falls keine besonderen Risikofaktoren vorliegen, verzichten die meisten Kliniken ab diesem Zeitpunkt auf wehenhemmende Medikamente. Der natürliche Geburtsprozess darf seinen Lauf nehmen.
Medizinische Überwachung bleibt dennoch essentiell. Die Ärzte beobachten die Herztöne des Babys und das Wohlbefinden der Mutter engmaschig. Bei Auffälligkeiten können sie gezielt unterstützende Maßnahmen einleiten.
5. Typische Beschwerden und körperliche Veränderungen der Mutter
Noch sechs Wochen bis zum Geburtstermin! Dein Bedürfnis nach Schutz und Sicherheit steigt. Mach es dir zu Hause gemütlich und vermeide unnötige Aufregung und Anstrengung.
Einige Schwangere hören ab der 34. Schwangerschaftswoche nicht selten ein merkwürdiges Knacken und Schnalzen aus ihrem Bauch. Nicht erschrecken! Das Ganze ist harmlos und liegt wahrscheinlich an den Bewegungen des Kindes im Fruchtwasser.
Was dich in deiner 34. Schwangerschaftswoche außerdem erwarten kann:
Druck im Unterbauch und Senkwehen
Bei vielen Schwangeren macht sich jetzt ein verstärkter Druck im Unterbauch bemerkbar. Das Baby nimmt seine optimale Geburtsposition ein und übt dabei Druck auf das Becken aus.
Werdende Mamas beschreiben diese Empfindung oft als ein Ziehen oder periodisches Spannen. Ein warmes Bad oder sanfte Bewegungen können diese Beschwerden lindern.
Senkwehen kündigen sich oftmals durch ein wellenartiges Gefühl an, das dem Menstruationsschmerz ähnelt. Dein Bauch fühlt sich dabei zeitweise hart an. Regelmäßige Spaziergänge und eine aufrechte Körperhaltung unterstützen den natürlichen Prozess.
Hinweis: Für deinen Bauchumfang ist nun hautsächlich die Größe deines Babys verantwortlich, die Fruchtwassermenge nimmt ab. Da die Bauchdecke immer stärker belastet wird, kann der Nabelbereich manchmal schmerzen.
Rückenschmerzen und Übelkeit
Der wachsende Babybauch verlagert deinen Körperschwerpunkt nach vorne, was zu verstärkten Rückenschmerzen führen kann. Ein Stillkissen zwischen den Knien beim Schlafen oder warme Bäder verschaffen schnelle Linderung.
Dein Baby drückt nun vermehrt auf Magen und Zwerchfell, was Übelkeit auslösen kann. Kleine, regelmäßige Mahlzeiten und Ingwertee helfen dabei, die Beschwerden zu reduzieren. Auch sanfte Bewegungen wie Schwimmen oder Yoga unterstützen deine Rückenmuskulatur und fördern das allgemeine Wohlbefinden.
Magnesiumreiche Lebensmittel wie Nüsse oder Bananen können zusätzlich Verspannungen vorbeugen. Bei anhaltenden oder ungewöhnlich starken Schmerzen solltest du deine Hebamme oder deinen Arzt bzw. deine Ärztin aufsuchen.
Normale Gewichtszunahme in dieser Phase
Die wöchentliche Gewichtszunahme beträgt in SSW 34 durchschnittlich 400 bis 500 Gramm. Diese Phase zeichnet sich außerdem durch einen intensiven Wachstumsschub des Babys aus, was sich auf der Waage bemerkbar macht.
Eine ausgewogene Ernährung unterstützt die gesunde Entwicklung des Kindes. Der tägliche Energiebedarf steigt um etwa 500 Kilokalorien – das entspricht beispielsweise einem belegten Vollkornbrot mit Käse und einem Apfel.
Die Gesamtzunahme bis zur 34. SSW liegt bei normalgewichtigen Frauen zwischen 11 und 13 Kilogramm. Individuelle Schwankungen sind dabei völlig natürlich und hängen von verschiedenen Faktoren wie dem Ausgangsgewicht und der Wassereinlagerung ab.
6. Welche Schmerzen sind in der 34. SSW normal?
Ziehende Schmerzen im Beckenbereich sind während der 34. SSW in der Regel nicht ungewöhnlich. Das Hormon Relaxin lockert die Bänder und Gelenke auf, was manchmal zu einem unangenehmen Gefühl in der Leistengegend führt.
Leichte Dehnungsschmerzen an Bauch und Flanken gehören ebenfalls zum normalen Verlauf. Die wachsende Gebärmutter beansprucht die Muskulatur und das Gewebe stark.
Ein weiteres häufiges Phänomen sind nächtliche Wadenkrämpfe. Diese lassen sich durch regelmäßige Bewegung und die Einnahme von Magnesium lindern. Bei plötzlich auftretenden sehr starken oder anhaltenden Schmerzen solltest du allerdings umgehend deine Hebamme oder deinen Arzt bzw. deine Ärztin aufsuchen.
7. Vorsorgeuntersuchung und Ultraschall
Ab der 34. SSW finden die Vorsorgeuntersuchungen alle zwei Wochen statt. Deine Hebamme oder deine Ärztin bzw. dein Arzt überprüft dabei deinen Blutdruck, misst deinen Bauchumfang und kontrolliert die Herztöne deines Babys mit einem CTG. Die Untersuchungen umfassen auch eine Urinprobe zur Kontrolle von Eiweiß und Zucker sowie das Abtasten der Gebärmutter zur Bestimmung der Kindslage. Bei auffälligen Werten werden weitere diagnostische Maßnahmen eingeleitet.
Gut zu wissen: Wenn du ab der 34. Schwangerschaftswoche einen Termin bei deinem Frauenarzt bzw. deiner Frauenärztin hast, schließt er bzw. sie dich an das sogenannte Kardiotokogramm (CTG) an. Das Gerät misst die kindliche Herzfrequenz und deine Wehentätigkeit. Die Ergebnisse werden in zwei unterschiedlichen Kurven aufgezeichnet und ausgedruckt. Anhand der Kurven kann dein Arzt/ deine Ärztin Rückschlüsse darauf ziehen, ob dein Schatz weiterhin gut mit Sauerstoff versorgt ist.
Ein regulärer Ultraschall steht in dieser Woche nicht an, da der letzte große Ultraschall bereits um die 32. SSW durchgeführt wurde. Falls medizinisch notwendig, kann deine behandelnde Ärztin oder dein Arzt zusätzliche Ultraschalluntersuchungen anordnen.
8. Gebärmutterhals und Geburtsvorbereitungen
Der Gebärmutterhals bereitet sich nun aktiv auf die bevorstehende Geburt vor. Seine normale Länge von drei bis fünf Zentimetern verkürzt sich allmählich – ein ganz natürlicher Prozess.
Tipp: Ab der 34. Woche kannst du mit sanften Beckenbodenbewegungen und speziellen Dehnübungen dein Gewebe geschmeidig machen. Besonders wohltuend sind warme Sitzbäder mit Heublumen, die das Dammgewebe entspannen.
Viele werdende Mütter nutzen diese Phase auch für eine geburtsvorbereitende Akupunktur. Die gezielten Nadelreize können die Durchblutung fördern und das Bindegewebe lockern. Frage deine Hebamme oder deinen Arzt bzw. deine Ärztin nach individuellen Empfehlungen für deine persönliche Geburtsvorbereitung.
Der optimale Zeitpunkt für die Kliniktasche
Die 34. Schwangerschaftswoche ist perfekt, um deine Kliniktasche zu packen. Platziere sie außerdem griffbereit an einem leicht zugänglichen Ort in deiner Wohnung.
Bei Zwillingsschwangerschaften oder besonderen gesundheitlichen Situationen macht das Vorbereiten der Tasche schon ab der 32. SSW Sinn. Wer sich unsicher fühlt, kann die Tasche gemeinsam mit der Hebamme durchgehen.
Ein praktischer Ansatz: Teile deine Ausrüstung in zwei separate Taschen auf – eine für den Kreißsaal und eine für die Wochenbettstation. Das erleichtert dir und deiner Begleitung später die Orientierung während der aufregenden Geburtsphase.
Mutterschutz und letzte Arbeitswoche
Deine gesetzliche Mutterschutzzeit beginnt ab SSW 34. Diese Phase bietet dir die Möglichkeit, dich in Ruhe auf die Geburt vorzubereiten. Nach der letzten Arbeitswoche erhältst du weiterhin dein Gehalt durch das Mutterschaftsgeld der Krankenkasse und einen Arbeitgeberzuschuss.
Nutze die kommenden Wochen gezielt für dein Wohlbefinden. Regelmäßige Spaziergänge und leichte Bewegung unterstützen deine Gesundheit. Plane bewusst Ruhepausen ein und höre auf die Signale deines Körpers.
Der Mutterschutz dauert bis acht Wochen nach der Geburt. Bei Frühgeburten oder Mehrlingsgeburten verlängert sich diese Zeit auf zwölf Wochen. Hinweis: Privatversicherte Frauen müssen das Mutterschaftsgeld beim Bundesversicherungsamt beantragen.
9. Warnsignale, die du in SSW 34 beachten sollten
1. Starke Kopfschmerzen mit Sehstörungen oder plötzlicher Schwindelanfall erfordern umgehend ärztliche Abklärung. Diese Symptome könnten auf einen erhöhten Blutdruck hinweisen.
2. Regelmäßige, schmerzhafte Kontraktionen im Abstand von weniger als 10 Minuten verlangen ebenfalls nach sofortiger medizinischer Aufmerksamkeit. Das Gleiche gilt bei Blutungen oder einem vorzeitigen Blasensprung.
3. Ein besonderes Augenmerk solltest du zusätzlich auf deutliche Veränderungen der Kindsbewegungen legen. Spürst du dein Baby über mehrere Stunden weniger oder gar nicht mehr, suche direkt deine Geburtsklinik auf. Auch anhaltende Schmerzen im Oberbauch oder unter dem rechten Rippenbogen bedürfen schneller Abklärung.
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