36. Schwangerschaftswoche (SSW 36): Alle Veränderungen

Du bist nun in der 36. Woche deiner Schwangerschaft angekommen und dein Baby ist fast bereit für die Geburt. Mit einer Länge von etwa 47 Zentimetern und einem Gewicht von rund 2.600 Gramm nimmt es seine Geburtsposition ein. Die Gebärmutter hat ihren höchsten Stand erreicht und oft spürst du jetzt die ersten Senkwehen. Während dein Kleines täglich bis zu 3 Liter Fruchtwasser schluckt, bereitet sich sein Körper auf das Leben außerhalb des Mutterleibs vor. Wir verraten dir, was dich in SSW 36 ebenso erwartet!

1. Das Wichtigste auf einen Blick

  • In SSW 36 wiegt dein Baby etwa 2.700 Gramm und misst rund 47 Zentimeter – vergleichbar mit der Größe eines Romana-Salates.
  • Die Organe deines Babys sind vollständig entwickelt und funktionsfähig, besonders die Lunge arbeitet jetzt ausgereift.
  • Senkwehen bereiten den Körper in der 36. Schwangerschaftswoche auf die Geburt vor und schieben das Baby tiefer ins Becken.
  • Regelmäßige Vorsorgeuntersuchungen finden jetzt wöchentlich statt, um dich und dein Baby zu überwachen.
  • Eine Geburt ab dieser Woche gilt als späte Frühgeburt – dein Baby wäre bereits lebensfähig.

2. Entwicklung des Babys in der 36. SSW

Bald ist es soweit! Dein Baby nimmt spätestens jetzt seine endgültige Geburtsposition ein – idealerweise mit dem Köpfchen nach unten. Sollte sich dein Schatz noch nicht in dieser Lage befinden, kann jetzt noch eine sogenannte „äußere Wendung“ erfolgen.

Dabei versucht der Arzt oder die Ärztin, dein Baby durch Druck mit den Händen in die richtige Position zu bewegen. Nicht besonders angenehm, aber einen Versuch wert.

Gewicht und Größe: So schwer ist dein Baby jetzt

Mit einer Länge von 47 Zentimetern entspricht dein Baby der Größe einer Honigmelone. Das Gewicht liegt nun zwischen 2.600 und 2.750 Gramm. Spannend: Dein kleiner Bauchzwerg wird immer kräftiger und schwerer – circa 200 Gramm Gewichtszunahme pro Woche bis zur Geburt sind normal!

Kindsbewegungen: Darauf solltest du achten

Da dein kleiner Schatz immer weniger Platz hat, verändern sich seine Bewegungen. Zwar sind sie nach wie vor kräftig, verlangsamen sich aber deutlich.

Wenn dein Baby seinen Fuß, den Ellbogen oder die Knie gegen die Bauchdecke drückt, verformt sich dein Bauch jetzt deutlich – ein lustiger Anblick. Was gibt es Schöneres, als die Beulen zu streicheln und dein kleines Wunder so schon vor der Geburt zu fühlen? Auch der werdende Papa und Geschwisterkinder können so schon vor der Geburt Kontakt aufnehmen und die Bindung stärken.

3. Typische Symptome für werdende Mütter

Einige werdende Mamas haben jetzt Probleme mit dem Ischiasnerv. Der Nerv tritt im Gesäß an die Oberfläche und verläuft über die Rückseite der Oberschenkel bis in die Kniekehlen. Durch den Druck des Babyköpfchens nach unten sowie die Lockerung des Gewebes und der umliegenden Sehnen und Bänder kann er gereizt sein und schmerzen. Was hilft?

  • gezielte Dehnungsübungen (frag am besten deine Hebamme)
  • Wärme (z. B. durch ein Kirschkernkissen)
  • Sitzkissen für den Stuhl

Wichtig: Bei schlimmen Schmerzen solltest du mit deiner Hebamme oder deinem Arzt oder deiner Ärztin sprechen!

Wie viel nimmt man in der 36. SSW bis zur Geburt noch zu?

In den letzten Wochen vor der Geburt legt dein Baby noch ordentlich an Gewicht zu. Pro Woche kommen etwa 200 bis 250 Gramm auf die Waage. Das bedeutet für werdende Mütter meist eine zusätzliche Gewichtszunahme von einem halben bis einem Kilogramm wöchentlich.

Diese Zunahme ist völlig normal und unterstützt die gesunde Entwicklung des Babys. Der wachsende Bauch senkt sich nun langsam nach unten, was manchmal zu Wassereinlagerungen in den Beinen führen kann.

Tipp: Lege regelmäßig die Füße hoch und gönne dir zwischendurch kleine Ruhepausen. Das hilft, den Druck auf die Blase zu reduzieren und Schwellungen vorzubeugen.

Senkwehen und andere Geburtsanzeichen

Deine Gebärmutter hat indessen ihren höchsten Stand erreicht. Ihr oberer Rand befindet sich am Rippenbogen. Ab der 36. Schwangerschaftswoche kommt es bei vielen werdenden Mamas zu sogenannten Senkwehen. Einige spüren sie nur als Spannungsgefühl. Andere klagen über ein schmerzhaftes, unangenehmes Ziehen, das teilweise bis in den Rücken und die Oberschenkel ausstrahlt. Autsch!

Nicht besonders schön, die Senkwehen haben aber einen Sinn: Die Gebärmutter drückt das Kind durch die Kontraktionen tiefer ins Becken, sodass die Geburt später erleichtert wird.

Übelkeit und Sodbrennen in der Endphase

Viele Schwangere kämpfen in der 36. SSW mit verstärktem Sodbrennen und wiederkehrender Übelkeit. Der wachsende Babybauch drückt auf den Magen, wodurch Magensäure in die Speiseröhre aufsteigen kann.

Eine Kombination aus kleinen Mahlzeiten und aufrechter Körperhaltung nach dem Essen reduziert die Beschwerden spürbar. Mandeln oder Kartoffelsaft neutralisieren die überschüssige Magensäure auf natürliche Weise.

Gegen die Übelkeit am Ende der Schwangerschaft bewähren sich leichte Spaziergänge an der frischen Luft, kombiniert mit regelmäßigen Ruhepausen. Wenn du nachts unter Beschwerden leidest, solltest du den Kopf beim Schlafen etwas höher lagern.

Was bedeutet der zunehmende Druck nach unten?

Der zunehmende Druck nach unten signalisiert, dass sich dein Baby auf seine optimale Geburtsposition vorbereitet. Diese natürliche Entwicklung tritt ein, wenn der kindliche Kopf tiefer ins Becken rutscht und dabei sanften Druck auf den Muttermund ausübt.

Ein häufiger Harndrang begleitet diese Phase, da die Blase durch das Absinken des Babys stärker beansprucht wird. Der Uterus passt sich dieser Veränderung an und bereitet sich durch rhythmische Kontraktionen auf den großen Tag vor.

Ziehen im Unterleib: Wann zum Arzt?

Bei starken, anhaltenden Schmerzen im Unterleib solltest du umgehend medizinische Hilfe aufsuchen. Das gilt besonders für Beschwerden, die mit Fieber, Blutungen oder Erbrechen einhergehen.

Aufmerksam werden solltest du auch bei plötzlich auftretenden, krampfartigen Schmerzen oder einem ungewöhnlichen Ausfluss. Diese Anzeichen könnten ebenfalls auf mögliche Komplikationen hinweisen.

Ein regelmäßiges, rhythmisches Ziehen in unregelmäßigen Abständen ist dagegen meist unbedenklich. Sprich dennoch mit deiner Hebamme oder deinem Arzt bzw. deiner Ärztin, wenn die Beschwerden länger als zwei Stunden anhalten oder sich verstärken. Dein Bauchgefühl ist dabei ein wichtiger Ratgeber – bei Unsicherheit lieber einmal mehr die Praxis aufsuchen.

4. Kann in der 36. SSW noch was passieren?

Die 36. SSW markiert eine kritische Phase für Mama und Kind. Ein besonderes Augenmerk liegt auf der Position deines Babys. Falls es sich noch in Beckenendlage befindet, kann eine sogenannte äußere Wendung durch medizinisches Fachpersonal erwogen werden.

Die Ausschüttung von Hormonen bereitet deinen Körper auf die nahende Geburt vor. Manche Babys zeigen jetzt weniger Bewegungen, da der Platz im Bauch knapper wird. Eine regelmäßige Kontrolle der Kindsbewegungen bleibt also weiterhin wichtig.

Ein natürlicher Prozess ist das Absinken deiner Gebärmutter. Dies führt zwar zu mehr Spannung im Beckenbereich, erleichtert aber gleichzeitig deine die Atmung.

Frühgeburt in der 36. SSW: Das musst du wissen

Eine Geburt in der 36. SSW bietet hervorragende Aussichten für dein Baby. Die Überlebenschancen liegen bei nahezu 100 Prozent, da alle lebenswichtigen Organe bereits voll funktionsfähig sind.

Dein kleiner Schatz wiegt zu diesem Zeitpunkt zwischen 2.750 und 2.900 Gramm und misst etwa 47 Zentimeter. Die Lunge arbeitet selbstständig, auch wenn manchmal eine kurze Unterstützung bei der Atmung nötig sein kann.

In der Regel bleiben Babys aus der 36. SSW nur wenige Tage zur Beobachtung im Krankenhaus. Die medizinische Betreuung beschränkt sich meist auf vorsorgliche Kontrollen der Vitalfunktionen. Gut zu wissen: Diese späten Frühchen unterscheiden sich in ihrer weiteren Entwicklung kaum von termingerecht geborenen Kindern.

Wie wahrscheinlich ist die Geburt in der 36. SSW?

Die Statistiken zeigen, dass etwa 4,4 Prozent aller Babys in der 36. Schwangerschaftswoche das Licht der Welt erblicken. Die Überlebenschancen liegen bei fast 100 Prozent, und die meisten Neugeborenen benötigen keine spezielle medizinische Betreuung.

Dein Baby verfügt in dieser Phase bereits über ausgereifte Organe und ein gut funktionierendes Immunsystem. Mit einem durchschnittlichen Gewicht von 2.750 Gramm und einer Länge von 47 Zentimetern sind die Voraussetzungen für einen gesunden Start ins Leben optimal.

Die Entscheidung zur Entbindung treffen Ärzte individuell, nach sorgfältiger Abwägung. Bei unauffälligem Schwangerschaftsverlauf versuchen sie, die Geburt bis zur 37. SSW hinauszuzögern.

5. Besonderheiten bei Zwillingsschwangerschaften

Bei einer Zwillingsschwangerschaft liegt das Gewicht der Babys in der 36. Schwangerschaftswoche bei rund 2.400 bis 2.600 Gramm pro Kind – etwas weniger als bei Einlingen.

Häufig wird bei Zwillingen eine Entbindung zwischen der 36. und 38. SSW geplant. Die optimale Schwangerschaftsdauer variiert dabei: Bei Zwillingen mit getrenntem Mutterkuchen empfehlen Expert*innen die Geburt nach der 37. SSW, bei gemeinsamer Plazenta bereits ab der 36. SSW.

In etwa 45 Prozent der Fälle nehmen beide Kinder eine reguläre Kopf-nach-unten-Position ein. Der zeitliche Abstand zwischen der Geburt des ersten und zweiten Zwillings beträgt meist nur wenige Minuten.

6. Wichtige Untersuchungen in dieser Woche

Die wöchentlichen Kontrollen bei deiner Hebamme oder deinem Frauenarzt bzw. deiner Frauenärztin werden nun intensiver. Ein besonderer Fokus liegt auf der Überprüfung der Kindslage durch Abtasten des Bauches.

In der Arztpraxis wird in der Regel außerdem ein Test auf B-Streptokokken durchgeführt – ein standardisiertes Verfahren, das durch einen Vaginalabstrich erfolgt. Diese Untersuchung schützt das Neugeborene vor möglichen Infektionen während der Geburt.

Zusätzlich misst das medizinische Team regelmäßig deinen Blutdruck und kontrolliert das Gewicht deines Babys per Ultraschall. Die Fruchtwassermenge wird ebenfalls überprüft, um die optimale Versorgung sicherzustellen.

Hinweis: Bei Auffälligkeiten oder verstärktem Druck nach unten solltest du umgehend die Praxis aufsuchen oder deine Hebamme kontaktieren.

7. Vorbereitungen für die nahende Geburt

  1. Jetzt beginnt die spannende Phase der konkreten Geburtsvorbereitungen. Packe deine Kliniktasche mit bequemer Kleidung, Toilettenartikeln und wichtigen Dokumenten wie Mutterpass und Versicherungskarte.
  2. Nutze die Zeit, um mit deiner Hebamme einen detaillierten Geburtsplan zu erstellen. Dieser hilft dir, deine Wünsche für den großen Tag klar zu kommunizieren.
  3. Richte das Babyzimmer gemütlich ein und stelle Windeln, Bodys und Pflegeprodukte bereit. Eine entspannende Routine mit Schwangerschaftstee und leichter Bewegung unterstützt deinen Körper in dieser Phase optimal.
  4. Plane auch die ersten Tage nach der Entbindung: Organisiere Unterstützung durch Familie oder Freunde und friere ein paar Mahlzeiten ein. Das verschafft dir nach der Geburt wertvolle Zeit mit deinem kleinen Schatz.

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Endspurt in SSW 35: Langsam wird es eng in Mamas Bauch. Grafik: Bigstock

Endspurt in SSW 35: Langsam wird es eng in Mamas Bauch. Grafik: Bigstock

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SSW 37: Ab jetzt kann es jederzeit losgehen mit der Geburt. Grafik: Bigstock

SSW 37: Ab jetzt kann es jederzeit losgehen mit der Geburt. Grafik: Bigstock

Carolina Baldin

Zwischen Alster und Elbe fühle ich mich in Hamburg ziemlich wohl. Hier lebe ich als alleinerziehende Mama zusammen mit meiner Tochter und unserer Hündin Ida. Da mir eine Vereinbarkeit als Einelternfamilie wichtig ist, plane ich meinen Alltag zwischen Job, Kind und Me-Time - mit allen Herausforderungen.

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