Annika ist Mutter von zwei kleinen Kindern und erfolgreiche Triathletin. Ihr Ziel ist die Weltmeisterschaft auf Hawaii im Jahr 2027. Wie sie den Spagat zwischen Familie, Sport und Job meistert, was sich nach der Geburt für sie verändert hat, und welche Botschaft sie allen Mamas mit auf den Weg geben möchte, hat sie uns erzählt:
„Ich bin Annika, 2-fach-Mama, promovierte Ingenieurin – und auf dem Weg zur Triathlon-Weltmeisterschaft!
Meine Kinder sind aktuell 5 und 2 Jahre alt – beide voller Energie und eine tägliche Inspiration für mich. Nach den Geburten hat sich für mich vieles verändert, sowohl körperlich als auch mental. Vor allem die Prioritäten haben sich neu sortiert, und ich musste lernen, Familie, Beruf und Sport in Einklang zu bringen.
Mein Alltag ist, wie bei vielen Mamas, oft ein Balanceakt. Ich arbeite als promovierte Ingenieurin in der Medizintechnik, entwickle Endoprothesen und organisiere Projektabläufe. Häufig stehe ich sehr früh auf, oft gegen 4 Uhr, um die erste Trainingseinheit oder wichtige Arbeitsthemen zu erledigen, bevor das erste Kind aufwacht. Nach dem Kita-Start geht es meist direkt ins Büro. Nachmittags ist immer Familienzeit, und wir genießen jede Minute zusammen. Abends folgt manchmal noch eine zweite Trainingseinheit – wieder zur Kinder-Schlafenszeit.
Mein sportlicher Weg hat tatsächlich ganz anders begonnen.
In meiner Jugend habe ich Leichtathletik gemacht, dann war ich lange Zeit Marathonläuferin, aber irgendwann häuften sich die Verletzungen. Nach Jahren des einseitigen Trainings beschloss ich, etwas Neues zu probieren. Mein Mann überredete mich, bei meinem ersten Triathlon zu starten.
Das Schwimmen war eine riesige Herausforderung für mich. Ich war noch nie im Meer geschwommen und hatte Panik davor, den Kopf unter Wasser zu nehmen. So kam ich bei meinem ersten Triathlon als Vorletzte aus dem Wasser – nach einer Brustschwimmen-Runde voller Angst und Zweifeln. Aber auf dem Rad und beim Laufen habe ich alles gegeben und am Ende doch den zweiten Platz gemacht.
Dieser Moment war der Anfang einer neuen Reise für mich. Trotz der Herausforderungen war ich fasziniert von der Vielseitigkeit des Sports und davon, wie ich meine Grenzen verschieben konnte. Heute ist der Sport mein Ausgleich, meine Auszeit von Arbeit, Familie und Alltag. Beim Training kann ich abschalten, in meine eigene Welt eintauchen und neue Energie tanken.
Durch meine Kinder hat sich einiges in meinem Leben verändert.
Als ich Mama wurde, haben mein Mann und ich uns früh bewusst entschieden, die Carearbeit gleichberechtigt zu teilen. Es war uns wichtig, dass beide Elternteile sowohl für die Kinder als auch für ihre eigenen Projekte und Karrieren Raum haben (mein Mann ist selbstständig und ebenfalls ambitionierter Triathlet). Natürlich gibt es immer wieder Situationen, die neu verhandelt werden müssen, aber die klare Kommunikation und das gegenseitige Verständnis sind dabei essenziell.
Der Wiedereinstieg nach der Babypause war eine echte Herausforderung.
Der Wechsel zwischen den verschiedenen Rollen – als Mutter, Ingenieurin und Athletin – war anfangs nicht immer leicht. Einerseits hatte ich die Freude und Motivation, wieder im Wettkampfsport durchzustarten, andererseits brauchte mein Körper Zeit, sich nach der Schwangerschaft und der Pause wieder an das intensive Training zu gewöhnen
Es gab Momente, in denen ich mich gefragt habe, ob ich allem gerecht werden kann, doch mit viel Planung, Unterstützung und Geduld habe ich es geschafft, meinen Weg zu finden.
Ich hatte das Gefühl, dass ich als Mama manchmal anders wahrgenommen wurde.
Besonders im beruflichen Kontext. Es gibt diese unterschwelligen Fragen: „Schafft sie das alles? Ist sie flexibel genug?“ Das hat mich jedoch eher angespornt, zu zeigen, dass es möglich ist, auch mit Kindern ambitionierte Ziele zu verfolgen und erfolgreich zu sein.
Eine der größten Hürden war sicherlich der Druck, überall „perfekt“ sein zu wollen. Ich musste lernen, dass es okay ist, Hilfe anzunehmen und dass nicht alles immer reibungslos laufen muss. Der Sport war dabei mein Anker, der mir die nötige Energie und Balance gegeben hat.
Insgesamt haben mir die Erfahrungen nach der Geburt gezeigt, wie wichtig es ist, flexibel und gleichzeitig fokussiert zu bleiben – eine Fähigkeit, die mich auch im Sport enorm weitergebracht hat.
Natürlich ist es eine Herausforderung, meine Familie und den Sport unter einen Hut zu bekommen.
Es ist viel Organisation und vor allem Flexibilität nötig! Ich habe gelernt, dass es nicht den einen perfekten Alltag gibt, sondern dass ich immer wieder neu abstimmen muss, was gerade Priorität hat – sei es die Familie, der Sport oder die Arbeit.
Wie gesagt stehe ich oft schon sehr früh auf, wenn meine Kinder noch schlafen. So kann ich später den Tag möglichst gut für die Familie freihalten. Zweimal pro Woche habe ich zum Beispiel um 7 Uhr Schwimmtraining, und oft absolviere ich schon davor eine erste Einheit, um danach direkt zur Arbeit zu fahren. Auch hier ist jede Minute gut genutzt: Von der Arbeit aus geht’s direkt zur Kita, und der restliche Tag gehört dann der Familie.
Außerdem versuche ich, meine Kinder so gut es geht einzubeziehen.
Sie sind mittlerweile selbst sportbegeistert, und meine große Tochter hat sogar schon ein paar Laufveranstaltungen mitgemacht. Früher haben sie unzählige Stunden schlafend im Babyjogger verbracht – das schweißt uns zusammen und zeigt ihnen, wie wichtig der Sport für mich ist.
Auch wenn nicht jeder Tag für intensives Training passt, versuchen wir immer, etwas Aktives zu unternehmen. So erleben die Kinder den Sport als etwas Selbstverständliches und lernen, wie viel Freude und Energie Bewegung bringen kann.
Ich versuche, den Sport für sie als Abenteuer zu gestalten und sie auf ihre Weise teilhaben zu lassen. Das bedeutet zum Beispiel, dass sie mich zum Schwimmtraining begleiten oder kleine Runden mit dem Rad fahren, wenn ich laufe. So erleben sie den Sport als etwas Positives, das wir gemeinsam machen können, und ich hoffe, ihnen dadurch den Spaß an der Bewegung mitzugeben.
Natürlich gibt es Tage, an denen alles stressig ist, aber dann denke ich daran, wie weit ich schon gekommen bin.
Und wie viel ich durch den Sport bereits erreicht habe. Es gibt mir ein starkes Gefühl von Selbstbewusstsein und macht mir bewusst, dass ich für meine Träume kämpfen möchte, auch wenn der Weg manchmal hart ist.
Außerdem motiviert mich meine Familie: Ich möchte meinen Kindern zeigen, dass es möglich ist, große Ziele zu verfolgen und gleichzeitig für die Familie da zu sein. Dieses Vorbild zu sein, ist ein weiterer Antrieb für mich, immer weiterzumachen.
Und natürlich motivieren mich die großen Träume, die ich mir gesetzt habe, wie die Weltmeisterschaft in meiner Altersklasse. Der Sport ist für mich auch ein echter Ausgleich zum Alltag. Beim Training kann ich komplett abschalten, einfach mal den Kopf frei bekommen und in meine eigene Welt eintauchen.
Jetzt habe ich ein großes Ziel vor Augen: Den Sieg bei der Triathlon-Weltmeisterschaft auf Hawaii im Jahr 2027.
Ein Zwischenziel und eine Art Standortbestimmung ist auf diesem Weg dorthin die Weltmeisterschaft auf der halben Distanz in 2025. Es gibt mir die Möglichkeit, meine Fortschritte auf einer großen Bühne zu messen und an meiner Wettkampfmentalität zu arbeiten. Mich motiviert die Vorstellung, meine persönlichen Ziele zu erreichen – und vor allem die großen Träume, die ich mir gesetzt habe, wie die Weltmeisterschaft in meiner Altersklasse.
Der Sport ist für mich auch ein echter Ausgleich zum Alltag. Beim Training kann ich komplett abschalten, einfach mal den Kopf frei bekommen und in meine eigene Welt eintauchen.
Natürlich ist das Leben als Triathletin mit zwei kleinen Kindern nicht immer einfach, aber es ist machbar – und es lohnt sich!
Meine Botschaft an alle Mamas da draußen: Glaubt an euch und euren Weg, egal, wie unperfekt er manchmal scheinen mag.
Das Leben ist oft vollgepackt mit Verpflichtungen, Herausforderungen und Momenten, die uns zweifeln lassen. Aber genau darin liegt die Stärke – immer wieder aufzustehen, an sich selbst zu glauben und den nächsten Schritt zu machen.
Ich hoffe, ich kann euch ermutigen, eure eigenen Träume nicht aus den Augen zu verlieren – auch wenn der Weg herausfordernd sein kann. Gerade wir als Mamas meistern täglich so viele Herausforderungen, dass wir auch große sportliche Ziele erreichen können, wenn wir daran glauben. Bleibt dran, glaubt an euch und findet die Balance, die für euch und eure Familie passt.“
Mehr über Annika findet ihr unter annikaoettinger.de und auf ihrem Instagram-Profil.
Liebe Annika, vielen Dank, dass wir deine Geschichte erzählen durften. Wir wünschen dir und deiner Familie alles Liebe – und viel Erfolg auf deinem Weg zur Weltmeisterschaft!
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