Frauen verdienen immer noch deutlich weniger für ihre Arbeit, als es ihre männlichen Kollegen tun. In der Praxis kämpfen gerade Mamas immer noch viel zu oft mit Vorurteilen und ungerechter Bezahlung – gerade in Gehaltsverhandlungen. Umso wichtiger ist es, dabei die richtigen Strategien zu kennen, um den üblichen Gegenargumenten den Wind aus den Segeln zu nehmen.
Wir nutzen den Equal Pay Day, um dich fit für den nächsten Gehaltssprung zu machen. Der Equal Pay Day findet jährlich am 7. März statt, er soll auf die sogenannte Gender Pay Gap, also die Lohnlücke zwischen den Geschlechtern, aufmerksam machen.
Warum Gehaltsverhandlungen für Mütter besonders wichtig sind
Bevor wir in die konkreten Strategien eintauchen, ist es wichtig, dass wir uns einmal bewusst machen, warum es wichtig ist, dass sich besonders Mütter mit ihrem Gehalt auseinandersetzen. Sie sind nämlich leider immer noch aus unterschiedlichen Gründen benachteiligt.
- Der Gender Pay Gap: Frauen verdienen im Durchschnitt immer noch weniger als Männer. Laut aktuellen Statistiken liegt der unbereinigte Gender Pay Gap in Deutschland bei etwa 18%.
- Die Motherhood Penalty: Studien zeigen, dass Mütter oft noch stärker von Lohneinbußen betroffen sind als kinderlose Frauen. Dies wird als „Motherhood Penalty” bezeichnet.
- Teilzeitfalle: Viele Mütter arbeiten in Teilzeit, was langfristig zu geringeren Gehaltssteigerungen und Rentenansprüchen führen kann.
- Karriereunterbrechungen: Elternzeit und Erziehungspausen können sich negativ auf die Gehaltsentwicklung auswirken.
Diese Tatsachen bedeutet zweierlei: Es liegt leider nicht nur in deiner Hand und es entsprechend auch nicht nur deine Schuld, wenn du nicht fair vergütet wirst. Die Gründe dafür können viel komplexer sein. Hinter der ungleichen Bezahlung stecken strukturelle Gründe, die gesellschaftlich tief verankert sind.
Was erst einmal etwas entmutigend klingt, zeigt aber umso mehr, warum ist wichtig ist, dass Mütter ihre Verhandlungsfähigkeiten stärken und selbstbewusst für ihre Interessen eintreten.
Vorbereitung ist der Schlüssel zum Erfolg
Eine gute Vorbereitung ist der erste und wichtigste Schritt für eine erfolgreiche Gehaltsverhandlung. Hier sind einige zentrale Punkte, die du beachten solltest:
Gehaltsverhandlungen können herausfordernd sein, besonders für Mütter, die oft mit zusätzlichen Hürden konfrontiert sind. Doch mit der richtigen Vorbereitung, Strategie und Einstellung kannst du für eine faire Bezahlung einstehen. Denk daran: Deine Arbeit ist wertvoll, und du hast das Recht, angemessen dafür entlohnt zu werden.
Geh selbstbewusst ins Gespräch, bleib professionell und konzentriere dich auf deine Leistungen und deinen Wert für das Unternehmen. Mit jeder Verhandlung wirst du sicherer und erfahrener. Und nicht nur du profitierst davon – erfolgreiche Gehaltsverhandlungen sind auch ein wichtiger Schritt, um den Gender Pay Gap zu verkleinern und die Gleichberechtigung am Arbeitsplatz zu stärken.
Mamas, es ist an der Zeit, euren Wert zu erkennen und dafür einzustehen. Mit den richtigen Strategien und einem starken Selbstbewusstsein könnt ihr euch in Gehaltsverhandlungen durchsetzen – für euch selbst und für zukünftige Generationen berufstätiger Mütter.
1. Kenne deinen Wert
Informiere dich, was in deiner Branche und Position üblich ist. Nutze Gehaltsvergleiche, Branchenreports oder dein Netzwerk, um eine realistische Gehaltsspanne festzulegen.
2. Sammle deine Erfolge
Welche Projekte hast du erfolgreich abgeschlossen? Wo hast du dein Team oder Unternehmen weitergebracht? Notiere deine Erfolge – am besten mit Zahlen und konkreten Ergebnissen.
3. Nutze deine Mama-Skills
Als Mutter hast du wertvolle Fähigkeiten entwickelt: Multitasking, effizientes Zeitmanagement, Stressresistenz. Diese Stärken solltest du in deiner Verhandlung gezielt hervorheben.
4. Setze dir ein klares Ziel
Welches Gehalt möchtest du haben? Und was ist deine Untergrenze? Sei ambitioniert, aber realistisch, und trau dich, selbstbewusst aufzutreten.
5. Üben, üben, üben
Lass eine Freundin oder einen Kollegen mit dir die Verhandlung durchspielen. Je öfter du das machst, desto sicherer wirst du.
Die besten Verhandlungstipps
- Der richtige Zeitpunkt: Warte nicht aufs Jahresgespräch. Nach einem erfolgreichen Projekt oder einer starken Leistung sind die Chancen am besten.
- Starte mit deinem Mehrwert: Zeige anhand konkreter Beispiele und Zahlen, welchen Beitrag du leistest.
- Blick nach vorne: Mache deutlich, wie du künftig noch mehr zum Unternehmenserfolg beitragen kannst.
- Sei selbstbewusst: Eine Gehaltsverhandlung ist keine Bitte, sondern eine sachliche Diskussion über deine Leistung und deinen Wert.
- Setz höher an: Nenne einen Betrag, der über deiner Zielvorstellung liegt, um Verhandlungsspielraum zu haben.
- Bleib offen: Falls dein Wunschgehalt nicht möglich ist, frage nach Alternativen wie Boni, mehr Urlaub oder Weiterbildungsmöglichkeiten.
Typische Einwände – und wie du sie konterst
„Wir haben kein Budget.”
Frage nach, wann eine Gehaltserhöhung möglich wäre, und vereinbare einen Folgetermin.
„Sie waren in Elternzeit.”
Erkläre, wie du dich weitergebildet hast und mit neuer Energie zurückkehrst.
„Teilzeitkräfte verdienen weniger.”
Verdeutliche, wie du effizient arbeitest und Ergebnisse lieferst.
„Andere verdienen auch nicht mehr.”
Lenke den Fokus auf deine individuelle Leistung, nicht auf Vergleiche mit Kollegen.
Und nach der Verhandlung?
Wenn du Erfolg hattest (wovon wir natürlich ausgehen): Gratuliere dir selbst und lass dir die Erhöhung schriftlich bestätigen.
Im Falle einer Ablehnung:
Frage nach klaren Zielen, die du erreichen kannst, um eine Gehaltserhöhung zu bekommen, und vereinbare einen neuen Gesprächstermin. Notiere dir die wichtigsten Punkte des Gesprächs, damit du später darauf zurückgreifen kannst.
Langfristig kannst du deine Gehaltschancen verbessern, indem du sichtbar bleibst und deine Erfolge regelmäßig kommunizierst – auch wenn du in Teilzeit arbeitest oder im Homeoffice bist. Ein starkes berufliches Netzwerk hilft dir ebenfalls weiter: Bleibe mit Kolleginnen und anderen Müttern in Kontakt, um Gehaltstrends und neue Chancen im Blick zu behalten.
Zusätzlich zahlt sich Weiterbildung immer aus. Neue Fähigkeiten machen dich unverzichtbar und stärken deine Verhandlungsposition. Sei zudem offen für neue berufliche Möglichkeiten – manchmal ist ein Jobwechsel der beste Weg zu einer Gehaltssteigerung.
Nicht zuletzt: Unterstütze andere Mütter. Der Austausch mit Gleichgesinnten schafft Bewusstsein für faire Bezahlung und hilft dabei, langfristig etwas zu verändern.
Fazit: Du hast es verdient
Ob nach der Elternzeit, in Teilzeit oder Vollzeit – deine Arbeit zählt und sollte fair entlohnt werden. Bereite dich gut vor, bleib selbstbewusst und verhandle dein Gehalt mit Klarheit und Überzeugung.
Wir drücken dir die Daumen!
Was sind deine bisherigen Erfahrungen in Gehaltsverhandlungen? Lass uns gerne einen Kommentar da!