In der kleinen Gemeinde Karlum in Schleswig-Holstein gibt es eine bemerkenswerte Tradition: Jedes neugeborene Kind erhält von der Gemeinde ein Begrüßungsgeld von 300 Euro. Dieses Geschenk soll junge Familien unterstützen und das Leben in Karlum attraktiver gestalten.
1,2 Millionen Erbe macht es möglich
In der kleinen Gemeinde in Nordfriesland, Schleswig-Holstein, sorgt ein überraschendes Erbe für Freude unter den jüngsten Einwohnern. Der verstorbene Hinrich Frerichs vermachte der 220-Einwohner-Gemeinde im Jahr 2021 ein Vermögen im Wert von 1,2 Millionen Euro, bestehend aus vier Wohnungen und Beteiligungen an Gesellschaften. Sein Wunsch: Das Geld soll gemeinnützig verwendet werden, insbesondere zum Wohle von Kindern und Senioren, wie die Bild berichtet.
Um Frerichs‘ Willen umzusetzen, gründete die Gemeinde eine Stiftung, die jährlich rund 30.000 Euro aus dem Erbe erhält. Ein Highlight dieser Initiative war die einmalige Auszahlung von 300 Euro an jedes Kind und jeden Jugendlichen bis 18 Jahre im Jahr 2024. Insgesamt wurden 34 Kinder und Jugendliche bedacht. Der Bürgermeister, Werner Richardsen, äußerte sich optimistisch über eine mögliche Wiederholung dieser Aktion in den kommenden Jahren.
Auch Senioren in Karlum profitieren
Neben der Unterstützung der jungen Generation engagiert sich die Stiftung auch für Senioren. So wurden beispielsweise das Krankenhaus und das Hospiz in Niebüll sowie ein Verein, der alten und kranken Menschen Begleitung und Beratung anbietet, finanziell unterstützt. Zudem fördert die Stiftung einen Bürgerbus, der von Ehrenamtlichen betrieben wird und sowohl Kinder als auch Senioren nach Bedarf abholt.
Die nächsten Projekte: Seniorenfrühstücke, Sommerfahrten, überdachte Sitzbänke und die Aufwertung eines 1,2 Kilometer langen Weges. „Den nennen alle nur Rentnerweg, der wird aber von allen Altersklassen viel und gern zum Spazierengehen genutzt“, erklärt Bürgermeister Richardsen laut Bild. Wer mit seinem Kind einen Schwimmkurs gemacht habe, könne den auch bei ihm einreichen.
Gelebte Solidarität
Die Initiative in Karlum ist ein schönes Beispiel für gelebte Solidarität, das zeigt, wie eine Gemeinde gemeinsam Verantwortung übernimmt und sich aktiv für ihre Mitglieder einsetzt. Anstatt Einzelinteressen zu verfolgen, nutzt die Gemeinde das Erbe für das Gemeinwohl und schafft so einen direkten Mehrwert für alle.
Karlum zeigt damit, dass Solidarität nicht nur ein Wort ist, sondern aktiv gelebt werden kann – ein Modell, das auch andere Gemeinden inspirieren könnte.