8 Mamas erzählen: „Darum habe ich kurz nach der Geburt wieder gearbeitet“

Als meine Kinder zur Welt kamen, haben mein Mann und ich uns für die „klassische“ Aufteilung entschieden. Ich habe zwölf Monate Elternzeit genommen und er zwei. Und auch hier bei Echte Mamas lesen wir oft Echte Geschichten, in denen Mütter das gleiche erzählen. Ehrlich gesagt ist das wenig überraschend. Im Jahr 2023 waren laut Statistischem Bundesamt bei Kindern unter drei Jahren gerade einmal 3 % der Papas in Elternzeit. Zum Vergleich: Bei den Mamas sind 43,9 % mit dem Kind zuhause geblieben. Und noch immer ist es leider so, dass Mütter, die kurz nach der Geburt in ihren Job zurückkehren, oft kritisiert werden. Dabei gibt es viele gute Gründe – mindestens genauso viele wie bei den Vätern. Uns haben 8 Mamas erzählt, warum sie sich dazu entschieden haben kurz nach der Geburt wieder zu arbeiten. Ihre Geschichten lest ihr hier, ich fand sie wirklich berührend:

1. Ute: „Ich musste 7 Tage nach dem Notkaiserschnitt ich wieder arbeiten.“

„Ich habe Ende Oktober 2024 mein drittes und letztes Kind zur Welt gebracht. Leider war es ein Notkaiserschnitt. Ich war danach fünf Tage im Krankenhaus, dann wurde ich entlassen.

Unser Kind sollte eigentlich noch weiter auf der Neonatologie bleiben, weil es nach Aussage der Ärzte eine Wärmeregulationsstörung hatte. Wir haben uns aber dagegen entschieden und unser Kind mit nach Hause genommen. Zwei Tage nach der Entlassung waren wir beim Kinderarzt, und es war alles in Ordnung.

Ich habe dann sieben Tage nach der Geburt wieder angefangen zu arbeiten.

Das ging nicht anders, weil ich selbstständig bin. Natürlich habe ich alles langsam gemacht und versucht, mich in der ersten Zeit nicht zu überlasten. Am Anfang fühlte es sich für mich etwas ungewohnt an, weil ich bei meinen anderen Kindern etwas länger zuhause geblieben bin. Da ich aber die Alleinverdienerin in unserer Familie bin, hatte ich leider keine große Wahl.

Ute musste als Selbstständige kurz nach dem Kaiserschnitt wieder arbeiten.

Ute musste als Selbstständige kurz nach dem Kaiserschnitt wieder arbeiten.
Foto: privat

Für uns stand von Anfang an fest, dass mein Mann die Elternzeit übernimmt und zuhause bleibt.

Ärger oder Diskussionen gab es deshalb nicht, weil wir uns sofort einig waren. Dazu kommt, dass mein Mann krank ist. Deshalb kommt eine zusätzliche Betreuungsperson zu uns nach Hause, wenn ich bei der Arbeit bin. Damit ist für zusätzliche Sicherheit für die Kinder und auch für meinen Mann gesorgt.

Natürlich war es am Anfang schwer und eine harte Zeit.

Sehr wenig Schlaf und eine komplett neue Situation für uns, da unser Kind ein Frühchen war und immer noch ein Schreibaby ist. Aber es gibt natürlich auch viele schöne Seiten, und die überwiegen zum Glück gegenüber den schlechten Tagen.

Meine Eltern haben sehr gut auf die Situation reagiert und hatten vollstes Verständnis für unsere Situation. Bei meinem Schwiegervater sah das allerdings anders aus. Er ist noch vom alten Schlag und sagt ganz klar, die Mütter gehört nach Hause zum Kind. Aber wir leben ja zum Glück im Jahr 2025, wo es kein Problem mehr ist, dass der Papa die Elternzeit und die Erziehung übernimmt.

Ich würde mich in dieser Situation immer wieder so entscheiden.

Weil es einfach für uns die beste Lösung ist. Aber da wir keine weiteren Kinder mehr bekommen werden, stellt sich die Frage auch gar nicht.“

2. Greta: „Ich wollte unbedingt meine Ausbildung beenden.“

Ich habe 8 Wochen nach der Geburt meines Sohnes meine Ausbildung wieder aufgenommen und das letzte halbe Jahr inklusive Abschlussprüfung absolviert.

Ich wollte diesen Abschluss unbedingt in der Tasche haben und es auch nicht unnötig in die Länge ziehen. Denn als ich wusste, dass ich schwanger bin, habe ich sofort ein Beschäftigungsverbot bekommen. Ich hatte jeden Tag einen 180 km langen Arbeitsweg, muss als Mechanikerin schwer heben und war Gefahrstoffen ausgesetzt. Einen „Schonarbeitsplatz“, bei dem ich den ganzen Tag nur rumgesessen hätte, habe ich abgelehnt.

Mein Partner war insgesamt 6 Monate in Elternzeit zuhause.

Jedenfalls offiziell, denn er schaute weiterhin vormittags bei seinen Baustellen vorbei und gab den Kleinen bei seinem Vater ab. Er hatte mir angeboten, dass ich meine Ausbildung abbrechen könne, da sein Gehalt auf Dauer für uns Drei reichen würde, wenn er wieder Vollzeit arbeiten ginge. Zum Glück habe ich auf mein Bauchgefühl gehört und das nicht gemacht.

Es war schwer für mich, weil ich mit meinen Gedanken natürlich nicht bei der Arbeit war, sondern zuhause. Die vielen Sprachnachrichten von meinem Mann, in denen der Kleine ständig weinte, weil er zu Mama wollte, haben mir diese Zeit sehr schwer gemacht. Zumal ich durch die lange Fahrtzeit wirklich den ganzen Tag unterwegs war. Ich bin morgens um 5 Uhr losgefahren und war erst gegen 16 oder 17 Uhr zurück.

Greta setzte direkt nach dem Mutterschutz ihre Ausbildung fort.

Greta setzte direkt nach dem Mutterschutz ihre Ausbildung fort.
Foto: privat

Mein Umfeld hat sehr gemischt reagiert.

Einige fanden es mega stark, dass ich mich so entschieden habe. Andere befürchteten, das dadurch Nachteile für das Baby entstehen könnten, wenn es so früh und lange von Mama getrennt ist. Am Ende war es leider auch so.

Im Nachhinein hatte ich zwar eine lange Ausbildungszeit, durch das Beschäftigungsverbot usw. Mit meiner Erfahrung von heute würde ich mich in der gleichen Situation dafür entscheiden, die Chance zu nutzen, meine Ausbildung abzubrechen und nach der prägenden Zeit für mein Baby etwas Neues zu starten. Denn außer während meiner Ausbildung habe ich in dem Beruf (Industriemechanikerin) nie wieder gearbeitet.

Leider ist das halbe Ausbildungsjahr aktuell auch vor dem Familiengericht ein Thema.

Denn der Papa hat die „prägende Zeit“ miterlebt, während ich laut der Aussagen meine eigenen Interessen vor die des Kindes gestellt habe. Was am Ende wirklich richtig oder falsch war, kann nur der liebe Gott sagen.

Meiner Liebe zu meinem Kind und umgekehrt hat es zum Glück nicht geschadet Mein Partner und ich haben noch ein weiteres gemeinsames Kind bekommen, bevor wir uns irgendwann getrennt haben. Ich bin froh, dass ich immer auf eigenen Beinen gestanden habe, mit der Option, mich weiterzubilden – ohne auf finanzielle Unterstützung angewiesen zu sein.“

3. Angela: „Auch Papa darf zuhause bleiben!“

„Ich habe wieder angefangen zu arbeiten, als meine Tochter drei Monate alt war. Nach dem Mutterschutz habe ich noch meinen Resturlaub genommen. Mein Mann war ab dem Tag der Geburt zuhause, bis unsere Tochter 15 Monate alt war. Jetzt arbeitet er noch zwei Monate in Teilzeit, danach wieder in Vollzeit.

Wir waren uns auch direkt einig, dass wir es so lösen. Denn mein Mann fand die Idee schön, die Zeit mit unserer Tochter zu verbringen. Und mir ist durch mein Beschäftigungsverbot zuhause die Decke auf den Kopf gefallen, und ich war froh, endlich wieder etwas anderes zu sehen. Außerdem habe ich mehr Geld verdient.

Trotzdem habe ich meine Tochter doch schon sehr vermisst.

Als ich wieder arbeiten gegangen bin, konnte ich sie auch nicht mehr stillen oder abpumpen, da ich im Außendienst beim Jobcenter gearbeitet habe. Deshalb wurde meine Tochter in den ersten 24 Stunden gestillt und bekam danach die Flasche.

Die Aufteilung hat für uns super funktioniert.

Das hätte ich selbst so gar nicht erwartet, weil es für meinen Mann das erste Kind war (für mich das zweite), und er auch keine jüngeren Geschwister hatte.

Unsere Familien haben fast alle gut reagiert und fanden unsere Lösung super. Auch unsere Arbeitskollegen fanden es toll, dass wir nicht das klassische Klischee leben. Einige Freunde haben es allerdings anders gesehen, und Fremde konnten es nicht nachvollziehen. Ich habe viel Negatives zu hören bekommen und musste mir sogar einige Beleidigungen anhören.

Für mich steht aber fest: Ich würde mich immer wieder so entscheiden.

Ein Kind braucht nicht immer nur die Mama. Auch Papa darf zuhause bleiben. Egal, ob Stillen oder Flasche: Jede Frau und jede*r Partner*in darf selbst entscheiden, was für sie das richtige ist.“

4. Rebecca: „Ich musste meine Familie ernähren.“

Acht Wochen nach der Geburt habe ich wieder in Vollzeit gearbeitet. Mein Mann war fast zwei Jahre zuhause, das war allerdings auch Corona und seiner Arbeitslosigkeit geschuldet. Es war klar, dass er keinen Job hat und somit ich wieder arbeiten gehen muss – auch weil ich mehr verdient habe. Er hat dann Elterngeld bezogen und war zuhause, bis wir einen Krippenplatz hatten.

Auf der einen Seite fand ich es schön, weil ich gern arbeite. Auf der anderen Seite hat es mich aber auch zerrissen, weil ich doch ein schlechtes Gewissen gegenüber meinem Kind hatte. Auch die Kommentare anderer Leute wie ‚Krass, das könnte ich nicht!‘ waren dabei nicht hilfreich.

Um die Aufteilung gab es eigentlich keine Diskussion, denn schließlich mussten wir von etwas leben. Und als mein Mann bis zur Geburt keinen Job gefunden hatte, war es klar.

Als Alleinverdienerin musste Rebecca kurz nach der Geburt wieder arbeiten.

Als Alleinverdienerin musste Rebecca kurz nach der Geburt wieder arbeiten.
Foto: privat

Trotzdem war es für beide Seiten schwer.

Mein Mann konnte sich nicht auf die Rolle des Hausmannes einlassen, und ich hatte ständig das Gefühl, mein Kind zu vernachlässigen. Also versuchte ich, es zu kompensieren, sobald ich von der Arbeit kam – für beide Kinder. Leider blieben aber auch die Nachtschichten, der Haushalt und das Kümmern um beide Kindern an mit hängen.

Die Menschen in meinem Umfeld waren grundsätzlich überrascht. Man merkte schon sehr, dass dort auch noch geschlechterstereotypische Ansichten vorhanden sind. Einige haben sich auch sehr darüber empört, dass ich nicht stillen konnte, weil ich arbeiten gegangen bin.

Letztendlich habe ich es gemacht, weil ich es machen musste.

Schließlich musste ich meine Familie ernähren. Wenn es nicht so wäre, würde ich mir beim nächsten Mal die Elternzeit um nichts in der Welt nehmen lassen.“

5. Sabrina: „Wieder arbeiten zu gehen, war befreiend für mich.“

„Ich bin 16 Wochen nach der Geburt wieder arbeiten gegangen. Acht Wochen war ich im Mutterschutz und zwei Monate in Elternzeit, auf die wir uns finanziell vorbereitet haben. Mein Mann bleibt insgesamt acht Monate zuhause, bis zum ersten Geburtstag unseres Sohnes.

Die Entscheidung hatte finanzielle Gründe.

Da ich die Hauptverdienerin bin, war direkt klar, dass ich schnellstmöglich wieder arbeiten gehe. Für uns stand fest, dass wir unseren erarbeiteten Lebensstandard nicht aufgeben möchten. Deshalb waren wir uns auch sofort einig.

Meine Vorfreude war riesig, wieder arbeiten zu gehen.

Ich bin ein sehr strukturierter Mensch, der einen geregelten Alltag braucht. Dieses „in den Tag hineinleben und schauen, was er bringt“, fiel mir extrem schwer. Was macht man denn den ganzen Tag mit diesem kleinen Wesen, das zu 100 % von dir abhängig ist? Das war unglaublich schwer für mich. Wieder arbeiten zu gehen, war befreiend.

Es hat auch alles sehr gut geklappt. Mein Mann hat vorher viele Projekte geplant, die er natürlich bisher 0,0 umsetzen konnte, aber darüber lachen wir jetzt. Der Kleine ist total umgänglich und pflegeleicht, braucht aber natürlich trotzdem viel Aufmerksamkeit. Das hatte mein Mann tatsächlich etwas lockerer erwartet, nimmt es aber so hin und kümmert sich wunderbar.

In unserem Umfeld gab es auch keine negativen Reaktionen.

Jedenfalls niemand direkt etwas zu mir gesagt. An sich fanden es alle total cool und modern, dass der Papa den Großteil der Care-Arbeit übernimmt.

Ich würde mich auf jeden Fall immer wieder so entscheiden!“

6. Jutta: „Ich hatte keinen Anspruch auf Mutterschutz oder Elternzeit.“

„Ich habe bis eine Woche vor dem geplanten Kaiserschnitt wegen Beckenendlage sowohl im Hörsaal der Uni gesessen, als auch meine beiden Jobs als studentische Hilfskraft und Kellnerin im Unicafé gemacht. Drei Wochen nach der Entbindung habe ich dann auch schon wieder angefangen.

Damals war alles noch etwas anders: Als Studentin hatte ich in den 80er Jahren keinen Anspruch auf Mutterschutz oder Elternzeit.

Ich hätte ein Urlaubssemester nehmen können.

Das hätte aber mein Studium verzögert und damit die Zeit, bis ich Geld verdienen konnte, und das wollte ich nicht.

Mein Umfeld war – ein Geschenk dieser Zeit – entspannt. In meiner 5er-Studenten-WG gab es noch ein weiteres Kind von 2 Jahren. Die Kinder waren locker in das WG-Leben integriert. Auch die Uni ging entspannt mit der Situation um.

Meine Tochter durfte mit in den Hörsaal, solange sie nicht schrie.

Gelegentliches Gequäke und auch Stillen waren kein Problem. Wenn sie mal zu unruhig wurde, sorgte meine Mitschreibgruppe dafür, dass ich die Inhalte der Vorlesung bekam oder ein*e Mitstudierende*r ging mit ihr ein bisschen spazieren.

Im Unicafé hatte ich sie die meisten Zeit im Tragetuch umgebunden, das funktionierte ziemlich gut. Still- und Wickelpausen waren kein Problem. Bei meinem Hilfskraftsjob war ich die meisten Zeit allein im Büro meines Professors, der außerdem einen Narren an meiner Tochter gefressen hatte und sie oft herumtrug, wenn er da war.

Aber: Beide Jobs mussten laufen. Man ließ mir viel Freiheit in der Ausübung, aber die Ergebnisse mussten stimmen. Vor allem die Terminarbeiten für den Professor mussten pünktlich angeliefert werden.

Wenn ich für Klausuren lernen musste, kümmerte sich die WG ums Baby.

Meine Eltern wohnten 500 km entfernt. Unterstützung im Alltag gab es deshalb leider nicht. Aber wenn ich oder meine Tochter krank waren, oder ich auf eine Exkursion musste, zu der ich sie nicht mitnehmen konnte, reiste meine Mutter an und betreute ihr Enkelkind.

Obwohl ich gestillt habe, hat eine mehrtägige Abwesenheit funktioniert. Ich habe abgepumpt, und meine Tochter bekam Fertignahrung. Darüber machte sich zu dieser Zeit niemand Gedanken.

Emotional konnte ich sie gut in andere Hände geben. Da hatte ich immer Vertrauen und auch nur gute Erfahrungen.

Natürlich hätte ich mir finanzielle Hilfe gewünscht.

Damals gab es wenig Unterstützung von staatlicher Seite. Dinge wie Wohngeld oder auch Sozialhilfe gab es für Studierende nicht. Der Vater zahlte 150 DM Unterhalt, mehr konnte er sich als Student nicht leisten, und das akzeptierte ich auch.

Ohne das studentische Umfeld mit all dem sozialen Miteinander und Dingen wie der studentischen Kinderbetreuung, die ich ab dem ersten Lebensjahr kostenlos an der Uni nutzen konnte, wäre es für mich sehr schwierig geworden.“

7. Beate: „Meine Frau und ich teilen uns Elternzeit und Arbeit.“

„Nach der Geburt unseres zweiten Kindes bin ich direkt nach dem Mutterschutz wieder arbeiten gegangen. Das war also acht Wochen nach der Geburt. Meine Frau und ich haben bereits einen drei Jahre alten Sohn. Bei ihm war ich die drei Jahre komplett allein zuhause in Elternzeit.

In dieser Zeit habe ich gemerkt, dass ich nicht die geborene Mutter und Hausfrau bin.

Ich hatte auch nie einen Kinderwunsch, aber mit meiner Frau zusammen konnte ich es mir vorstellen. Während meiner Zeit zuhause kam allerdings der Gedanke wieder durch, dass es nie mein Wunsch war, ein Kind zu bekommen.

Mir hat die Arbeit gefehlt. Meine Frau hat sich wider erwartend gewünscht, sie hätte die Elternzeit genommen.

Daraus ist der Gedanke entstanden, dass wir uns die zweite Elternzeit teilen.

So hat jede von uns beides. Da ich beim Großen gemerkt habe, dass ich keine „Still-Mama“ bin, war mir auch direkt klar, dass ich das zweite Kind nicht stillen möchte. Das hat natürlich super gepasst.

Leider ging die erste Elternzeit direkt in den Mutterschutz über. Somit war ich dazwischen gar nicht mehr arbeiten, obwohl ich mir eigentlich nichts mehr gewünscht hätte. Deshalb war klar, dass ich wieder arbeite, sobald ich darf. Deshalb habe ich direkt nach dem Mutterschutz angefangen, drei Tage in Vollzeit zu arbeiten und bin zwei Tage zuhause. Meine Frau arbeitet zwei Tage in Vollzeit und ist drei Tage bei den Kids.

Es war definitiv die beste Entscheidung, und ich würde es immer wieder so machen.

Ich bin seitdem viel ausgeglichener und eine viel bessere Mutter als vorher. Ein Vorteil ist außerdem ganz klar, dass die Kinder an uns beide gleichermaßen gewöhnt sind. Die Kleine kennt es nicht anders, dass mal die Eine und mal die Andere da ist. Es gab nie eine „Lieblings-Mama“. Es wurde nie eine von uns außen vor gelassen, wie es beim Großen der Fall war. Da war ich Bezugsperson Nummer eins.

Das tut uns allen richtig gut. Und ich kann bisher keinen Nachteil erkennen. Wir hatten kurz überlegt, ob ich wieder voll arbeiten gehe, und meine Frau die Elternzeit komplett übernimmt. Mittlerweile ist sie aber sehr dankbar, dass wir es so gelöst haben. Denn die Arbeitstage sind oft „Urlaub“ für uns.

Für uns ist es so die ideale Lösung, und ich würde es immer wieder so machen!“

8. Yvonne: „Mein Partner hat mich komplett allein gelassen.“

„Mein Sohn Lenny war einen Monat alt, als ich wieder gearbeitet habe. Ich habe sogar noch ein Foto von uns auf der Couch bei der Arbeit.

Leider hatte ich keine andere Wahl, denn mein Mann wollte mir kein Geld geben, damit ich den Kindern und auch mir etwas kaufen kann. Er selbst hat auch keine Elternzeit genommen, weil er es nicht wollte. Zu dem Thema gab es bei uns nur Diskussionen.
Ich bin dann anfangs immer arbeiten gegangen, wenn mein Mann nach der Frühschicht mittags zuhause war. Wenn er Nachtschicht hatte, konnte ich dann nachmittags los.

Unser Sohn kam per Kaiserschnitt zur Welt, und auch da musste ich allein durch.

Es gab von ihm leider überhaupt keine Unterstützung, ich war von der Geburt meiner Kinder an komplett auf mich allein gestellt.

Seine Einstellung fand ich wirklich sehr egoistisch und auch unfair mir gegenüber. Ich habe ich allein gefühlt, und es gab leider bei uns auch keine Oma und keinen Opa, die mich hätten unterstützen können.

Yvonne wurde von ihrem Mann nach der Geburt finanziell nicht unterstützt.

Yvonne wurde von ihrem Mann nach der Geburt finanziell nicht unterstützt.
Foto: privat

Ich habe wirklich sehr kämpfen müssen, aber das hat mich noch stärker gemacht.

Denn ich wusste, ich kämpfe für meine Kinder.

Als meine ältere Tochter fünf Jahre alt war, haben mein Mann und ich uns getrennt. Seine fehlende Unterstützung war nicht der einzige Grund. Immerhin war ich es durch sein Verhalten schon gewohnt, allein zu sein, das hat es mir einfacher gemacht.

Wenn ich heute mit anderen Müttern spreche, habe ich immer noch das Gefühl, dass ich versagt habe.

Im Nachhinein würde ich einiges anders machen. Mehr mit meinem Partner sprechen, vielleicht gemeinsam Elternzeit nehmen und als Team zusammenarbeiten. Aber manchmal kann man die Dinge leider nicht vorhersagen.“

Vielen Dank euch allen, dass ihr eure Geschichten mit uns geteilt habt!

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Noch mehr Erfahrungsberichte zum Thema Elternzeit findet ihr hier:

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Ich wollte meine Elternzeit gar nicht mit meinem Mann teilen!
Papa geht in Elternzeit: „Ich will es anders machen als mein Vater.”
„Mein Mann bekam berufliche Probleme wegen zwei Monaten Elternzeit.”

Wie ist es denn bei euch: Wart bzw. seid ihr selbst in Elternzeit gegangen, oder hat eure Partner bzw. eure Partnerin den Großteil übernommen? Wart ihr vielleicht gleichzeitig zuhause? Und war es für euch direkt klar, wie ihr es löst?

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– ich bin gespannt!

Wiebke Tegtmeyer

Nordisch bei nature: Als echte Hamburger Deern ist und bleibt diese Stadt für mich die schönste der Welt. Hier lebe ich zusammen mit meinem Mann und unseren beiden Kindern. Nach meinem Bachelor in Medienkultur, einem Volontariat und einigen Jahren Erfahrung als (SEO-)Texterin bin ich passenderweise nach meiner zweiten Elternzeit bei Echte Mamas gelandet. Hier kann ich als SEO-Redakteurin meine Leidenschaft für Texte ausleben, und auch mein Herzensthema Social Media kommt nicht zu kurz. Dabei habe ich mich in den letzten Jahren intensiv mit dem Thema Ernährung von der Schwangerschaft über die Stillzeit bis hin zum Babybrei beschäftigt. Und wenn ihr auf der Suche nach einem Vornamen für euer Baby seid, kann ich euch garantiert passende Vorschläge liefern. Außerdem nutze ich die Bastel-Erfahrungen mit meinen beiden Kindern für einfache DIY-Anleitungen. Wenn der ganz normale Alltags-Wahnsinn als 2-fach Mama mich gerade mal nicht im Griff hat, fotografiere ich gern, gehe meiner Leidenschaft für Konzerte nach oder bin im Volksparkstadion zu finden.

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