Wenn es ums Stillen geht, wird meist nur über die Vorteile fürs Baby gesprochen.
Unbestritten ist, dass Muttermilch all die wichtigen Nährstoffe besitzt, die ein Kind braucht, um sich gesund zu entwickeln.
Eine amerikanische Langzeitstudie mit 1238 Teilnehmerinnen hat jetzt allerdings gezeigt, dass nicht nur Babys vom Stillen profitieren – auch die Mamas haben noch viel mehr Nutzen davon, als bisher bekannt war.
Die Wissenschaftler verglichen die Daten von Mamas, die sechs bis zwölf Monate gestillt hatten, mit denen, die ihr Kind mit Säuglingsnahrung fütterten. Zu Beginn der Untersuchung (Mitte der 1980er Jahre) waren diese 18 bis 30 Jahre alt und brachten später mindestens ein Kind zur Welt.
Die Teilnehmerinnen machten Angaben zur Dauer des Stillens und auch zu anderen Details ihres Lebensstils, wie ihrer Ernährung oder ob sie Sport trieben. Diese typischen Einflussfaktoren für eine Diabeteserkrankung berücksichtigten die Wissenschaftler in ihrer Studie.
In den folgenden 30 Jahren wurden sie etwa alle fünf Jahre medizinisch untersucht.
Das Ergebnis: Die Mamas, die ihr Baby ein Jahr stillten, hatten eine quasi um die Hälfte (47 Prozent) geringere Wahrscheinlichkeit, an der Stoffwechselerkrankung Diabetes Mellitus zu erkranken. Und bei den Frauen, die bis zu einem halben Jahr gestillt hatten, war das Diabetes-Risiko um ein Viertel reduziert.
Diese Ergebnisse waren übrigens unabhängig davon, ob eine Frau einen Schwangerschaftsdiabetes entwickelte.
Aber woran liegt es nun, wie kann Stillen uns Mamas vor der „Zuckerkrankheit“ schützen? Die Forscher sehen als wahrscheinlichste Ursache den Einfluss von bestimmten Hormonen, die in der Stillzeit produziert werden, auf die Bauchspeicheldrüse.
Es ist doch schön zu wissen, dass wir beim Stillen nicht nur unserem Kind etwas Gutes tun, sondern auch uns.