Lotusgeburt: Bilder vom neuen Trend

Lotusgeburt: Dieser wohlklingende Name geht angeblich auf die Amerikanerin Claire Lotus Bay zurück. Sie soll in den 70er Jahren darauf bestanden  haben, ihr Neugeborenes als erste westliche Frau bei der Geburt nicht abzunabeln. Daraufhin wurde die Lotusgeburt vor allem in esoterischen Kreisen beliebt. In den vergangenen Jahren ist die Lotusgeburt auch in Deutschland immer häufiger geworden. Mütter, die diese Form der Geburt durchgezogen haben, schwören darauf!  Zum besseren Verständnis der Lotusgeburt zeigen wir weiter unten Bilder vom Trend.

1. Was ist eine Lotusgeburt denn nun genau?

Lotusgeburt bedeutet, dass die Nabelschnur des Babys nicht durchgeschnitten wird. Die Plazenta und das Neugeborene bleiben also verbunden, so lange, bis sie sich von alleine lösen.

Eines ist klar: Bis die Nabelschnur, an der die Plazenta hängt, von alleine abfällt, müssen die Eltern „das alles“ mit herumtragen. Und das kann ganze fünf bis zehn Tage dauern. Warum bitte sollte man das bloß tun?

2. Was ist der Vorteil einer Lotusgeburt?

Verfechter dieser ungewöhnlichen Art der Empfängnis schwören, dass die Babys so die Zeit haben, richtig im Leben anzukommen. Sie seien viel entspanntere Kinder, die weniger weinen und weniger Mühe machen. Außerdem seien sie gesünder, das Gelbsuchtrisiko sinke.

3. Lotusgeburt: Bilder vom Trend

 

Lotusgeburt from Esther on Vimeo.

4. Sind die Vorteile der Lotusgeburt bewiesen?

Das einzige Pro-Argument, das die Wissenschaft bisher nachweisen konnte, ist, dass die Gefahr einer Infektion des Nabels geringer ist, schließlich wird dieser nicht zu einer Wunde.

Und: Die WHO empfiehlt auch, die Nabelschnur etwa eine bis drei Minuten nach der Geburt „auspulsieren“ zu lassen. Dadurch wird das Baby noch einmal mit einer Extra-Portion Sauerstoff und Eisen versorgt. Dieser Blutfluss versiegt aber eben nach wenigen Minuten. Danach gibt es keinen erwiesenen medizinischen Grund, das Kind nicht abzunabeln.

Im Gegenteil: Die langsam verfaulende Plazenta kann sich infizieren, wenn man sie nicht ordentlich pflegt. Deswegen müssen alle Interessierten wissen:

5. Wie funktioniert eine Lotusgeburt und was muss ich beachten?

  • Nachdem Baby und Plazenta geboren wurden, legt man die Plazenta in eine Schüssel. Nach ein paar Stunden wird sie unter fließendem Wasser abgewaschen, bis alle Blutklumpen entfernt sind. Dabei muss natürlich jemand mit dem Baby daneben stehen. Anschließend wird sie abgetupft und in einem Sieb abgetropft.
  • Nach ungefähr 24 Stunden muss die Plazenta zum ersten Mal gesalzen werden. Wenn nicht nur Salz, sondern auch Kräuter verwendet werden, verbreitet sie einen angenehmen Duft. Wichtig ist, die Prozedur auf beiden Seiten der Plazenta durchzuführen. Diese Zutaten soll ihren Trocknungsprozess beschleunigen, damit sie nicht faulen kann.
  • Manche Online-Shops und Näherinnen verkaufen extra Plazenta-Taschen, damit man auch nach der Lotus-Geburt mobil sein kann. (Unter uns gesagt: Die meisten ihrer Mitmenschen werden es der frischgebackenen Mama von Herzen danken, wenn sie ihre Plazenta gut verstaut, oder?) Vor dem Verstauen sollte ein Tuch um die Plazenta gewickelt werden. Wird dieses feucht, sollte es gewechselt werden, in den ersten Tagen meistens um die ein bis drei Mal pro Tag.
  • Wer eine Lotus-Geburt plant, sollte nicht nur eine entsprechende Tasche, sondern auch entsprechende Baby-Kleidung vorbereiten. Bodys und Strampler mit Knopfleiste eignen sich deutlich besser, hier kann die Nabelschnur einfach hindurchgefädelt werden.
  • Ganz wichtig: Egal, ob beim Stillen, Wickeln, Anziehen oder Salzen: Auf keinen Fall darf Spannung auf die Nabelschnur kommen oder gar daran gezogen werden.

Insgesamt ist eine Lotus-Geburt eine mühsame Art, die ersten Tage mit Baby zu gestalten, da man oft nachsalzen und sehr gut auf Plazenta, Nabelschnur und Baby aufpassen muss. Viele Mütter sind trotzdem davon überzeugt, dass es sich lohnt.

Natürlich ist sie allerdings nicht unbedingt: Bei (größeren) Tieren zerreißt die Nabelschnur meist kurz nach der Geburt von selbst, viele Affenarten essen die Plazenta auf, beißen die Nabelschnur durch oder zerreißen sie sogar. Lediglich bei Menschenaffen kommt es ab und zu vor, dass sie eine Lotus-Geburt praktizieren.

Rebecca

Schon seit rund einer Dekade jongliere ich, mal mehr, mal weniger erfolgreich, das Dasein als Schreiberling und Mama. Diese zwei Pole machen mich aus und haben eines gemeinsam: emotionale Geschichten!

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