Wo ist hier nur der Aus-Knopf?! Diese Frage stellen sich mehr oder weniger frischgebackene Eltern des öfteren, wenn das Baby mal wieder besonders anstrengend ist und scheinbar nichts funktioniert, um es glücklich(er) zu machen.
Es gibt gute Neuigkeiten: Es gibt ihn tatsächlich! Man muss ihn nur finden.
Das ist mitunter gar nicht so leicht, denn er hat sich gut versteckt: An den kleinen Fußsohlen nämlich. Oh ja, die sind ja soooo niedlich! Diese Mini-Zehen und wenn sich die Haut in Falten legt…. Und die Füßchen wirken auf das ganze System des Babys. Mit Hilfe von einfachen Massagegriffen auf bestimmte Zonen können Eltern viel für das Wohlbefinden ihres Säuglings tun.
Der Wunderpunkt der meisten Babys befindet sich in der Mitte des oberen Drittels, und zwar unabhängig von der zugrundeliegenden Massage-Philosophie.
Ob Reflexzonen-Massage oder Shiatsu, wenn man mit dem Daumen sanft gegen die kleine Vertiefung der Fußsohle drückt, beruhigt sich das Kind, eine Technik, die auch viele Kinderärzte anwenden. Im Shiatsu besagt die Theorie, dass das emotional aufgebrachten Babys hilft, sich zu beruhigen und schlaffördernd wirkt.
Die Fußreflexzonen-Karte besagt, dass dieser Punkt mit dem Solarplexus verbunden ist, eine Massage dessen also Bauchschmerzen lindert – die bekanntlich einer der häufigsten Gründe für Tränen bei den Kleinsten ist.
Auch sich den Zehen zu widmen ist für Babys durchaus angenehm. Dabei beginnt man mit dem großen Zeh. Man nimmt ihn zwischen Daumen und Zeigefinger und streicht mit leichtem Druck von der Fußsohle Richtung Zehenspitze. Dasselbe macht man auch mit den anderen Zehen, bis man schließlich als letzten den kleinen Zehen so behandelt hat.
Vollkommene Entspannung ist das Resultat, so prophezeit Shiatsu, was sich wiederum mit den Fußreflexzonen deckt. Die Zehen sind dort als Zonen für Kopf, der ja für Entspannung elementar ist, Zähne und Nasennebenhöhlen ausgewiesen. Somit sorgt das auch bei Erkältungen und Infekten für Linderung (kann aber natürlich nie den Besuch beim Kinderarzt ersparen!).
Bei Husten und tiefergehenden Atembeschwerden (ebenfalls ab zum Kinderarzt!) lindert eine Massage der Fußballen, welche mit der Lunge verknüpft sind, die Beschwerden des kleinen Patienten.
Um wieder zum Bauch zurückzukommen: Der gesamte Streifen links und rechts um den Wunderpunkt, also die Vertiefung, herum, ist zuständig für den Oberbauch, der Streifen darunter bis zur Ferse für den Unterbauch. Gefühlvolles Reiben an diesen Stellen kurbelt die Verdauung an. Magen, Dick- und Dünndarm bekommen dadurch einen kleinen Schubs, sich noch intensiver ihrer Arbeit zu widmen. Blähungen und Verstopfungen können sich so einfacher lösen und Babys Bauchschmerzen lindern.
Nun haben wir schon fast den ganzen Fuß durch, nur noch ein kleiner Teil fehlt: die Ferse. Sie ist die Zone für das Becken. Was kann Babys schon groß am Becken Schmerzen bereiten? Tatsächlich ist das Wissen um diese Zone nicht so unnütz, wie es auf den ersten Blick scheinen mag. Denn das Becken ist der Ort, an dem viele -ältere- Kinder, die sich schon artikulieren können, die Wachstumsschübe besonders spüren. Kein Wunder also, dass viele Menschen davon ausgehen, dass es auch manche Babys im Becken zwickt, da sie sich ja ständig im Wachstum befinden.
Die Füße eines Babys sind also, wie natürlich auch der Rest, echte Wunder!
Aber Achtung: Bei der Massage von Babys muss stets deren Körpersprache beachtet werden. Zeigt das Baby, dass es keine Lust darauf hat – etwa durch wiederholtes Wegziehen des Fußes, durch Wegdrehen oder gar negativ zu interpretierende Geräusche – sollte man das respektieren und es lieber später noch mal versuchen.