Mit dem Moment, in dem die Eizelle befruchtet wird, passieren im Körper einer Schwangeren faszinierende Dinge. Auch deine Vagina durchläuft dabei einige Veränderungen, von denen dir so niemand erzählt.
Das hier sind die verrücktesten:
1. Blutige Angelegenheit
Du dachtest, nach dem positiven Schwangerschaftstest hast du erst einmal Ruhe, was die monatlichen Blutungen angeht? Verständlich! Umso besorgter sind viele Schwangere, wenn sie in den ersten Wochen Blutstropfen in ihrer Unterhose finden.
Wenn das passiert, ist es in jedem Fall gut und wichtig, damit sofort zum Arzt zu gehen und die Sache abklären zu lassen. Jedoch sind Blutungen in den ersten Wochen er Schwangerschaft durchaus keine Seltenheit. Fast die Hälfte aller Schwangeren ist davon betroffen.
Sie resultieren in den meisten Fällen aus dem Einnisten der Eizelle in der Gebärmutterwand oder durch eine der zahlreichen anderen Veränderungen im Uterus und am Gebärmutterhals. Außerdem können sie auch nach dem Sex auftreten, etwa wenn der Muttermund dabei gereizt wurde. Meist sind sie also völlig harmlos. Dennoch solltest du jedoch immer deine/n Frauenärztin/arzt einen Blick darauf werfen lassen.
2. Krampfader-Geschwader
Es ist so gemein! Nicht nur an den Waden, wo sie schon unangenehm genug sind, können Krampfadern auftreten. Nein, auch in deiner Vulva kann das passieren. Dieses Phänomen betrifft angeblich 10 Prozent aller Schwangeren während des letzten Trimesters der zweiten Schwangerschaft.
Es ist ein Ergebnis verschiedener Faktoren, darunter die Hormone, welche die Gefäße erweitern, das Gewicht der Gebärmutter und der generell vermehrte Blutfluss im Kreislauf der Schwangeren. Die vaginalen Krampfadern werden aufgrund des Pulsierens und eines starken Druckgefühls in der Scheide als äußerst unangenehm beschrieben.
Die gute Nachricht: Sie verschwinden nach der Schwangerschaft von selbst wieder!
3. Schwellungen mit Lustpotential
Der allgemeine Druck, den die immer schwerer werdende Gebärmutter während der Schwangerschaft auf den Beckenboden ausübt, ist auch in der Vagina spürbar. Viele Schwangere beklagen deshalb das Gefühl, dass untenrum alles angeschwollen ist. Zum Glück ist es in der Regel aber wirklich nur ein Gefühl und keine sichtbare Schwellung.
Die gesteigerte Durchblutung in der Scheide sorgt aber nicht nur für unangenehme Gefühle. Bei vielen Schwangeren wird dadurch nämlich das sexuelle Empfinden gesteigert. Also wenn es drückt, mach aus Frust doch einfach Lust!
4. Ups! Ein Scheidenpups!
Wissenschaftlich wurde dieses Phänomen zwar noch nicht untersucht (warum eigentlich nicht?), doch viele Schwangere erleben sie trotzdem in gesteigertem Maße: Scheidenfürze! Ja, richtig! Das Austreten von Luft aus der Scheide, das sich leider genau so anhört, wie das Entweichen eines echten Pupses.
Warum das mit Babybauch öfter passiert, ist deshalb nicht belegt. Aber auch hier könnten des Gewicht des Uterus‘ sowie eine erschöpfte Beckenbodenmuskulatur durchaus etwas damit zu tun haben.
5. Wenn’s juckt, besser zum Arzt
Während der Schwangerschaft kann die Bakterienflora in der Scheide aus dem Gleichgewicht geraten. Die „guten“ Bakterien, die normalerweise als Barriere gegen „schlechte“ Keime wirken, sind dann in der Unterzahl. So sind Schwangere einem größeren Risiko ausgesetzt, einen bakteriellen Infekt der Vagina oder einen Scheidenpilz zu bekommen.
Wenn es also juckt, brennt oder schlecht riecht, besser zum Arzt und abklären lassen, ob etwas unternommen werden muss.
6. Was riecht denn da?
Bei so vielen Phänomenen verwundert es uns nicht, dass sich auch Geruch und Geschmack der Vagina bzw. der ihrer Sekrete verändern. Laut einer Untersuchung, die im „Journal of Perinatal Education“ veröffentlicht wurde, haben Schwangere nicht nur vermehrten Ausfluss, dieser riecht auch anders, nämlich leicht metallisch. Eine Umfrage, die während dieser Studie gemacht wurde, ergab außerdem, dass die Sekrete salziger schmecken, als vor und nach der Schwangerschaft.
Allein diese Wandlungen in der Vagina sind nur ein paar von vielen, vielen Anzeichen dafür, was alles in deinem Körper passiert, während dein Baby in dir heranwächst. Auch, wenn die Veränderungen manchmal weniger angenehm sind, so ist es doch immer wieder faszinierend, zu was die Natur alles fähig ist.
Wahrscheinlich gibt es keine bessere Zeit, deinen Körper zu beobachten und ihn ganz neu kennenzulernen, als während der Schwangerschaft.