Das größte Wunder der Natur ist wohl die Geburt eines Babys. Damit zusammen hängt ein wichtiges Organ: die Nabelschnur.
Sie ist für sich genommen ebenfalls ein kleines Wunder. Neun Monate lang ist sie die Verbindung von Mama und Kind. Die Mutter ernährt ihr Baby damit, lässt es aus einer Zelle zu einem Menschen heranwachsen, der schließlich bereit dazu ist, geboren zu werden.
Wird die Nabelschnur durchgeschnitten, so ist dies der erste Schnitt, die erste Trennung im Leben eines jeden Menschen. Ein kleiner Teil der Nabelschnur bleibt noch am Baby, er vertrocknet und fällt nach wenigen Tagen ab.
Eine wertvolle Erinnerung
Für viele Eltern ist das ein berührender Moment und manche überlegen sich: Das ist ein Erinnerungsstück, das bleiben soll. Nur wie? Und wo?
Was manche Menschen hierzulande doch ein wenig eklig finden, gehört in vielen Ländern und Kulturen dazu: Die Nabelschnur gilt in weiten Teilen der Welt als Glücksbringer.
In Indien und Mexiko hängt man sie dem Neugeborenen als Kette um den Hals. In der Türkei gibt es den Brauch, sie im Haus zu verstecken.
Wie die Plazenta
Bei manchen Naturvölkern wird sie sogar aufgegessen, um deren Glück für immer in sich zu tragen – ähnlich wie bei uns die Plazenta. Genau wie letztere von manchen Eltern eingegraben wird, kann man auch die Nabelschnur zusammen mit einem Pflanzensprössling eingraben. In manchen südlichen Kulturen glaubt man, dass der Zustand des daraus wachsenden Baumes – beispielsweise ein Avocadobaum oder eine Palme – die Gesundheit des Kindes zeige.
Indianische Bräuche
Bei den Indianern spielte die Nabelschnur eine wichtige Rolle im Leben des Kindes, und das eine lange Zeit. Manche Stämme nähten sie in einen kleinen Lederbeutel, welcher das Kind zum Schutz bei sich tragen sollte. Erst wenn es ein gewisses Alter erreicht hatte, durfte es den Beutel ablegen. Bis dahin sagte man, es „trägt den Nabel“.
Andere Stämme trockneten die Nabelschnur in Schneckenform und legten sie in Salz ein. Am oberen Ende wurde ein Lock gestochen und die Schnecke als Amulett aufbewahrt. Wenn das Kind erwachsen war und heiratete, wurde ihm das Amulett von seiner Mama überreicht, als Symbol der letzten Abnabelung.
Schmuckstücke
Das sind doch alles sehr schöne Bräuche, um das Band des Lebens zu feiern und zu ehren!
Eine Kette kann man aus dem Rest Nabelschnur übrigens auch ganz einfach selbst herstellen. Einfach in Harz gießen, trocknen lassen, fertig!
Spezielle Online-Shops stellen ebenfalls Schmuck aus Nabelschnüren, Muttermilch etc. an. Wer Inspiration braucht, kann sich diese auf Instagram holen. Unter dem Hashtag #umbilicalcordart gibt es einige Bilder, mehr findet man aber unter #umbilicalcord.