„Es nervt mich, dass die Leistung von Müttern als selbstverständlich gilt.“

„Oft ist das Leben als Neu-Mama auch nach knapp sieben Monaten schwierig und manchmal sogar sehr einsam – trotz, dass man sein Allerwichtigstes bei sich hat.

Einsam eben deshalb, weil die heutige Gesellschaft und die Menschen im direkten Umfeld einen in die Schublade der „umsorgenden“ Mutter stecken. Diesbezüglich wird die Mama als diejenige wahrgenommen, die zu Hause immer klar kommt, die nie Hilfe benötigt und die immer eine Lösung für die Beruhigung ihres weinendes Kindes kennt. Ganz zu schweigen davon, dass der 24-Stunden-Job einer Mama nur schön, und nicht auch hart ist – körperlich oder seelisch.

Wenn man dann mal seinen Unmut kund tut, dann gnade uns Gott, denn wir Mütter haben uns doch absolut nicht zu beschweren! Wir können uns zusammen mit unseren Sprösslingen hinlegen, wenn sie schlafen; wir können wenigstens zu Hause sein; wir können unsere Freizeit ausleben und Dinge tun, die man während der Arbeitszeit nicht erledigen kann; man kommt raus und und und.

Kommt euch das auch bekannt vor?

Ich fühle mich einsam, wenn ich das Gefühl habe, dass ich als funktionierendes Antriebsmittel akzeptiert werde, meine Erschöpfung aber nicht anerkannt wird, weil mein Leben ja so frei ist.

Doch manchmal wünscht man sich, auch auf der Arbeit zu sein, nach Hause zu kommen und sich zu freuen, endlich die vier Wände wieder zu haben.

Manchmal wünscht man sich, auch derjenige Part zu sein, der zu Hause vermisst wird.

Manchmal wünscht man sich auch, man könnte sagen, wie anstrengend die Arbeit doch war und wie viel Schlaf und Ruhe man deshalb nun bräuchte.

Es ist nicht einfach, wenn man als Mama immer funktionieren muss; wenn man nicht einfach mal die Tür hinter sich schließen kann und ohne schlechtes Gewissen das Weite sucht.

Es ist nicht einfach, wenn man täglich alles richtig zu machen versucht, um dem kleinen Leben das Beste zu schenken.

Es ist nicht einfach, wenn man sein Kind weinen sieht, ohne zu wissen, was es hat – und man dennoch sicher ist: Es weint, weil ihm etwas weh tut.

Es ist nicht einfach, seine Termine alle zu erledigen, wenn man andererseits versucht seinem Kind einen Tagesrhythmus anzugewöhnen.

Und es ist vor allem nicht einfach, wenn man nicht verstanden wird, obwohl man eben genau all diese Dinge täglich erlebt und man für sein Handeln und seine Aussagen gute Gründe hat. Die Kinderbetreuung ist immerhin unser täglicher „Job“ .

Und in unserem Job sind wir entsprechend auch die Meister. Gesellschaft hin oder her.

Eine Mama wünscht sich, dass draußen endlich verstanden wird, was es bedeutet, einem kleinen Menschen als Hauptverantwortliche den richtigen Weg ins Leben zu zeigen – während der andere Part das Geld nach Hause bringen muss, um den Lebensstandard halten zu können.

Man soll sehen und verstehen, wieso die Augenränder unter der schnell aufgeklatschten Schminke an manchen Tagen dunkler sind als an anderen.

Wir Mamas wollen einfach mal getröstet werden. Etwas Zuspruch würde schon viel helfen. Foto:Bigstock

Eine Mama wünscht sich, für ihren Fleiß und ihre Arbeit genau so viel Anerkennung, Ehre und Ruhm zu bekommen wie ein Retter in der Not. Oder zumindest soviel Verständnis wie für einen Menschen, der täglich zur Arbeit geht.

Eine Mama wünscht sich, auch mal etwas abgenommen zu bekommen, ohne dafür in jeglicher Hinsicht und bei wem auch immer um Unterstützung bitten zu müssen.

Eine Rückenmassage wäre oft von Vorteil; ein Kuss und eine Umarmung geben der Seele aber die gleichen Streicheleinheiten.

Ein ernst gemeintes „Kann ich dir irgendwas Gutes tun?“ von wem auch immer, schenkt einer Mama mehr als Schokolade oder Geld.

Dass man selbst nicht klugscheißerisch im Umgang mit seinem Kind ist, sondern wirklich am Besten weiß, was Sache ist und was ansteht, ist nunmal Fakt. Auch dafür wünscht sich eine Mama Akzeptanz.

Tja, eine Mama wünscht sich keine Klamotten, denn solange die Umstandmode und die davor getragenen Kleidungsstücke noch ihren Zweck erfüllen, reichen sie. Ebenso wenig Priorität besitzt der zu früheren Zeiten regelmäßige Friseur- oder Kneipenbesuch. Handy-Surfen und Telefonate sind überflüssig und zeitraubend, Schminken ist deshalb nervig, weil man sich abends wieder abschminken muss, und eine Mutter-Kind-Kur macht bestimmt keinen Spaß, weil man lieber zu Hause schläft.

Die Bedürfnisse einer Mama und insbesondere ihre Wünsche sind einfach und kosten nichts:

An erster Stelle steht der Wunsch des Kindeswohls. Hauptsache, es geht dem Kind gut und man weiß, dass man sein Bestes dafür gibt.

Im Anschluss daran wünscht sich eine Mama lautstarke Dankbarkeit für das, was sie leistet. Egal bei welcher Laune, egal zu welcher Tageszeit und egal von wem. Am liebsten von den ihr wichtigsten Menschen.

Sie wünscht sich vor allem ein intaktes Familienleben.

Mona, 28, aus Nordrhein-Westfalen ist seit August 2017 Mutter eines temperamentvollen Sohnes, wie sie selbst sagt. In ihrem Blog Planvoll-planlos erzählt sie von ihrem oft schwierigen Alltag, um anderen Mamas in der gleichen Situation Mut zu machen.

Tamara Müller

Als süddeutsche Frohnatur liebe ich die Wärme, die Berge und Hamburg! Letzteres brachte mich vor sieben Jahren dazu, die Sonne im Herzen zu speichern und den Weg in Richtung kühleren Norden einzuschlagen. Ich liebe die kleinen Dinge im Leben und das Reisen. Und auch wenn ich selbst noch keine Kinder habe, verbringe ich liebend gerne Zeit mit ihnen.

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