Argh, schluchz und buhuuuuu…. Findet ihr es auch so schlimm, wenn eure Kinder eine Spritze bekommen – und dann so fürchterlich schreien, vor Schreck und sicher auch vor Schmerzen? Wir wissen es ja selbst: Die Nadel piekst, die Impfung brennt. Kein sehr schönes Gefühl. Und die Kleinen wissen dabei ja noch nicht einmal, wie ihnen geschieht! (Und vor allem, was das alles soll.) Ich könnte jedes Mal mitweinen.
Eine aktuelle Studie hat jetzt aber Erstaunliches gezeigt. Es gibt tatsächlich einen Trick, der unseren Kindern die Schmerzen beim „Pieks“ erleichtert – und er wird euch sicher genau so gut gefallen wie mir!
Denn Wissenschaftler der University of Oxford fanden heraus, dass sanftes Streicheln vor z.B. einer Impfung oder einer Blutabnahme dazu führt, dass das gestreichelte Kind während der Prozedur weniger Schmerzen empfindet.
Dazu verwendeten sie die sogenannte Elektroenzephalografie (EEG). Bei dieser Technik wird die elektrische Aktivität des Gehirns gemessen. Frühere Untersuchungen zeigten, dass die EEG-Aktivität im Neugeborenen-Gehirn direkt nach dem Piksen zunimmt. Dieser Effekt kann verringert werden, indem man die Einstichstelle zuvor betäubt.
In der aktuellen Studie nun wurde gezeigt, dass Streicheln ähnlich wirkt. Wichtig ist dabei allerdings die „Streichelgeschwindigkeit“! Langsames Streicheln verringert die Aktivität der schmerzrelevanten Hirnareale um etwa 60 Prozent verringerte. (Für alle, die es ganz genau nehmen: „Langsam“ bedeutet hier 3 cm/Sekunde! Alles klar, oder!?)
Der Grund dafür liegt in dem sogenannten C-taktilen Netzwerk – ein Nervengeflecht, das auf unserer Haut für die Wahrnehmung von Berührungen zuständig ist. Werden wir sanft berührt, sendet es Signale an das Hirnareal, das an der Verarbeitung von Emotionen beteiligt. Dieser Vorgang löst positive Gefühle aus, die das Schmerzempfinden überlagern oder abschwächen.
Also, streicheln wir unsere Kleinen vor der nächsten Spritze – auch ohne Tacho. Denn unsere Berührungen helfen sicher auch bei 3,5 cm/Sekunde… Wirklich wichtig ist allerdings tatsächlich, wo wir streicheln! Es muss es Stück Haut sein, an dem später (Körper-)Haare wachsen. Denn diese Partien sind mit dem C-taktilen Netzwerk ausgestattet.