Stillen ist ein Thema, das die Gemüter erhitzen kann. Leider sorgt es immer wieder für verbissene Diskussionen – obwohl es doch von so unendlich vielen, ganz persönlichen Faktoren abhängt, ob eine Mama stillen kann oder auch möchte.
Ein großes Argument der Still-Befürworterinnen ist häufig, dass Muttermilch kostenlos sei und man gegenüber Milchpulver eine Menge Geld sparen würde. Auf den ersten Blick mag das vielleicht auch stimmen, aber es gibt einige Mamas, denen diese Aussage so gar nicht gefällt.
Auf Twitter schrieb Dr. Kera Lovell von der University of Utah zu folgendem Thema:
Someone just told me she had spent roughly 4866 hours of her life breastfeeding and that breastmilk is only free if we think of women’s time, bodies, and carework as worthless.
. . . . . . . ??
— Kera Lovell, Ph.D. (@keralovell) 11. Januar 2019
Lose übersetzt heißt es im Tweet: „Jemand hat mir gerade erzählt, dass sie ungefähr 4866 Stunden ihres Lebens mit Stillen verbracht hat und dass Muttermilch nur dann umsonst ist, wenn wir die Zeit, den Körper und den Pflegeaufwand von Frauen als wertlos betrachten.“
Soll sagen: Stillen ist ein echter Vollzeitjob – und diese „Arbeitsstunden“ einer Mama sollten nicht als kostenlos und selbstverständlich hingenommen werden!
Anscheinend traf dieser Tweet einen echten Nerv, denn viele Frauen fingen daraufhin an, von ihren eigenen Still-Zeiten zu berichten.
…my first was really slow as a newborn. An average feed would take an hour and 10-12 feeds a day meant it was more than a full time job. My husband would come home and I’d feel guilty for not doing anything all day, but then I’d remember that my job was feeding a baby. Ugh.
— Cecily Buell (@bandgazebo) 12. Januar 2019
In etwa: „Mein erstes Kind war sehr langsam als Neugeborenes. Eine durchschnittliche Mahlzeit hat etwa eine Stunde gedauert. Bei 10 bis 12 Mal Füttern am Tag war das mehr als ein Vollzeitjob! Wenn mein Mann von der Arbeit kam, fühlte ich mich oft schuldig, dass ich den ganzen Tag nichts getan hatte. Aber dann habe ich mich daran erinnert, dass es mein Job ist, ein Baby zu füttern.“
Kennt ihr das nicht auch? So sehr man das Stillen auch genießt, ab und zu beschleicht einen doch das Gefühl, dass man „ständig“ ein Baby an der Brust hängen hat. Und wenn man sich die Zahlen in diesen Tweets so anguckt, hat man damit ja auch eigentlich recht…
Eine Frau hat noch ein anderes Argument dagegen, Muttermilch als kostenlos zu bezeichnen:
I once calculated that my baby ate about 1000 calories a day in breast milk.
I had to eat extra to be able to feed him.
He was also lactose intolerant, so I had to go on a special diet that was more expensive that what it was before.
Breastfeeding is not free.
— Moominmamma’s ghost (@mammatroll) 13. Januar 2019
„Ich habe mal ausgerechnet, dass mein Baby am Tag etwa 1000 Kalorien an Muttermilch getrunken hat. Und ich musste die extra essen, um ihn füttern zu können! Zudem war er laktoseintolerant, also musste ich spezielle Nahrungsmittel zu mir nehmen, die teurer als alles waren, als was ich jemals vorher aß. Stillen ist nicht umsonst!“
Auf jeden Fall ist dies eine Sichtweise, die man mal überdenken sollte, oder?
Der Tweet von Lovell wurde 2600 mal retweetet und fast 14000 mal mit „Gefällt mir“ markiert. Das zeigt doch ganz wunderbar, dass schon in vielen Köpfen angekommen ist, was Mamas alles leisten: Und darauf können sie stolz sein – auch, wenn sie das alles in den meisten Fällen gerne tun.
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