Amy Jandrisevits aus den USA ist eigentlich Kinderonkologie-Sozialarbeiterin. Seit einigen Jahren allerdings verdient sie ihr Geld damit, Kindern auf eine andere Art zu helfen, und zwar, indem sie Puppen herstellt, die wie Kinder aussehen. „A Doll Like Me“ (Eine Puppe Wie Ich) heißt ihre Firma, mit der sie Kinderaugen zum Strahlen bringt.
In ihrer Zeit auf der Kinderonkologie erfuhr Amy, wie wichtig es ist, dass Kinder mit Puppen spielen. Sie helfen ihnen, ihre Schmerzen zu vergessen und können in deren Welt eintauchen, und außerdem, so Amy, „sollte jeder etwas zum Kuscheln haben“.
Allerdings waren die Kinder von der Krebsstation manchmal nicht so glücklich mit der Puppenauswahl im Spielwarengeschäft. Sie hatten alle Haare und sahen so perfekt aus und waren damit völlig anders als die Kinder selbst und die Kinder um sie herum.
„Tief in meinem Herzen glaube ich, dass Puppen so aussehen sollten wie ihre Besitzer UND dass es Puppen in allen Farben, Geschlechtern und Körpertypen geben sollte. (…) In einer idealen Welt würden unterschiedlich aussehende Gliedmaßen, Körperformen, Gesundheitszustände, Leberflecken und unterschiedliche Hände genauso akzeptiert wie alle anderen Dinge, die uns einzigartig machen. Bis dahin brauchen Kinder vielleicht ein bisschen Extra-Training…. und etwas, das ihnen hilft, stolz auf das zu sein, was sie sind. DARUM mache ich Puppen. Puppen berühren einen Ort in Kindern, den Medizin nicht erreichen kann“, so Amy auf ihrer Homepage.
Und genau das ist ihre Idee: Sie macht Puppen für Kinder mit körperlichen Behinderungen, für Kinder, die außergewöhnliche Krankheiten haben, für Kinder, die durch Krebs und Chemo keine Haare mehr haben, für Kinder mit Verbrennungen, für Kinder mit Albinismus. Es gibt nichts Außergewöhnliches, das Amy (noch) nicht in einer Puppe umgesetzt hat.
Dabei sehen die Unikate am Ende nicht „nur“ so aus, wie ihre Besitzer, manchmal sind sie Besitzer und Superhelden oder Film-Charaktere zugleich. So hat Amy beispielsweise bereits einige Wonder-Women für ihre kleinen Kunden produziert.
Auch Annas von Frozen waren dabei, für Amy jedes Mal etwas Besonderes: „Als meine Tochter drei Jahre alt wurde, verliebte sie sich in Prinzessinnen. (…) Das erste Mal, als sie einen der Filme sah, sagte sie: ‚Ich wünschte, ich hätte blonde Haare und blaue Augen!“ Kinder verinnerlichen die Standards von Aussehen und Schönheit sehr, sehr früh. Sie wissen wie wir aussehen ’sollten‘. Also, was wollen wir dagegen unternehmen? Welche Gesichter sehen wir in Werbeanzeigen und welche bei Puppen, die aussehen wie echte Menschen? Wann haben wir erlaubt, unseren Kindern diese Last aufzubürden? (…) Das ist einer meiner Lieblingsaspekte, dass ich eine Geschichte für eine Person ändern kann und sie die Hauptrolle spielt.“
Man merkt, dass Amy wirklich mit Herzblut bei der Sache ist und ihre Arbeit wirklich liebt. Damit ist sie nicht die Einzige. Unzählige Kinder haben schon eine Ich-Puppe bekommen und alle sind hellauf begeistert, wie zahlreiche Fotos auf der Seite von „A Doll Like Me“ beweisen.