Samstagmittag, Zeit für den Mittagsschlaf. Der Kleine liegt auf meinem Bauch und schnorchelt zufrieden vor sich hin. Bevor ich ihn vorsichtig neben mich aufs Bett rolle, halte ich ihn noch eine Weile ganz fest. Schaue sein kleines Köpfchen an, rieche an seinem Haar. Dann ist er plötzlich da, dieser gemeine Gedanke: Irgendwann wird diese schöne Kuschelzeit zuende sein. Schon beim Gedanken daran zieht sich mein Mama-Herz zusammen, und ich werde ganz wehmütig. Hoffentlich dauert das noch ein bisschen!
Klar, irgendwann wollen Kinder nicht mehr auf Mamas Bauch schlafen. Wäre vielleicht auch etwas komisch, wenn es nicht so wäre. Und etwas schwer. Trotzdem graut mir jetzt schon vor dem Tag, an dem es plötzlich soweit ist. Vermutlich weiß ich dann gar nicht, dass es gerade das letzte Mal ist, dass der Kleine auf meinem Bauch einschläft. So, wie ich es auch nicht wusste, als ich ihn das letzte Mal gestillt habe. Beim nächsten Mal hat er plötzlich den Kopf weggedreht, gemeckert und wollte nicht mehr. Einerseits war ich froh, weil er es von allein so entschieden hat. Andererseits war ich ein bisschen traurig, weil ich die Zeit immer sehr genossen habe, diese ganz besondere Nähe, die es einfach nur beim Stillen gibt.
Als Mama erlebt man so viele „erste“ und „letzte“ Male
Aber klar, so ist es nun mal. Mit Kindern erlebt man viele wunderbare „erste Male“, aber eben auch viele letzte. Das gehört dazu, das ist auch gut so. Trotzdem macht es mich manchmal ganz schön wehmütig. Wenn ich daran denke, wie ich die Zwerge zum ersten Mal auf meinem Bauch liegen hatte. Wie sie wochen- oder besser gesagt monatelang nur auf dem Bauch einschlafen konnten (ja, das war auch manchmal anstrengend), wie sie sich beide angekuschelt und gleichzeitig an meinem Arm festgehalten haben, um dann friedlich und beschützt einzuschlummern. Hach, das wird mir schon sehr fehlen.
Die Kuschelzeit geht viel zu schnell vorbei
Zum Glück ist es ja noch nicht soweit. Der Kleine schläft mittags und abends immer noch auf Mamas oder Papas Bauch ein, und die Große möchte vor dem Einschlafen kuscheln und zum Einschlafen dann meine Hand halten. Ja, manchmal wäre es einfacher, wenn man ihr „Gute Nacht“ sagen und aus dem Zimmer gehen könnte. Aber die Zeit wird früh genug kommen. Ich habe noch von keinem Teenager gehört, der sich wünscht, dass Mama beim Einschlafen Händchen hält.
Im eigenen Bett schlafen sie früh genug
Wenn die Motte nachts wach wird, rüberkommt und mit unter die Decke kriecht, kann ich meistens zwar nicht mehr wirklich schlafen, aber ich genieße es trotzdem. Auf jeder Seite ein schlafendes Kind, das sich ankuschelt – was gibt es Schöneres?
Ich erinnere mich daran, wie gern ich früher im Bett meiner Eltern geschlafen habe. Einmal musste ich sogar weinen, weil ich dachte, dass ich es irgendwann einfach nicht mehr schön finden und auch nicht vermissen werde. Dass es völlig normal sein wird, im eigenen Bett zu schlafen. War es dann ja auch, wie gesagt, Teenager und so. Trotzdem erinnere ich mich auch jetzt noch genau an die Behaglichkeit und das Gefühl, beschützt zu sein.
Eine Umarmung ist das Schönste
Mit einer Umarmung oder einem Küsschen schaffen es die Zwerge, mir fast jeden Tag zu retten. Wenn es mal stressig oder doof war, gibt es doch nichts Schöneres als zwei kleine Ärmchen, die dich glücklich umarmen und fest drücken. Da merkt man dann jedes Mal einmal mehr, was wirklich wichtig ist – und über welchen Quatsch man sich eigentlich ärgert. Und auch wenn wir uns mal zoffen (ja das kommt im Moment (leider zu) häufig vor), ist das spätestens bei der Kuschelzeit wieder vergessen.
Irgendwann wird Kuscheln mit Mama doof sein
Und dann wird er irgendwann kommen. Der Tag, an dem Kuscheln mit Mama doof ist. An dem lieber andere, spannendere Dinge auf der Tagesordnung stehen. Und ja, es ist okay. Natürlich ist es okay, auch wenn mein Mamaherz (genauso natürlich) weinen wird. Weil ich dann wieder an die kleinen Würmchen denken werde, die in meinem Arm und auf meinem Bauch lagen. Und weil ich die Zeit vermissen werde, auch wenn ich mir gerade manchmal ein kleines bisschen mehr Freiheit wünsche.
Loslassen muss Mama auch erst lernen
Lange Rede, kurzer Sinn: Ich verstehe jetzt eine Freundin, die irgendwann sagte, die Kuschelzeit wäre vorbei, sie wünsche sich jetzt ein zweites Kind. Nein, das geht mir nicht so, ich habe ja auch schon zwei. Aber ich kann diese Wehmut und Sehnsucht doch relativ gut nachvollziehen. Natürlich möchte man als Mama, dass die Kinder größer, selbstständiger und irgendwann auch unabhängiger werden. Trotzdem muss man das Loslassen wohl auch erst lernen.
Wie geht es euch bei dem Gedanken, dass eure Zwerge irgendwann groß sind? Werdet ihr auch so wehmütig? Erzählt doch mal!
Dieser Artikel ist zuerst auf dem Blog wiebkes-welt.de erschienen
Ich kann das oben geschriebene soo gut verstehen und nachvollziehen. Mein kleiner ist jetzt „schon“ 3 Monate bei uns. Wie die Zeit vergangen ist. Auch wenn er es einen manchmal nicht leicht macht, so versuchen wir jede Sekunde zu genießen. Zum Glück ist er Jetzt ein verschmuster. Auch hoffe ich , dass das noch bleibt. Sie werden soo schnell groß, da wird jede Sekunde Genossen.
LG Johanna