Es kann ganz schön erschreckend sein: Da liegt euer kleiner Schatz und macht Mittagsschlaf und plötzlich merkt ihr, dass das Baby kalte Hände hat. Und zwar eiskalt. Grundsätzlich ist es kein Grund zur Sorge. Besonders nachts haben Neugeborene oft kalte Hände und auch Füße. Trotzdem solltest du ein paar Dinge beachten und kannst einiges tun.
1. Das Wichtigste auf einen Blick
- Bei Babys und Neugeborene sind kalte Hände nichts Ungewöhnliches – gerade beim Schlafen.
- Die Durchblutung funktioniert noch nicht so wie bei uns Erwachsenen.
- Ob deinem Baby zu kalt ist, überprüfst du im Nacken.
- Fühlst du Kühle oder beschwert sich dein Kleines, helfen SOS-Tipps beim Aufwärmen.
- Achtung bei bläulicher Verfärbung.
- Viel hilft nicht immer viel: Überhitzung unbedingt vermeiden!
2. Warum hat mein Baby kalte Hände?
Ganz ehrlich: Mein Baby hatte ständig kalte Hände, und es hat lange gedauert, bis ich mir darüber keine Gedanken mehr gemacht habe – beziehungsweise wusste, wann Wärme nötig ist, und wann nicht.
Dieser Artikel mit Tipps von Experten soll euch helfen, einen kühleren Kopf zu bewahren.
Warum dein Baby kalte Hände nach der Geburt und in den ersten Monaten hat
Wenn Babys auf die Welt kommen, stellt das nicht nur das Leben der Eltern vollkommen auf den Kopf. Auch für die Kleinen bedeutet die Geburt eine riesige Umstellung.
Neun Monate waren sie im Bauch der Mama und wurden rundum versorgt. Vor allem war es im Bauch der Mama bei wohligen 37 Grad aber schön warm. Dann sind die Kinder auf der Welt und müssen plötzlich ihre eigene Körpertemperatur regulieren und aufrechterhalten.
Mit einer im Verhältnis zum Körpergewicht relativ großen Körperoberfläche und nur wenig Kopf- und Körperbehaarung kann das viel Energie kosten. Außerdem ist die Durchblutung der Kleinen noch nicht so gut entwickelt wie bei Erwachsenen, weshalb die Extremitäten kalt werden können.
Darum haben Babys oft nachts kalte Hände und Füße
Vor allem wenn es längere Zeit keinen Körperkontakt hatte, also in der Nacht und während des Schlafens, kann dein Baby kalte Hände und Füßchen bekommen.
Kalte Hände nach einer Impfung und Fieber
Dein Kleines hatte gerade eine Impfung und reagiert darauf? Wenn die Körpertemperatur ansteigt, werden die Extremitäten von der „Heizung“ getrennt. Dadurch kann das Fieber im Innern schnell sein Maximum erreichen und die Erreger bekämpfen.
Kalte Hände und Füße sind deshalb völlig normal, und sogar wichtig. Fieber ist wichtig! Deshalb sollten wir auch nicht sofort mit Zäpfchen reagieren, sondern diese heilende Phase unterstützen. Zum Beispiel, indem wir das Baby warm einpacken.
Aber Achtung: Sobald der gesamte Körper heiß ist und fiebert, bitte dafür sorgen, dass die Hitze abfließen kann! Also, nicht zu warm anziehen, besonders nicht nachts. Verzichte unbedingt auf Socken oder eine Mütze. Gegebenenfalls kannst du den Schlafsack weglassen, Wadenwickel machen etc.
Kalte Hände, heißer Kopf?
Bei Fieber ohne Impfung solltest du vor allem in den ersten Lebensmonaten immer zum Kinderarzt.
3. Was ist, wenn mein Baby kalte Hände und Füße hat?
Es ist nicht schlimm, wenn dein Baby kältere Händchen oder Füße bekommt, solange der Rest des Körpers warm ist.
Aber Achtung: Händchen und Füßchen sollten nicht bläulich oder marmoriert sein, denn das sind Anzeichen dafür, dass der kleine Körper gerade seine ganze Energie aufbringt, um die lebenswichtigen Organe und das Gehirn warm zu halten und sozusagen auf „Notfallversorgung“ umgeschaltet hat.
Hier gilt: Keine Panik, wenn es mal so sein sollte! Es ist toll, dass du so gut auf dein Kleines achtest. Einfach schnell warm einpacken. Gerade in den ersten Wochen kann deine Hebamme schauen, ob alles in Ordnung ist.
Ist deinem Baby zu kühl? So kannst du es überprüfen
Besonders nachts ist das Wechselspiel zwischen „zu kalt“ und „zu warm“ eine echte Gratwanderung, vor allem am Anfang. Das hat mich einige durchwachte Nächte gekostet: Ich wollte nicht, dass das Baby überhitzt, aber frieren sollte es natürlich auch nicht. Immer wieder fragte ich mich, wie kann ich sicherstellen, dass es meinem Kind gut geht?
Am besten kontrolliert man die Temperatur im Nacken des Babys.
- Ist der Nacken kalt, solltest du dafür sorgen, dass es deinem Baby wärmer wird.
- Auch an der Nase und zwischen den Schultern kannst du erkennen, ob die Temperatur deines Babys stimmt.
- Die Haut sollte dort warm, aber trocken sein.
Und, immer dran denken, wenn Kinder frieren, melden sie sich.
4. Was kann ich tun, wenn mein Baby kalte Hände hat?
Kalte Babyhändchen, kühler Nacken? Das kannst du tun, damit es deinem Mäuschen schnell wieder warm wird.
Körperkontakt – kuscheln, kuscheln, kuscheln
Die einfachste und schnellste Möglichkeit, die Hände und Füße deines Babys wieder aufzuwärmen, ist dein Kind auf den Arm zu nehmen. Denn meistens liegt es nicht an der zu geringen Außentemperatur oder zu dünner Kleidung deines Schatzes, sondern daran, dass es längere Zeit keinen Körperkontakt hatte.
Durch die Körperwärme von den Eltern (am besten natürlich auf nackter Haut) fällt es den Kleinen wesentlich leichter, ihre Temperatur zu halten und zu regulieren. In der Nacht ist das natürlich nicht immer möglich.
Wärmere Kleidung
Ein Mützchen, Wollsocken und Handschuhe können helfen, die kleinen Gliedmaßen wieder aufzuwärmen. Statt Handschuhen können auch kleine Söckchen über die Hände gestülpt werden. Aber auch hier gilt Vorsicht, denn dein Baby kann auch zu warm angezogen sein und es sollte nicht schwitzen – jedenfalls nicht über längere Zeit.
Deshalb sollte regelmäßig die Temperatur kontrolliert und geprüft werden, ob der Nacken des Babys warm, aber trocken ist.
Warme Hände und Füße können deinem Baby übrigens auch dabei unterstützen, besser einzuschlafen. Das kennst du sicherlich auch von dir selbst. Die Socken könntest du – sobald es tief schläft – wieder ausziehen.
Massage
Auch eine sanfte Massage kann kleinen Babyfüßchen wieder Wärme einhauchen. Viele Babys lieben die gemütliche Babymassage!
Draußen: warm einpacken!
Wenn dein Baby draußen kalte Hände hat, brauchst du dir keine Sorgen machen, das ist ganz normal. Handschuhe helfen. Trotzdem kann es natürlich passieren, dass deinem Neugeborenen zu kalt wird.
Deshalb lieber ein wenig wärmer einpacken und schauen, wie sich dein Kleines am wohlsten fühlt.
Im Winter helfen
- Wollanzüge
- Wollmützen und
- dicke Kuschelfelle im Kinderwagen
- bzw. Einkuscheln in der Elternjacke und Trage.
Im Sommer und bei wärmeren Temperaturen wirkt Wolle-Seide-Kleidung temperaturausgleichend und verhindert Überhitzung (die natürlich nicht so einfach passiert, außer es sind 30 Grad).
Du kennst dein Baby am besten
Mag es, dick eingepackt sein oder wird ihm/ihr (trotz kühler Hände) schnell zu warm? Einige Babys lieben es, im Sommer eingekuschelt im Anzug zu entspannen, andere werden dann sehr quengelig. Achte auf die Signale deines Mäuschens und wie es sich am wohlsten fühlt.
Baby hat nachts kalte Hände – die richtige Raumtemperatur & Kleidung
Wie gesagt, es ist ganz normal, dass Babys nachts kältere Extremitäten haben. Trotzdem habe ich in den ersten Wochen ständig die Heizung aufgedreht – und tue es manchmal noch immer. Das ist tatsächlich jedoch nicht die sinnvollsten Methode, die Mäuschen aufzuwärmen.
Klar sollte es im Zimmer, in dem dein Baby schläft, nicht zu kühl sein. Am besten beträgt die Raumtemperatur aber zwischen 16 und 18 Grad, so lautet der Experten-Rat. Babys schlafen nämlich gut ein, wenn es warm ist – aber besser „durch“, wenn es kühler ist.
Der richtige Schlafsack für die jeweilige Jahreszeit ist da definitiv Gold wert!
Wer weiß, dass er wirklich eine kleine Frostbeule zu Hause hat, kann ausprobieren, ob nachts dickere Wollsocken helfen. Freunde haben ihr Baby im Winteranzug einschlafen lassen und später in den Schlafsack eingemummelt.
Dann ist es aber wirklich superwichtig, öfter im Nacken oder zwischen den Schultern fühlen, ob es deinem Baby nicht zu kalt oder zu heiß ist. Denn es kann nicht nur auskühlen, sondern auch überhitzen.
Kindergesundheit.info empfiehlt
- Windel,
- Unterwäsche,
- Schlafanzug und
- Schlafsack
Kurzum: Bitte nicht zu warm anziehen und auf keinen Fall nachts eine Mütze aufsetzen, damit das Baby nicht überhitzt. Über den Kopf geben die Kleinen nämlich überschüssige Wärme ab.
5. Fragen aus der Community
Eure Fragen – Antworten von Kinderärzten:
Mein Baby hat kalte Hände – der Rest ist warm. Ist das schlimm?
Nein! Das ist ganz normal. Solange der Rest des Körpers eine normale Temperatur hat, ist alles im Lot. Rubbel einfach kurz die Händchen, zieh Handschuhe an oder kuschelt eine Runde.
Mein Baby hat kalte Hände und Arme im Schlafsack – Ist das normal?
So komisch es für uns klingen mag: Auch das ist völlig in Ordnung, solange sich der Nacken warm anfühlt. Du kannst auch einmal in den Schlafsack fühlen, ob Körper und Füße warm sind. Wenn nicht, hilft ein dickerer Schlafsack.
Ich weiß noch, wie ich meinem Würmchen alle möglichen Decken übergeworfen habe, weil die Hände kühl waren. Das sollten wir lieber nicht tun, so Experten. Die Kleinen werden sich schon beschweren, wenn ihnen zu kalt wird, keine Sorge!
6. Fazit: So kannst du vorbeugen, dass dein Baby kalte Hände hat
Nachts sind kalte Hände bei Babys völlig normal. Wenn der Rest des Körpers warm (nicht heiß) ist, ist alles super!
Tagsüber ist die beste Art, kalte Hände und Füße bei deinem Schatz zu vermeiden, das Kleine so oft wie möglich eng an deinem Körper zu tragen und es so indirekt mit zu wärmen. Je häufiger und je enger der Körperkontakt, desto besser kann sich dein Baby an die neue Umgebung gewöhnen und anpassen.
Besonders schön ist für die Kleinen der direkte Hautkontakt. Eine Trage eignet sich dafür natürlich wunderbar. Und wie wäre es mit einer Kuscheleinheit auf Papas nacktem Oberkörper, bevor es ins Bettchen geht? Auch der richtige Schlafsack für die Jahreszeit ist wichtig.
Hier könnt ihr übrigens lesen was Babys noch so für mysteriöse Dinge tun und was dahinter steckt.
[…] „Hosen mit Füßen“. Strumpfhosen gehen natürlich genauso. Aus irgendeinem Grund gelingt es allen Babys, Söckchen immer von den Füßen zu strampeln. Man kann sie aber auch zusätzlich über die Strumpfhosen ziehen, Babys haben immer kalte Hände und Füße. […]