Eine Erkältung ist in jeder Form lästig und anstrengend. In der Schwangerschaft und in Kombination mit den ganzen Hormonen, mit denen man sowieso schon zu kämpfen hat, kann man sich weniges nerviger vorstellen. Hinzu kann die Sorge kommen; leidet mein Baby auch unter meiner Erkältung? Da können euch Hebammen beruhigen, bei einer normalen Erkältung ist euer Baby gut in eurem Bauch geschützt. Erkältung in der Schwangerschaft: Leider sind Schwangere aber, bedingt durch ein schwächeres Immunsystem, anfälliger für Erkältungen. Zum Glück habe ich jede Menge tolle und effektive Hebammen-Tipps zur Vorbeugung von Erkältungen bekommen, die ich jetzt gerne weitergebe!
1. Erkältung in der Schwangerschaft: Welche Hausmittel darf man nehmen?
Wenn dein Hals schmerzhaft kratzt, du ständig niesen musst, frierst und du dich körperlich schlapp fühlst, dann bahnt sich höchstwahrscheinlich eine Erkältung an. Zwar sind Ibuprofen und Paracentamol unbedenklich und versprechen eine schnelle Schmerzlinderung, dennoch sind sie für die Leber und die Niere nicht leicht zu verarbeiten. Daher schadet es nicht, diese Hebammen-Tipps gegen eine Erkältung einmal auszuprobieren.
2. Hebammen-Tipps gegen Halsschmerzen:
Mit Halsschmerzen fängt der ganze Spaß meistens an. Man wacht eines Morgens auf und schlucken und sprechen sind einfach nur schmerzhaft. Mit den richtigen Mitteln kann man die Erkältung gar nicht erst komplett ausbrechen lassen. Das empfiehlt meine Hebamme:
1. Salbei:
Salbei in frischer oder getrockneter Form ist eines der bekanntesten Mittel gegen Halsschmerzen und Schluckbeschwerden. Man kann Salbeibonbons lutschen, getrocknete Blätter heiß als Tee mit einem Löffel Honig trinken oder inhalieren und gurgeln. Die Möglichkeiten sind vielfältig und effektiv. Die heilende Wirkung der Blätter kommt durch die ätherischen Öle, Flavonoide und Gerb- und Bitterstoffe, die eine entzündungshemmende und schmerzlindernde Wirkung haben. Des Weiteren bekämpfen sie Bakterien und Viren. Und zusätzlich schmeckt Salbei natürlich gut.
2. Fenchel & Apfelessig:
Fenchel und Apfelessig sind eine wahre Power-Kombination gegen Viren und Bakterien. Apfelessig wirkt trotz seiner Säure im Körper basisch und ist stark desinfizierend. Fenchel, frisch oder in Form von Tee, beruhigt und ist krampflösend bei Muskel- oder Gliederschmerzen. Zusätzlich hemmt Fenchel Entzündungen und Schmerzen in den Schleimhäuten.
3. Honig:
Süß und klebrig – Honig ist wohl mit Abstand das leckerste unter den Hausmitteln. Seine antiseptischen Eigenschaften wirken sich fördernd auf die Wundheilung aus. Er beruhigt die Schleimhäute und bekämpft Krankheitserreger. Du kannst ihn entweder 3x täglich pur auf der Zunge zergehen lassen oder in heilende Tees mischen, zum Beispiel in Fencheltee.
Auch bei trockenen und brennenden Lippen oder Hautstellen an der Nase kann Honig helfen. Tupfe dafür einfach ein wenig auf die betroffenen Stellen. Hier beschleunigt er die Heilung und wirkt desinfizierend.
4. Heißer Ingwer mit Zitrone:
Ein uraltes Hausmittel gegen Erkältungssymptome. Da Ingwer stark antiseptisch und schmerzlindernd wirkt, trägt er enorm dazu bei, Bakterien abzutöten. Schneide den Ingwer in kleine Stücke und lass ihn in kochendem Wasser ziehen. Zitrone wirkt zusätzlich desinfizierend und versorgt den Körper mit reichlich Vitamin C. Von dem Tee kannst du ruhig mehrere Tassen am Tag trinken. Nur abends solltest du damit vorsichtig sein, da Ingwer ein natürlicher Wachmacher ist.
5. Zwiebelsaft:
Zwiebeln sind schon seit der Antike ein beliebtes Heilmittel bei Erkältungssymptomen wie Hals- oder Ohrenschmerzen. Zudem sind sie während der Schwangerschaft gut verträglich. Schneide eine Zwiebel in kleine Würfel, fülle diese in ein Glas und gebe 2 Teelöffel Honig, Zucker oder ein anderes Süßungsmittel dazu. Lass die Mischung 2 Stunden ziehen und trinke dann 3 mal täglich einen Teelöffel des Saftes, der sich absetzt. Schmeckt gewöhnungsbedürftig aber ist sehr effektiv.
6. Gurgeln:
Bei starken Hals- und Rachenschmerzen kann Gurgeln schnell Abhilfe schaffen, da es die Durchblutung fördert und Keime und Schleim besser abtransportiert werden können. Besonders eignen sich dafür Salz und Teeaufgüsse mit Kamille, Fenchel, Salbei oder Spitzwegerich. Lasse dafür eines der Kräuter für ca 20 Minuten in heißem Wasser ziehen und gurgle dann, je nach Stärke der Beschwerden, 2-3 Mal täglich.
3. Hebammen-Tipps gegen Husten & Schnupfen:
Wenn trotz Ruhe und richtiger Anwendung von Hausmitteln Schnupfen und Husten doch noch zu den Halsschmerzen dazukommen, helfen diese Hebammen-Tipps:
1. Kartoffelwickel:
Bei trockenem, schmerzenden Husten helfen heiße Dämpfe. Sie fördern die Durchblutung und helfen Schleim und Keime zu lösen. So kann man zum Beispiel Kartoffelwickel auf die Brust oder um den Hals legen.
Koche dafür Pellkartoffeln weich und zerdrücke sie. Du kannst sie entweder direkt in ein Tuch wickeln oder einen Löffel Senf hinzugeben. Die ätherischen Öle darin wirken antiseptisch. Lege das Paket auf die Bronchien oder um den Hals und lass es darauf liegen, bis es nicht mehr heiß ist. Bei Bedarf 2 Mal täglich.
2. Anisbutter und Engelwurzbalsam:
Beide Mittel haben sich bei Schnupfen bewährt. Zwar kann man auch zu herkömmlichen Nasentropfen greifen, wenn die Nase sehr verstopft ist, aber diese pflanzlichen Alternativen helfen ebenso. Schmiere eines der beiden dafür unter die Nase. Nicht nur werden dadurch die Nebenhöhlen befreit, die heilende Wirkung hilft auch gegen brennende Hautpartien vom ganzen Naseputzen.
3. Die gute alte Hühnersuppe:
Schon von Großmüttern geliebt, wird Hühnersuppe auch von Hebammen empfohlen. Die in der Suppe enthaltenen Eiweiße, Fette und Vitamine unterstützen kräftig die Stärkung des Immunsystems. Außerdem werden eine Menge entzündungshemmende Stoffe ausgeschüttet. Hier ist das Rezept: Für eine heilende Hühnersuppe brauchst du ein Suppenhuhn und -gemüse, frische Petersilie, Ingwer (optional), 5 Wacholderbeeren, 3 Lorbeerblätter, Pfefferkörner und Salz. Gebe das Huhn in einen Topf und bedecke es komplett mit kaltem Wasser. Lass es aufkochen und schöpfe das austretende Eiweiß ab. Schmecken tut das nämlich überhaupt nicht. Gebe dann den Rest dazu und lass die Suppe mindestens 2 Stunden kochen.
4. Inhalieren:
Ähnlich wie bei Kartoffelwickeln, sollen die Dämpfe Schleim lösen, die Durchblutung fördern und Keime abtragen. Besonders eignen sich dafür Kamille, Fenchel, Salbei, Salz oder Teebaumöl, Letzteres aber bitte nur mit Vorsicht und stark verdünnt verwenden und als Asthmatiker ganz die Finger davon lassen. Eukalyptus und Minze hingegen sollten während der Schwangerschaft nicht verwendet werden, da sie die Gebärmutter stimulieren.
5. Meide trockene Luft:
Versuche dich bei Husten und Schnupfen weitestgehend in feuchten Räumen aufzuhalten. Trockene Heizungsluft reizt die Schleimhäute nur unnötig und wirkt sich gegen die Heilung aus. Öffne daher nachts lieber ein Fenster und/oder stelle eine Schale mit Wasser auf die Heizung.
6. Schütze deinen Beckenboden:
Da sich deine Beckenbodenmuskulatur während der Schwangerschaft lockert um sich auf die Geburt vorzubereiten, leidet dein Beckenboden bei jedem Huster unter enormen Druck. Versuche daher über die Schultern und nicht über die Bauchmuskulatur zu husten. Wenn du merkst, dass du husten musst, kippe dein Becken nach vorne und spanne deine Pobacken an. So wird dein Beckenboden geschützt.
Bei allen Erkältungssymptomen ist es generell wichtig neben Tee viel Wasser zu trinken. So werden Bakterien und Keime leichter aus dem Körper getragen.
Wenn nach ein paar Tagen keiner der Tipps angeschlagen hat und du Fieber, Schüttelfrost oder Schmerzen bekommst, gehe bitte zum Arzt.
4. So beugst du eine Erkältung in der Schwangerschaft vor:
Wenn deine Erkältung abgeklungen ist oder du generell vorbeugen möchtest ist es ratsam deinen Körper mit Vitamin C und Zink zu versorgen. Ein toller Vitamin C Lieferant sind Zitrusfrüchte wie Orangen oder Grapefruits und Brokkoli und Paprika. Zink kann man über Hülsenfrüchte wie Linsen und Kichererbsen oder über Fisch, Fleisch und Milchprodukte zu sich nehmen.
Um das Immunsystem zu stärken hilft es, sich viel an der frischen Luft aufzuhalten und trockene Heizungsluft zu meiden.
So lästig eine Erkältung auch sein mag, so gut lässt sie sich auch behandeln. Und mit diesen ganzen Hebammen-Tipps seid ihr gut für die Erkältungszeit gewappnet. Gute Besserung!
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