Kinder lieben Spielzeug, das brabbelt, lacht oder andere Geräusche macht. Eltern dagegen nicht unbedingt, oder? Aber es gibt ja – zum Glück für unsere lieben Kleinen – immer Tanten, Onkel, Paten, Omas, Opas, Freunde…. die dafür sorgen, dass es nie an lärmendem Nachschub fehlt. Was das mit unseren Nerven macht? Interessiert nicht… Nun aber hat Stiftung Warentest uns im Jahre 2019 ein wirklich gutes Argument gegen Akustik-Spielzeug geliefert: Viele dieser Exemplare sind nämlich giftig.
Stiftung Warentest Akustik-Spielzeug 2019: Ein Drittel ist bedenklich
Die Tester haben 23 sogenannte Akustik-Spielzeuge untersucht. Mehr als 600 technische Prüfungen wurden durchgeführt, insgesamt rund 1450 Proben analysiert.
Das Ergebnis ist nicht gerade gute Werbung für die Spielzeugindustrie, denn rund ein Drittel des Akustik-Spielzeugs enthält giftige Stoffe. Und das, obwohl alle wissen, dass das Lieblingsspielzeug oft in nächster Nähe unserer Kinder ist. Es wird nachts im Arm gehalten, in den Mund gesteckt, den ganzen Tag in der Hosen- oder Jackentasche mit sich herumgetragen.
Das ist aber bei sieben der getesteten Spielzeuge absolut nicht zu empfehlen. Sie enthalten Naphtalin, einen Stoff, der unter Verdacht steht, Krebs zu erregen, und andere polyzyklische aromatische Kohlenwasserstoffe. Laut den Experten von Stiftung Warentest gelangen diese meist über verunreinigte Weichmacheröle oder Farbstoffe ins Spielzeug und von dort an die Haut und anschließend in den Organismus unserer Kinder. Dort können sie langfristig wirken und der Gesundheit schaden.
Warentest Akustik-Spielzeug 2019: Verlierer und Sieger
Derartig große Mengen von Naphtalin, das diese als kritisch eingestuft wurden, fanden die Tester in vier Produkten:
- Drache Ohnezahn von Spin Master
- Roboter Marvin von Revell
- Eiskönigin Elsa von Hasbro
- Esel Emmi von Sterntaler
Dabei seien sie nicht akut giftig, sondern aus „Gründen der gesundheitlichen Vorsorge“ zu bemängeln. Außerdem hielten auch diese vier Spielzeuge die rechtlichen Vorschriften ein.
Ein „Ausreichend“ erhalten haben
- Puppe Lea von IMC: hohe Mengen an Nitrosaminen (krebserregender Verbindungen) im Gummizug des Ärmels
- Plüsch-Katze von Vtech: Naphtalin
- Theodor mit Lautsprecher der Marke Nici: hoher PAK-Gehalt im Textil des Reißverschlusses
Testsieger waren
- Barbie, die magische Haarspiel-Prinzessin (sehr gut)*
- Robot Fighter Bumblebee von Dickie Toys (gut)*
- Ratterfigur Dackel von Haba (gut)
- Babypuppe Bonny von Simba (gut)*
- Figur Titan Hero von Avengers (gut)*
Die guten Nachrichten des Stiftung Warentest Akustik-Spielzeug 2019: Alle Produkte sind technisch einwandfrei!
Außerdem gibt es noch weitere gute Nachrichten: Die technischen Tests haben nämlich alle Produkte bestanden. Dabei wurde unter anderem geprüft, ob die Lautstärke nicht über 80 Dezibel geht oder sich die elektrischen Teile erwärmen könnten.
Entwarnung gibt es auch, wenn es um die Privatsphäre geht: Keines der getesteten Produkte gibt Daten aus dem Kinderzimmer weiter, etwa an Alexa. Das gilt auch für die Spielzeuge, die per App oder Bluetooth gesteuert werden können. Die genutzten Verbindungen seien sicher.
So gehst du auf Nummer sicher: Tipps zum Spielzeugkauf
Grundsätzlich gilt: Immer der Nase nach! Wenn Spielzeuge unangenehm und stark riechen, dann sollte man die Finger davon lassen. Und: Kommen einem die Geräusche schon im Geschäft ziemlich laut vor, sind sie es höchstwahrscheinlich auch und das Spielzeug sollte bleiben, wo es ist.
Oft ein guter Hinweis ist das GS-Zeichen, das zeigt, dass ein Produkt die Qualitäts- und Sicherheitsstandards des deutschen Produktsicherheitsgesetzes erfüllen. Für elektronische Spielzeuge gibt es ebenfalls ein Zeichen, und zwar das VDE-Kennzeichen.
Zudem wird empfohlen, lieber in der Innenstadt nach Geschenken zu suchen als im Internet. Dort kann man – wie ausgeführt – das Spielzeug vor dem Kauf selbst beurteilen. Im Internet bei unbekannten Händlern ist es oft schwer nachzuvollziehen, wo und unter welchen Bedingungen ein Produkt hergestellt wurde.
Vom Smartphone gibt es beim Kauf im Geschäft ebenfalls Hilfe. Das Bundesministerium hat die App Scan4Chem entwickelt. Mit ihr kann man den Barcode scannen und erhält dann Informationen über „besonders besorgniserregende Stoffe“.
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