Das Coronavirus breitet sich aus. Unser Leben ist aktuell sehr eingeschränkt, um die Zahl der Erkrankungen möglichst niedrig zu halten. Das große Ziel: Die Verbreitung des Virus zu verlangsamen, damit das Gesundheitssystem nicht in die Knie geht. Damit jeder, bei dem die Erkrankung einen schweren Verlauf geht, auch die intensive Behandlung bekommen kann, die er braucht.
Bei den meisten Menschen, die sich mit dem Coronavirus infizieren, nimmt die Erkrankung aber zum Glück einen milderen Verlauf. Wie fühlt es sich denn eigentlich an, wenn man an COVID-19 erkrankt ist und zu Hause in Quarantäne ist? Das hat uns unsere Echte Mama Miriam (echter Name ist der Redaktion bekannt) aus Bayern erzählt. Sie, ihr Mann und ihre Tochter (6 Monate) sind inzwischen zum Glück wieder gesund und aus ihrer Quarantäne entlassen! Aber wie war das denn alles?
„Wir waren in den letzten Wochen ganz viel in Deutschland und Österreich unterwegs. Es gab zwar erste Warnungen, laut denen man sich von Menschenmassen fernhalten sollte. Aber zu dieser Zeit war es noch nicht so richtig bekannt, wie ernst die Lage wirklich war.
Wir hatten auch keine große Angst vor Corona, weil wir keine schweren (ich habe nur leichtes Asthma) Vorerkrankungen haben und stets gesagt wurde, dass es bei Kindern nicht so schlimm ist. Respekt hatte man natürlich schon, wie man es vor jeder neuen, noch unerforschten Krankheit hätte.
Eines Tages fühlte sich mein Mann dann krank.
Er hatte Kopfschmerzen, Rücken- und Knieschmerzen, Halsschmerzen, einen trockenen Husten und war sehr schlapp und müde. Zu der Zeit gab es aber noch nicht viele Fälle, deswegen wurde er nicht getestet – unser Arzt ging von einer Erkältung aus. Als in den nächsten Tagen aber noch Fieber dazu kam und so langsam auch mehr und mehr Corona-Fälle in Bayern auftraten, rief ich beim Gesundheitsamt an und informierte mich, was wir machen könnten. Die schickten uns zum Arzt, der uns testen sollte. Unser Hausarzt hat uns dann allerdings direkt weiter an eine Klinik überwiesen.
Mit einem Sondertransport wurden wir dorthin gebracht, es wurden Rachentests durchgeführt und dann mussten wir in häusliche Quarantäne.
Ein paar Tage später erfuhren wir, dass wir alle drei positiv sind.
Wo wir uns angesteckt haben? Das wissen wir bis heute nicht.
Während der Quarantäne, die mindestens 14 Tage dauern sollte, kam alle zwei Tage jemand vom Gesundheitsamt und hat nach uns geschaut: Haben wir noch Essen, wie geht es uns? Er trug dabei einen weißen Overall und die ersten Male witzelten wir darüber, dass man denken könnte, wir hätten einen Maler bestellt.
Übrigens: Wenn uns das Essen ausgegangen wäre, wären wir nicht verhungert. Wir hätten dem Roten Kreuz eine Einkaufsliste geben können, und es wäre jemand für uns einkaufen gegangen. Bezahlt hätten wir die Lebensmittel selbst.
Besonders strenge Hygienevorschriften mussten wir eigentlich nicht beachten… Es wurde uns nahegelegt, die Bettwäsche häufiger zu wechseln und zu waschen, Oberflächen stets zu säubern und desinfizieren. Uns wurde dafür übrigens Desinfektionsmittel geliefert, das bereits knapp wurde. Wir haben sicherheitshalber Schnuller und Fläschchen von unserer Tochter häufiger abgekocht und sterilisiert.
Unseren Müll haben wir in normale Müllsäcke gepackt und diese in eine spezielle Tonne geschmissen. Die wurde dann einfach abgeholt, ohne, dass wir es mitbekommen haben.
Meine Tochter und ich hatten übrigens zu keiner Zeit irgendwelche Symptome!
Wegen meines Asthmas meinten die Ärzte nur, ich solle mich sofort melden, wenn etwas sei. Und meinem Mann ging es eigentlich auch ganz okay, natürlich mimte er den sterbenden Schwan – wie kranke Männer eben so sind. Ich wusste aber die ganze Zeit: Der wird mir noch ein paar Jahre länger auf die Nerven gehen 😉 !
Deswegen konnten wir die Quarantäne sogar ein wenig genießen. Erstmal hatten wir Angst, dass wir komplett mit der Situation alleine gelassen werden und mein Mann kein Geld mehr bekommt. Aber als das alles geklärt war, war es eigentlich ganz angenehm – wir hatten so viel Zeit für uns! Ganz ohne Besuch und Termine…
Wir durften ja auch in unseren Garten. Es ist eben nur ganz komisch zu wissen, dass man sein Grundstück nicht verlassen darf… Ein bisschen wie früher, wenn die Eltern es einem verboten haben, zu einem Freund oder einer Party zu gehen. Mein Mann und ich sind uns gegenseitig auch nicht mehr auf den Keks gegangen als sonst. Wenn wir mal Abstand brauchten, hat er ein bisschen alleine gezockt oder alleine mit unserer Tochter gespielt.
Langweilig wurde es uns jedenfalls nicht.
Wir haben gelesen, geputzt, im Garten gearbeitet, Filme und Serien geschaut – okay, zugegeben, meistens Letzteres 😉 Es ist natürlich ein Vorteil, dass unsere Tochter erst ein halbes Jahr alt ist. Sie schläft noch viel, ist mit ihrem Spielzeug und Kuscheln zufrieden… Mit älteren Kindern stelle ich es mir nicht so einfach vor, das Haus nicht verlassen zu dürfen.
Irgendwann kam das Gesundheitsamt etwas seltener zum Testen, man merkte, dass die Beamten mehr und mehr zu tun hatten und nicht mehr hinterher kamen.
Aber dann kam der Tag, an dem wir negativ getestet wurden!
Da von unserem positiven Test bis jetzt zur Entwarnung hin nicht so viel Zeit vergangen ist, wird davon ausgegangen, dass wir uns schon längere Zeit vorher angesteckt hatten und es erst später entdeckt wurde.
Unsere Quarantäne ist vorbei. Uns uns geht es gut, nur mein Mann hat noch ein wenig Husten.
Wichtig ist mir noch eines:
Ich möchte mit meinem Bericht nichts verharmlosen, es ist nur unsere Geschichte, die vielleicht einigen die Angst vor einer Infektion nehmen kann.
Ich weiß, dass es auch schwere Verläufe von COVID-19 geben kann, bis hin zu Toten. Das sind meist Risikopatienten … und diese müssen wir schützen!“
Liebe Miriam, wir danken dir ganz herzlich für deinen Bericht und wünschen euch alles Gute!
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