Die nächste Woche der Selbstisolation ist fast rum und Ostern steht unmittelbar bevor. Dieses Jahr wird vieles anders sein, keine großen Familienfeiern, keine Gottesdienste. Und auch die Geduld lässt so langsam nach, denn gefühlt gibt es kaum eine positive News – bis jetzt! Ostern ist das Fest der Hoffnung, also genau der richtige Zeitpunkt, um nach vorne zu blicken.
Infektionen gehen zurück
Eine wirklich schöne Nachricht: Seit zwei Tagen sinkt laut der John Hopkins University die Zahl der Infizierten von 72.865 am Dienstag auf 64.647 am Donnerstag, während die Zahl der Geheilten von 28.700 am Dienstag auf 46.300 am Donnerstag deutlich ansteigt.
Leider steigt auch die Zahl der Toten weiterhin an, deshalb ist von Entspannung noch keine Rede. Aber es ist schön zu lesen, dass währenddessen der Anstieg bei den Neuinfektionen mittlerweile linear, also konstant, und nicht mehr explosionsartig ist.
Angela Merkel nennt am heutigen Donnerstag (9.4.) in einer Pressekonferenz dies als „Anlass zur vorsichtigen Hoffnung“. Das bedeutet, dass weitere, verschärfendere Maßnahmen zum jetzigen Zeitpunkt nicht notwendig sind. Puh! Ein Grund zum Durchatmen! Dennoch: „Wir dürfen nicht leichtsinnig sein und uns in Sicherheit wiegen. Wir müssen konzentriert bleiben.“
„Von einer Entspannung kann man noch nicht wirklich ausgehen“, gibt auch Lothar Wieler, Präsident des Robert-Koch-Instituts, zu verstehen. Es ist wichtig durchzuhalten, so schwer es auch fällt. Denn andernfalls kann alles umsonst gewesen sein.
„Jetzt kommt es darauf an, nicht nachzulassen!“
Ostern wird dieses Jahr anders ausfallen, als wir es kennen, anders als es uns lieb ist. Und dann kommt noch das schöne Wetter hinzu. Umso schwieriger also, die bisherige Disziplin fortzusetzen.
Aber es ist leider nunmal Fakt: „Wir müssen noch auf längere Zeit mit dieser Pandemie leben,“ äußert Angela Merkel. Dabei darf aber das Ziel Nummer Eins nicht aus den Augen gelassen werden: Das Gesundheitssystem nicht zu überfordern.
Abschließend bittet die Kanzlerin alle Bürger darum, nicht nachzulassen und konsequent zu bleiben. „Wir haben in diesen letzten Wochen gemeinsam viel Kraft bewiesen.“
Vorsichtige Schritte raus aus der Krise
Jens Spahn äußert sich ebenfalls am heutigen Donnerstag (9.4.) in einer vorhergegangenen Pressekonferenz zum Thema. Er hält nach den Osterferien vorsichtige Schritte aus dem staatlich angeordneten Stillstand für möglich. Sollte die derzeitige Entwicklung der Zahlen weiterhin anhalten, halte er „eine schrittweise Rückkehr zur Normalität nach den Osterferien“ für möglich. Voraussetzung dafür ist aber, dass sich die Bevölkerung auch über Ostern konsequent zeigt und Kontakte so gut wie möglich vermeidet!
Dazu fällt auf: Einige Bundesländer lockern bereits ihre Maßnahmen über die Feiertage, so beispielsweise Niedersachsen und Schleswig-Holstein. Letzteres gerät gerade deswegen in Kritik. Das oberste Ziel sei zwar nach wie vor „Kontakte zu vermeiden und auf ein absolut notwendiges Minimum zu reduzieren,” so die schleswig-holsteinische Regierung. Andererseits liegt seit Mittwoch eine veränderte Landesverordnung vor, die besagt, dass Besuche bei Familienangehörigen mit bis zu zehn Personen und unter bestimmten Bedingungen doch erlaubt seien. Gesundheitsminister Heiner Garg (FDP) bittet aber darum, dass auf diese Ostertreffen freiwillig verzichtet wird. Sehr verwirrend!
Bleibt also nur Eines: Weiterhin zusammenhalten, nicht aufgeben und das Beste aus den Ostertagen zu Hause zu machen. Dann können wir schon bald in eine sicherlich rosigere Zukunft blicken, denn hey, wir sind schon so weit gekommen! Jetzt bloß nicht aufgeben!
Wie war das mit der „schrittweise Rückkehr zur Normalität nach den Osterferien“ 2020? Achja…