Zucker in Babytees soll verboten werden (Äh, jetzt erst!?)

Ach ja, wir lieben doch alles Süßes, oder? Irgendwie macht das eben glücklich. Und diese Vorliebe steckt in allen Menschen tief verwurzelt, weltweit. Eine Theorie dazu: Für unsere Vorfahren (also, die ganz, ganz frühen ;.-) ) war es wichtig, kalorienreiche, aber ungiftige Speisen zu finden. Und ein süßer Geschmack signalisierte eben häufig genau das. Deshalb sind wir (fast) alle kleine und große Zuckerschnuten.

Davor sind auch Babys nicht gefeit!

Schmecken sie etwas Süßes, sind sie hellauf begeistert. Das weiß natürlich auch die Nahrungsmittel-Industrie – und genau deshalb gibt es auch schon eine Menge Baby-/Kleinkind-Produkte, die süß schmecken und dafür sogar Zucker enthalten. Eines der ersten süßen Produkte, die viele Babys zuerst kennenlernen, sind Babytees.

Sie lernen die süßen Getränke schnell lieben, die sind ja auch viel leckerer als Wasser! Tatsächlich sind aber gezuckerte Tees für die Kleinsten besonders ungesund (für uns natürlich auch), sie fördern u.a. Karies und Übergewicht.

Und genau deswegen soll künftig auch (endlich!) Zucker in Baby- und Kleinkindertees verboten werden.

Dazu soll auf der Verpackung ein Hinweis Pflicht sein, dass beim heimischen Zubereiten von Instanttees o.ä. auf die Zugabe von Zucker verzichtet werden sollte. Und zu guter Letzt eine Kennzeichnung, ab welchem Kindesalter die Tees verwendet werden können – generell darf dies demnach nicht unter vier Monaten sein. Das sieht Bundesernährungsministerin Julia Klöckner in einer neuen Verordnung vor, wie die Berliner Morgenpost berichtet. Diese soll noch in dieser Woche im Bundesrat diskutiert werden.

„Babys und Kleinkinder benötigen keine gesüßten Getränke!“

sagte Klöckner der Deutschen Presse-Agentur. Deswegen sollen Kräuter- und Früchtetees für die Kleinsten in der Zukunft auch keinen zugesetzten Zucker oder andere süßende Zutaten wie Honig, Malzextrakt, Sirup oder Dicksaft enthalten. Mit gesüßten Getränken trainiere man den Kindern das Verlangen nach süßen Getränken richtiggehend an, so Klöckner. Das Bundesernährungsministerium argumentiert weiter: In den ersten 1.000 Lebenstagen von Kindern würden wichtige Weichen fürs Ernährungsverhalten gestellt – angestammte Gewohnheiten später zu ändern, sei dann schwieriger.

Julia Klöckner sagte, dass dieses Verbot so schnell wie möglich erlassen werden sollte.

Die Verordnung zeigt auf, dass das geplante Verbot 37 derzeit erhältliche Produkte betreffen würde, die Packungs-Information betreffen 85 Produkte.

Es gibt aber auch Kritik an dieser Verordnung

Und zwar von der Verbraucherorganisation Foodwatch. Diese kritisierte die Pläne als „Ablenkungsmanöver“. Denn gesüßte Kindertees spielen im Einzelhandel ohnehin kaum mehr eine Rolle , sagte Experte Oliver Huizinga. Viel sinnvoller wäre es, ernsthafte Maßnahmen zu ergreifen, wie sie auch von Ärzten seit Jahren gefordert werden.

So müsse beispielsweise Werbung an Kinder für unausgewogene Lebensmittel untersagt werden. Und auch eine „Limo-Steuer“ nach britischem Vorbild wäre sinnvoll. Zum Hintergrund: Großbritannien hatte 2016 eine Limo-Steuer eingeführt, was zu einem 35-prozentigem Rückgang des Konsums zuckerhaltiger Getränke führte. Getränke dürfen demnach nicht mehr als fünf Gramm Zucker je 100 Milliliter enthalten. Hersteller von Getränken sind seitdem verpflichtet, bei mehr als acht Gramm eine höhere Abgabe zu leisten. Der britische Marktführer Coca-Cola senkte daraufhin im Jahr 2018 den Zuckergehalt seiner Getränke Fanta und Sprite unter die Fünf-Gramm-Marke.

Ich würde das angestrebte Zuckerverbot sinnvoll finden.

Allerdings ist mir auch eingefallen, dass ich schon 2018 eine ganz ähnliche News getextet habe, die findet ihr hier.

Welche Tees für Babys besser geeignet sind, als gesüßte Produkte, liest du hier. Und mal ganz davon abgesehen: Gaaanz lange ist schnödes Wasser eigentlich das beste Getränk für die Kleinsten.

Wenn du deinem Baby eine kleine Knabberei bieten willst, ihm aber keinen Kristall-Zucker geben möchtest, findest du hier ein tolles Rezept für Babykekse.

Laura Dieckmann

Als waschechte Hamburgerin lebe ich mit meiner Familie in der schönsten Stadt der Welt – Umzug ausgeschlossen! Bevor das Schicksal mich zu Echte Mamas gebracht hat, habe ich in verschiedenen Zeitschriften-Verlagen gearbeitet. Seit 2015 bin ich Mama einer wundervollen Tochter.

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